Page - 70 - in Induktionsfügen von thermoplastischen Faserverbundwerkstoffen
Image of the Page - 70 -
Text of the Page - 70 -
70 4. SYSTEMTECHNIKUNDVERSUCHSAUFBAU
Abbildung 4.17:Darstellung der Faktor-Effekte ausTabelle 4.3.
mengefasst ergeben sich folgendeAnforderungen an die Systemtechnik für die induktiveErwärmung:
• Frequenzgenerator: Frequenzbereich größer 800kHz, Stromstärken größer 15Amüssen bei der
entsprechendenFrequenzmöglich sein.
• Außenkreis: aufFrequenz- undLeistungsbereich abgestimmterAußenkreis-Transformator, flexi-
bleAbstimmung der Schwingkreisfrequenz zwischen 500 und 850kHz.
• Induktorgeometrie: spiralförmiger Flächeninduktor, der Durchmesser entspricht der Schweiß-
nahtbreite, stechendeAusführung umZugänglichkeit zu gewährleisten.
• Koppelabstand:Wegen des sensitivenEinflusses desKoppelabstandes auf die Leistungseinbrin-
gung ist ein entsprechenderAusgleichwährend der Schweißung notwendig.
AlsStandardinduktor fürdieUntersuchungdesSchweißprozessesundderSchweißnahtwirdder Induk-
tor I05 verwendet.Er bietetmit demFlächenradius rI von10mmundder spiralförmigenAnordnung
eine homogene Erwärmung des Fügeflansches. Durch die 2-facheWindung ist eine ausreichend hohe
Erwärmungsleistungmöglich.DieGeometriedes Induktors sowiedieAnschlussmaßeunddasStichmaß
von 120mmsind inAbbildung 4.18 dargestellt.
4.3.2 Systemtechnik zurRekonsolidierung
Die Rekonsolidierung ist der zweite Prozessschritt des Fügeverfahrens. In diesem Prozessschritt er-
folgt dieWiedererstarrung des plastifiziertenThermoplastes undKonsolidierung des Laminates.Wie
imAbschnitt zurKonsolidierung vonThermoplasten (vgl. Kapitel 2.1.5) beschrieben ist, muss wäh-
renddiesesProzessschrittesdieAbkühlungdesPlastifikates sogestaltetwerden,dass eineVernetzung
sowie Kristallisierung des Polymers ermöglicht wird. Ebenso müssen die durch die Plastifizierung
entstandenen Lufteinschlüsse bis zur vollständigen Erstarrung beseitigt werden und ein vollständig
infiltriertes LaminatmitmöglichstwenigenTrockenstellen erzeugtwerden.Hierbei darf die Faserori-
entierungnicht beeinflusstwerden.DieOberfläche imBereich derFügstelle sollmöglichst hochwertig
gestaltetwerden. Ziel soll hier eine gleichmäßigemitThermoplasten geschlosseneOberfläche sein, die
keinePorosität gegenüber Flüssigkeiten darstellt.
Um diese Funktion zu erfüllen, muss ein definierter Konsolidierungsdruck eingestellt werden. Dieser
wird indiesemZusammenhangalsFügedruckbezeichnet.ZeitgleicherfolgteineAbkühlung imBereich
der Fügezone durch einen laminatspezifischenAbkühlgradienten.
DieApplikation, die notwendig ist umdiesenProzessschritt durchzuführen ist abhängig von derArt
desFügverfahrens.Bei einemstatischenVerfahrenkanndiesdurcheinenStempel stattfinden,welcher
über die flächigeKontaktierungmit demplastifizierten Bereich den entsprechendenKonsoliderungs-
druck und dieAbkühlungwie bei einemThermoformwerkzeug zur statischenKonsolidierung ermög-
licht [4]. InderAusführungeineskontinuierlichenundbahnförmigenFügeverfahrensmussdieFunktion
des statischen Stempels durch eine Rolle oder Kugel dargestellt werden, die ständigen Kontakt mit
der Fügefläche realisieren kann, aber dennoch eine bahnförmigeKontur abfahren kann. Aus denEr-
kenntnissen der Konsolidierung in Abschnitt 2.1.5 muss ein gleichmäßiger Druck p in ausreichender
Induktionsfügen von thermoplastischen Faserverbundwerkstoffen
Table of contents
- Abkürzungen XIV
- Symbolverzeichnis XVI
- 1 Einleitung 1
- 2 Stand derTechnik 11
- 2.1 ThermoplastischeKunststoffe 11
- 2.1.1 Grundlagen undEinteilung derKunststoffe 11
- 2.1.2 Werkstoffeigenschaften vonThermoplasten 12
- 2.1.3 FaserverstärkteThermoplaste 16
- 2.1.4 Herstellverfahren vonHalbzeugen undBauteilenmit thermoplastischerMatrix 21
- 2.1.5 Konsolidierung vonThermoplasten 22
- 2.1.6 Betrachtung des Schmelzschweißprozesses bei Thermoplasten 23
- 2.1.7 Prüfmethoden 23
- 2.1.8 Ermüdungsverhalten 29
- 2.1.9 ThermischeKunststoffkennwerte 31
- 2.1.10 BildgebendeAnalyseverfahren 32
- 2.1.11 Schadensanalyse 33
- 2.2 Grundlagen der induktivenErwärmung 33
- 2.3 Erwärmung carbonfaserverstärkterKunststoffe 44
- 2.4 Schweißbarkeit 48
- 2.5 Modelle zurmathematischenBeschreibung 51
- 2.1 ThermoplastischeKunststoffe 11
- 3 Aufgabenstellung 53
- 4 Systemtechnik undVersuchsaufbau 55
- 5 Plastifizierung derMatrix 97
- 6 Rekonsolidierung und Schweißnahteigenschaften 151
- 7 FertigungstechnischeUmsetzung 171
- 8 Zusammenfassung 177
- Literaturverzeichnis 178
- Abbildungsverzeichnis 189
- Tabellenverzeichnis 197
- A Zeichnungen, Tabellen undErklärungen 199
- A.1 Werkstoffeigenschaften undDatenblätter 199
- A.2 Numerische Lösungsverfahren 213
- A.3 Datenblätter und Spezifikation derAnlagentechnik 215
- A.4 Berechnungen zu den Strömungszuständen in derKonsolidierungsrolle 224
- A.5 Komponenten undProgrammumgebung derVersuchs-anlage 231
- A.6 Optimierungsmethode 234
- A.7 Festigkeitsuntersuchung 245
- A.8 Prozessfenster 246
- A.9 Prozessfähigkeitsuntersuchung 247
- B Veröffentlichungen 249