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Historische Aufzeichnungen
Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 - Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
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Page - 184 - in Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 - Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus

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1 Armin Eidherr thematik“ im Vergleich mit anderen jiddischen Zentren überwiegt. Wenn man etwa willkürlich ein Dutzend Gedichttitel von Mendel Neugröschel nimmt, lässt sich bei anderen Wiener jiddischen Dichtern (hier habe ich Melech Chmelnizki genommen) sofort je mindestens eine Entsprechung finden und gegenüberstellen, wodurch man so etwas wie ein poetisch-thematisches Spektrum erhält : mendl najgreschl melech chmelnizki „Wen sisse teg farwjanen“ „jedn ownt schtarbn mir“ „harbsstike elegje“ „harbsstnacht“ „schnit“ „noch schnit“ ; „schnitzajt“ „ss’gelechter fun fejgl is tojt“ „majn hant wet zefaln af porech“ „sajn wi a bojm“ „der wald“ „bloe necht“ „ruike nacht“ „midkejt“ „ich bin schtil“ „lid farn onkum fun ownt“ „farnacht“ ; „in ejnsamer nachtischer schòh“ „Winer ownt“ „nacht-ejnsamkejt“ „hent fun blinde betler“ „a hejmloser in park“ „ich hob lib, wen indrojssn is wint“ „der jam noch a schturm“ „in schtetl banacht“ „banacht in an esstrajchisch schtetl“ Sieht man die Texte jiddischer Dichter in Wien chronologisch an, dann bestand von Anfang an der Hang zu jenen im Grunde neoromantischen Thematiken und zur Demontage politischer Implikationen (als Illusionen mit kurzer Lebensdauer) meist schon bei ihrem Aufkeimen. Die Spannbreite reicht einerseits von der Thematisierung des nur Durchgangshaf- ten wie im folgenden Gedicht, das Melech Rawitsch schon kurz nach seinem Kom- men nach Wien (also Anfang 1913) geschrieben hat : Zufällig aus dem Buch Kaylekhdike teg (Wien, Lemberg 1935) entnommene Gedichtüberschriften. Aus : Khmelnitski, Ru un umru. Kurze biografische Skizze von Melech Chmelnizki : Geboren 1885 in der Gegend von Kiew ; gestorben 1946 in New York. Mit zwölf Jahren nach Lemberg. Dort Gymnasium. Um 1905 für einige Monate Literaturredakteur der ersten, 1904 von Gerschom Bader gegründeten jiddischen Tageszeitung Galiziens, des Lemberger Togblat. Schrieb anfangs Polnisch und übersetzte jid- dische Lyrik ins Polnische. Später schrieb er ausschließlich in jiddischer Sprache, in die er auch polnische und deutsche Dichter übersetzte. Studium der Medizin in Wien ; Promotion 1912. Veröffentlichte in zahlreichen jiddischen Zeitungen auf der ganzen Welt populärwissenschaftliche Artikel über medizi- nische Themen. In Wien 1920/1921 Mitarbeiter der jiddischen Zeitschrift Kritik. 1939 Emigration nach New York. Nach seinem Tod erschien 1948 in New York Ru un umru mit eigenen Gedichten und Übersetzungen, einem Vorwort von Melech Rawitsch und einem Nachwort von Mendel Neugröschel. (Angaben nach : Bolbecher, Kaiser, Lexikon der österreichischen Exilliteratur, S. 142f.)
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Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938
Subtitle
Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Author
Frank Stern
Editor
Barabara Eichinger
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2009
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78317-6
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
558
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Vorwort XI
  2. Einleitung. Wien und die jüdische Erfahrung 1900–1938 XII
  3. Was nicht im Baedeker steht Juden und andere Österreicher im Wien der Zwischenkriegszeit 1
  4. Jüdische Lebenserinnerungen. Rekonstruktionen von jüdischer Kindheit und Jugend im Wien der Zwischenkriegszeit 17
  5. Antisemitismus 1900–1938. Phasen, Wahrnehmung und Akkulturationseffekte 39
  6. „Hinaus mit den Juden !“ Von Graffiti und der Zeitung bis zur Leinwand 59
  7. Generationenkonflikte. Die zionistische Auswanderung aus Österreich nach Palästina in der Zwischenkriegszeit 71
  8. Die Stimme und Wahrheit der Jüdischen Welt Jüdisches Pressewesen in Wien 1918–1938 99
  9. Die israelitischen Humanitätsvereine B’nai B’rith für Österreich in der Zwischenkriegszeit und ihr Verhältnis zur „jüdischen“ Freimaurerei 115
  10. Tempel, Bethäuser und Rabbiner 131
  11. Die Geschichte der Ausbildung von Rabbinern in Wien seit dem 19. Jahrhundert 143
  12. Martin Bubers Weg zum Chassidismus 155
  13. Die jiddische Kultur im Wien der Zwischenkriegszeit und ihre Positionierungen in Bezug auf Akkulturation, Diasporanationalismus und Zionismus 175
  14. „Wenn Dich drückt der Judenschuh“. Blicke in die moderate Wiener Moderne 197
  15. Karl Kraus and Gustav Mahler Imagine the „Jews“ 217
  16. Antisemitisch-misogyne Repräsentationen und die Krise der Geschlechtsidentität im Fin de Siècle 229
  17. „Being different where being different was definitely not good“ Identitätskonstruktionen jüdischer Frauen in Wien 257
  18. „Jeder Sieg der Frauen muss ein Sieg der Freiheit sein, oder er ist keiner“ Jüdische Feministinnen in der Wiener bürgerlichen Frauenbewegung und in internationalen Frauenbewegungsorganisationen 277
  19. Gender and Identity. Jewish University Women in Vienna 297
  20. From White Terror to Red Vienna : Hungarian Jewish Students in Interwar Austria 307
  21. Feuilletons und Film. Béla Balázs – ein Dichter auf Abwegen 325
  22. Die Zukunft und das Ende einer Illusion – Sigmund Freud und der Erfolg der Psychoanalyse in den Zwanziger- und Dreißigerjahren 343
  23. David Vogel : Love Story in Vienna or the Metropolis 355
  24. Arthur Schnitzler. Facetten einer jüdisch-österreichisch-deutschen Identität 369
  25. Mit einem ›e‹. Zwischen Diaspora und Assimilation Ein Streit unter Freunden : Joseph Roth und Soma Morgenstern 385
  26. Jüdisches Leben im Wiener Fin de Siècle. Performanz als methodischer Ansatz zur Erforschung jüdischer Geschichte 399
  27. Felix Salten. Zionismus als literarisches Projekt 419
  28. „Schund“, „Jargon“ und schöner Schein Jüdische Erfahrung/en im jüdischen Theater 427
  29. Imago und Vergessen. Wienbilder und ihre unsichtbaren Urheber 439
  30. Frau Breier aus Gaya meets The Jazz singer Zwischen Bühne und Leinwand, Wien und New York 463
  31. Österreichische Filmmusik in Hollywood – eine Annäherung 483
  32. Personenregister 491
  33. Sachregister 503
  34. Biografien 519
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