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5 Plastifizierung derMatrix
DerVorgangderPlastifizierungbeschreibtdenÜbergangvonelastischenWerkstoffenausdemfestenin
denfließfähigen/dauerhaftweichenZustandundhat seinenUrsprung indemVerbplastifizieren [111].
ImFachbereichdesSchmelzschweißensvonPolymerenwirddasÜberschreitenderSchmelztemperatur
Tm und dasErreichen eines viskosen Zustandes der Polymermasse als solches beschrieben. In diesem
Zustand ist der Stoffaustausch für eine stoffschlüssigenVerbindungmöglich.
5.1 Funktionsweise der Erwärmung
VonderPlastifizierung ist beim Induktionsschweißen vonCFRTP lediglich die thermoplastischeMa-
trix betroffen, die Carbonfaser bleibt hierbei unverändert. Der Einfluss auf die vorhandene Schlichte
soll sogeringwiemöglichgehaltenwerden,umdasFaser-Matrix-Interfacenicht zuschädigen.Dienot-
wendige Energie zum Erreichen des plastifizierten Zustandes wird beim Induktionsschweißen durch
die thermische Leistung eingebracht. Dies geschieht durch die in der Carbonfaser induziertenWir-
belströme und die hiermit sich einstellenden thermischen Verluste. Dies ist detailliert im Abschnitt
zur„ErwärmungcarbonfaserverstärkterKunststoffe“ (vgl.2.3)beschrieben.DieerwärmteCarbonfaser
gibt durchWärmeleitung die thermische Energie an die Thermoplastematrix ab, welche sich durch
den thermischenEintrag zu erweichen beginnt.
Entscheidend für den Vorgang ist, dass sich eine Verstärkungsfaser mit sehr guter elektrischer Leit-
fähigkeit imFKVbefindet.DesWeiterenmuss eine ausreichend gute Imprägnierung vorhanden sein,
um einenWärmeübergang durchKontaktierung zu ermöglichen, und das verwendete Polymeremuss
aus derGruppe derThermoplaste stammen. Sind dieseVoraussetzungen erfüllt, kann durch dieAn-
ordnung in Abbildung 5.1 ein stark gerichtetes alternierendes Magnetfeld, emittiert durch eine mit
hochfrequenterWechselspannung beaufschlagte Flächenspule, genutzt werden, um dieWirbelströme
indenVerstärkungsfaserndesWerkstückeseinzubringen. InderFolgestellt sich imBereichder lokalen
Energieeinbringung ein schmelzflüssiger Zustand der thermoplastischenMatrix ein.
Induktionsfügen von thermoplastischen Faserverbundwerkstoffen
Table of contents
- Abkürzungen XIV
- Symbolverzeichnis XVI
- 1 Einleitung 1
- 2 Stand derTechnik 11
- 2.1 ThermoplastischeKunststoffe 11
- 2.1.1 Grundlagen undEinteilung derKunststoffe 11
- 2.1.2 Werkstoffeigenschaften vonThermoplasten 12
- 2.1.3 FaserverstärkteThermoplaste 16
- 2.1.4 Herstellverfahren vonHalbzeugen undBauteilenmit thermoplastischerMatrix 21
- 2.1.5 Konsolidierung vonThermoplasten 22
- 2.1.6 Betrachtung des Schmelzschweißprozesses bei Thermoplasten 23
- 2.1.7 Prüfmethoden 23
- 2.1.8 Ermüdungsverhalten 29
- 2.1.9 ThermischeKunststoffkennwerte 31
- 2.1.10 BildgebendeAnalyseverfahren 32
- 2.1.11 Schadensanalyse 33
- 2.2 Grundlagen der induktivenErwärmung 33
- 2.3 Erwärmung carbonfaserverstärkterKunststoffe 44
- 2.4 Schweißbarkeit 48
- 2.5 Modelle zurmathematischenBeschreibung 51
- 2.1 ThermoplastischeKunststoffe 11
- 3 Aufgabenstellung 53
- 4 Systemtechnik undVersuchsaufbau 55
- 5 Plastifizierung derMatrix 97
- 6 Rekonsolidierung und Schweißnahteigenschaften 151
- 7 FertigungstechnischeUmsetzung 171
- 8 Zusammenfassung 177
- Literaturverzeichnis 178
- Abbildungsverzeichnis 189
- Tabellenverzeichnis 197
- A Zeichnungen, Tabellen undErklärungen 199
- A.1 Werkstoffeigenschaften undDatenblätter 199
- A.2 Numerische Lösungsverfahren 213
- A.3 Datenblätter und Spezifikation derAnlagentechnik 215
- A.4 Berechnungen zu den Strömungszuständen in derKonsolidierungsrolle 224
- A.5 Komponenten undProgrammumgebung derVersuchs-anlage 231
- A.6 Optimierungsmethode 234
- A.7 Festigkeitsuntersuchung 245
- A.8 Prozessfenster 246
- A.9 Prozessfähigkeitsuntersuchung 247
- B Veröffentlichungen 249