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Induktionsfügen von thermoplastischen Faserverbundwerkstoffen
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16 2. STANDDERTECHNIK 2.1.3 FaserverstärkteThermoplaste DerEinsatzvonThermoplastenalsKonstruktionswerkstoffbedeutet invielenFällendieKombination mit Verstärkungsfasern. Je nach Anwendung und geforderten Eigenschaften kommen verschiedene Fasern zumEinsatz. Auch die unterschiedliche Anordnung der Fasern beeinflusst die Eigenschaften des Halbzeugs undBauteils. In diesemAbschnitt wird eine Auswahl der wichtigsten Faserarten und TextilenHalbzeugen vorgestellt und dieWeiterverarbeitung zuBauteilen erläutert. Verstärkungsfaser DieVerstärkungsfaser lässt sichnachdemWerkstoffundderenFaserlängeeinteilen.AlsVerstärkungs- faser werden zu Rovings versponnene Filamente aus Carbon, Glas, Aramid, Keramik, Metall und Naturfasern verwendet.AmhäufigstenwerdenderzeitGlasfasern alsVerstärkungsfaser oderFüllstoff verwendet.DerwichtigsteGrundhierfür ist das guteVerhältnis ausmechanischenEigenschaftenund dem Preis der Glasfaser [32]. Die Carbonfaser wird in der Regel für Bauteile und Strukturen mit hohenmechanischenBelastungenundangespanntenGewichtszielen verwendet. ImdeutschenSprach- raumwirdhäufigderBegriffKohlenstofffaserverwendet.DabeiderHerstellungeineorganischeFaser, der sog. Prekursor, nach demStreck- undOxidationsprozess carbonisiertwird, beschreibt derBegriff Carbonfaser die spezifischen Eigenschaften dieser Art von Faser sehr gut. Daher wird dieser Begriff auch imRahmendieserArbeit verwendet.DieVerwendung vonKeramik-,Metall- undAramidfasern dienenmeist der speziellenFunktionalisierungund spielenwie auchdieweiteren synthetischenFasern oderNaturfasern eine untergeordneteRolle imKarosseriebau. Bei derHerstellungderCarbonfaser bewirkt die starke StreckungundAusrichtungder zweidimensio- nalen Graphitstrukturen eine Schichtung desWerkstoffs [33]. Die Schichtstruktur ist Grund für die hohe Festigkeit und die starke Anisotropie der Faser. Laut Flemming [33] ist in Längsrichtung der Faser ein theoretischer ModulE1 von 1050GPa zu erreichen, wohingegen senkrecht zur Faserachse lediglich einModulE2 bzw.E3 von 35,7GPa vorliegt. Dies erklärt bei stark gerichteten FKV den großen Einfluss der mechanischen Eigenschaften desMatrixwerkstoffes senkrecht zur Faserlängsach- se. Zur Beschreibung der Carbonfaser dient der Fasertyp, siehe Tabelle 2.2, mit einer Auswahl der technisch relevanten Fasern, die Tex-Zahl in g/1000m und die K-Zahl, welche die Anzahl an Faser- elementen beschreibt. 1K bedeutet ein Faserrovingmit 1000 Filamenten. Der Filamentedurchmesser kann sich wie auch die Bruchdehnung und Zugfestigkeit je nach Fasertyp unterscheiden, ist jedoch durch eineweitgehendeNormung der aktuell verwendeten Fasertypen in der Spezifizierung der FKV zweitrangig. MitBlick auf den induktiven Schweißprozess besitzt die Faser eine essentielle Funktion für denFüge- prozess. DieMöglichkeit der induktiven Erwärmung sowie auch die erreichbare Erwärmungsleistung sind vondemFaserwerkstoffunddessen physikalischeMaterialeigenschaften abhängig. In diesemZu- sammenhang sind die elektrische Leitfähigkeit wie auch die thermische Leitfähigkeit der Faser von großer Bedeutung. Auch dieWärmeabfuhr innerhalb des FKVund an dessenRandschichten ist von der Leitfähigkeit derCarbonfaser abhängig.Hinzu kommtdieEigenschaft derGrenzschicht zwischen FaserundMatrix.DiesewirdalsSchlichtebezeichnetundsoll füreinemöglichstguteKraftübertragung zwischenFaser undMatrix sorgen. Sie dient aber auch dazu, die Faser für dieVerarbeitungsprozesse flexibel zumachenundeinemöglichsthoheBenetzungderFasermitMatrix zuermöglichen [33].Auch die Infiltrationdes trockenenRovingsbzw.GewebesmitdemMatrixpolymere soll durchdieSchlichte aufderFaserverbessertwerden.AusderKonstruktionssicht sinddie InformationüberdieFaserdichte und dasFasergewicht ebensowie die Zugfestigkeit und derE-Modul von Interesse. Grundlegend für dieBetrachtung eines thermischenFügverfahrens ist die Information über das ther- mischeVerhaltenderWerkstoffe.Hierzu sind inder folgendenTabelle die thermischenLängenausdeh- nungen vonGlas- undCarbonfasern sowie derenTemperaturbeständigkeit beschrieben.
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Induktionsfügen von thermoplastischen Faserverbundwerkstoffen
Title
Induktionsfügen von thermoplastischen Faserverbundwerkstoffen
Author
Thomas Forstner
Publisher
Verlag der Technischen Universität Graz
Location
Graz
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-85125-770-0
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
274
Category
Technik

Table of contents

  1. Abkürzungen XIV
  2. Symbolverzeichnis XVI
  3. 1 Einleitung 1
    1. 1.1 Faserverbund-Werkstoffe imLeichtbau 1
    2. 1.2 Potential thermoplastischer Faser-Kunststoff-Verbunde 2
    3. 1.3 FaserverbundgerechteVerbindungstechnik 5
  4. 2 Stand derTechnik 11
    1. 2.1 ThermoplastischeKunststoffe 11
      1. 2.1.1 Grundlagen undEinteilung derKunststoffe 11
      2. 2.1.2 Werkstoffeigenschaften vonThermoplasten 12
      3. 2.1.3 FaserverstärkteThermoplaste 16
      4. 2.1.4 Herstellverfahren vonHalbzeugen undBauteilenmit thermoplastischerMatrix 21
      5. 2.1.5 Konsolidierung vonThermoplasten 22
      6. 2.1.6 Betrachtung des Schmelzschweißprozesses bei Thermoplasten 23
      7. 2.1.7 Prüfmethoden 23
      8. 2.1.8 Ermüdungsverhalten 29
      9. 2.1.9 ThermischeKunststoffkennwerte 31
      10. 2.1.10 BildgebendeAnalyseverfahren 32
      11. 2.1.11 Schadensanalyse 33
    2. 2.2 Grundlagen der induktivenErwärmung 33
      1. 2.2.1 Erzeugung des elektromagnetischenFeldes 33
      2. 2.2.2 Magnetismus 37
      3. 2.2.3 Anlagentechnik 38
      4. 2.2.4 PhysikalischeProzessbeschreibung 42
    3. 2.3 Erwärmung carbonfaserverstärkterKunststoffe 44
      1. 2.3.1 FaserspezifischeErwärmungsmechanismen 45
      2. 2.3.2 Anwendung 47
    4. 2.4 Schweißbarkeit 48
    5. 2.5 Modelle zurmathematischenBeschreibung 51
      1. 2.5.1 NumerischeBerechnungs- und Simulationsmodelle 51
      2. 2.5.2 AnalytischeBerechnungsmodelle 51
  5. 3 Aufgabenstellung 53
    1. 3.1 Problembeschreibung 53
    2. 3.2 Zielsetzung undLösungsansatz 53
  6. 4 Systemtechnik undVersuchsaufbau 55
    1. 4.1 Messtechnik 55
      1. 4.1.1 Taktile Temperaturmessung 55
      2. 4.1.2 Thermografie 57
      3. 4.1.3 Pyrometer 63
      4. 4.1.4 Kraft- undGeschwindigkeitsmessung 63
    2. 4.2 Prozessanalyse 63
    3. 4.3 Auslegung der Systemkomponenten 65
      1. 4.3.1 Systemtechnik zur induktivenErwärmung 67
      2. 4.3.2 Systemtechnik zurRekonsolidierung 70
      3. 4.3.3 Geregelte Prozessführung 82
      4. 4.3.4 Prozessdatenerfassung 87
      5. 4.3.5 Versuchsaufbau 87
    4. 4.4 Diskussion 96
  7. 5 Plastifizierung derMatrix 97
    1. 5.1 Funktionsweise der Erwärmung 97
    2. 5.2 ExperimentelleUntersuchung 98
      1. 5.2.1 PyrometrischeTemperaturmessung 98
      2. 5.2.2 Einfluss der Systemparameter 106
      3. 5.2.3 Einfluss der Prozessparameter 125
      4. 5.2.4 Wärmetransportverhalten 131
      5. 5.2.5 Erwärmungsverhaltenwährend des kontinuierlichen Schweißprozesses 133
    3. 5.3 Optimierung derProzessparameter 139
      1. 5.3.1 Modelle zurBeschreibung derEnergieeinbringung 139
      2. 5.3.2 Verwendetes Lösungsverfahren 141
      3. 5.3.3 Durchführung derOptimierung 144
      4. 5.3.4 Validierung desOptimierungsmodells 144
      5. 5.3.5 DynamischesBerechnungsmodell 145
    4. 5.4 Prozessfenster 145
    5. 5.5 Diskussion 149
  8. 6 Rekonsolidierung und Schweißnahteigenschaften 151
    1. 6.1 Rekonsolidierung teilkristalliner Polyamide 151
      1. 6.1.1 Wärmetransportmechanismenwährend derRekonsolidierung 151
      2. 6.1.2 ExperimentelleUntersuchung derKonsolidierungsparameter 152
      3. 6.1.3 Ablauf derRekonsolidierung 153
    2. 6.2 Eigenschaften der Schweißverbindung 155
      1. 6.2.1 Oberflächeneigenschaften 155
      2. 6.2.2 Bruchflächen 155
      3. 6.2.3 Analyse derVerbindungsfestigkeit 157
      4. 6.2.4 Eigenschaften desGrundwerkstoffs 158
      5. 6.2.5 Einfluss der Schweißrichtung 163
      6. 6.2.6 Schadensanalyse der Induktionsschweißnaht 163
    3. 6.3 Diskussion 169
  9. 7 FertigungstechnischeUmsetzung 171
    1. 7.1 Fügeaufgabe 171
      1. 7.1.1 Zugänglichkeitsuntersuchung 172
      2. 7.1.2 Qualität der Schweißverbindung 172
    2. 7.2 Bewertung derGerätetechnik 173
    3. 7.3 Bewertung derProzesseignung undFähigkeit 173
    4. 7.4 Wirtschaftlichkeitsbetrachtung 174
  10. 8 Zusammenfassung 177
    1. Literaturverzeichnis 178
    2. Abbildungsverzeichnis 189
    3. Tabellenverzeichnis 197
    4. A Zeichnungen, Tabellen undErklärungen 199
      1. A.1 Werkstoffeigenschaften undDatenblätter 199
        1. A.1.1 ZustandsbereicheThermoplaste 199
        2. A.1.2 Probekörpermit In-Situ-Thermoelemente 202
        3. A.1.3 Kennzahlen zumWärmetransport 203
        4. A.1.4 Prepreg 204
        5. A.1.5 Thermoplaste 207
        6. A.1.6 Vlieswerkstoffe 209
        7. A.1.7 Ermüdungsverhalten und dynamischeWerkstoffauslegung 211
        8. A.1.8 Magnetisums 211
      2. A.2 Numerische Lösungsverfahren 213
      3. A.3 Datenblätter und Spezifikation derAnlagentechnik 215
      4. A.4 Berechnungen zu den Strömungszuständen in derKonsolidierungsrolle 224
      5. A.5 Komponenten undProgrammumgebung derVersuchs-anlage 231
      6. A.6 Optimierungsmethode 234
      7. A.7 Festigkeitsuntersuchung 245
      8. A.8 Prozessfenster 246
      9. A.9 Prozessfähigkeitsuntersuchung 247
    5. B Veröffentlichungen 249
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