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Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 - Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
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Page - 203 - in Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 - Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus

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„Wenn Dich drückt der Judenschuh“ 0 schaft, Philosophie und Pädagogik studiert, war Schüler Alfred Adlers, führte eine private Praxis als Psychotherapeut und referierte unter anderem an der Wiener Volks- hochschule zu literarischen und kulturgeschichtlichen Themen. In Wien zählte er zu den Pionieren der damals neuen Gattung Hörspiel. Am 10. November 1938 wurde Alfred Farau verhaftet und ins Konzentrationslager deportiert, nach der Entlassung gelang die Flucht in die Vereinigten Staaten. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit als Psychoanalytiker verfolgte Farau im Exil konsequent seine literarische Laufbahn. Mit dem 1943 erschienenen Lyrikband Das Trommellied vom Irrsinn – Gedichte aus dieser Zeit, dem Andenken eines 1938 in Dachau verstorbenen Freundes gewidmet, gab Farau eine Bestandsaufnahme der politischen Geschehnisse in Europa wieder und skizzierte ein Bild seiner Zeit in Wien, beginnend mit „Alter Mann im Park“, 1932 bis hin zur „Rede am Tag von Hitlers Sturz“. 1946 erschien die Lyriksammlung Wo ist die Jugend, die ich rufe – ein Werk, 1928 in Wien begonnen und 1940 in New York beendet, das eine Brücke zwischen alter und neuer Heimat zu schlagen vermag. Protagonisten unter den „Junge Kunst“-Dichtern im Wien der Dreißigerjahre wa- ren neben Farau (bzw. Hernfeld) auch Alice (Lisl) Hirschfeld und Hilde Gombrich. Als Sänger der „Jungen Kunst“ agierte Eric Zeisls Bruder Wilhelm, als Instrumenta- listen und Komponisten gaben Eric Zeisl und Julius Chajes der Gruppe ein Profil. So brachte ein „Literarisch-Musikalischer Abend“ 9 der „Jungen Kunst-Jugendver- einigung der Radiowelt, Wien“, veranstaltet vom „Verein für Internationale Kultur- arbeit“, im März 1932 die Dichter Fred Hernfeld, Lisl Hirschfeld, Alfred Werner 0, Gertrude Schafran, Hilde Gombrich, Ernst Fantl und Julius Siegfried Seidenstein, als Komponisten Eric Zeisl sowie Julius Chajes, als Instrumentalisten Theo Salzmann und Ferdinand Adler und als Sänger Wilhelm Zeisl. Beim „Musikalisch-literarischen Abend“ im Streichersaal am 18. Mai 1933 waren literarisch vertreten Fred Hernfeld, Lisl Hirschfeld, Hilde Gombrich, Fritz Jas, Ludwig Gerwald, Hans Wittmann und Das Hörspiel Das Märchen vom kleinen Opichi wurde 1931 von Radio Wien gesendet, Der Ruf der Sterne wurde 1933 von Radio Wien gesendet. Das Märchen vom kleinen Opichi sollte mit Musik von Edmund Eysler versehen werden. Alice (Lisl) Hirschfeld (*1913 Wien), Autorin mehrerer Gedichtsammlungen und Hörspiele, war an der 1931 in Wien von Literaten gebildeten „Gruppe der Jungen“ beteiligt. Programmzettel : Literarisch-Musikalischer Abend, Spiegelsaal des Primatialpalais, 3. März 1932 (Zn). 0 Vgl. dazu Alfred Werner, „Ein Handlungsreisender Gottes“, in : Zwischenwelt, 23. Jg., Nr. 2/3, März 2007. Alfred Werner (1911 Wien–1979 New York) war 1933/34 Mitglied der „Vereinigung sozialis- tischer Schriftsteller“, 1936/38 literarischer Leiter der Jüdischen Kunststelle und Mitarbeiter an Irene Harands Zeitschrift Gerechtigkeit. 1938 Deportation nach Dachau, 1939 Flucht nach Großbritannien, 1940 in die Vereinigten Staaten. Mitarbeit an der Universal Jewish Encyclopedia, Mitherausgeber der Zeitschrift Chicago Jewish Forum. Programmzettel : Musikalisch-literarischer Abend, Streichersaal, 18. Mai 1933 (Zn).
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Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938
Subtitle
Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Author
Frank Stern
Editor
Barabara Eichinger
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2009
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78317-6
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
558
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Vorwort XI
  2. Einleitung. Wien und die jüdische Erfahrung 1900–1938 XII
  3. Was nicht im Baedeker steht Juden und andere Österreicher im Wien der Zwischenkriegszeit 1
  4. Jüdische Lebenserinnerungen. Rekonstruktionen von jüdischer Kindheit und Jugend im Wien der Zwischenkriegszeit 17
  5. Antisemitismus 1900–1938. Phasen, Wahrnehmung und Akkulturationseffekte 39
  6. „Hinaus mit den Juden !“ Von Graffiti und der Zeitung bis zur Leinwand 59
  7. Generationenkonflikte. Die zionistische Auswanderung aus Österreich nach Palästina in der Zwischenkriegszeit 71
  8. Die Stimme und Wahrheit der Jüdischen Welt Jüdisches Pressewesen in Wien 1918–1938 99
  9. Die israelitischen Humanitätsvereine B’nai B’rith für Österreich in der Zwischenkriegszeit und ihr Verhältnis zur „jüdischen“ Freimaurerei 115
  10. Tempel, Bethäuser und Rabbiner 131
  11. Die Geschichte der Ausbildung von Rabbinern in Wien seit dem 19. Jahrhundert 143
  12. Martin Bubers Weg zum Chassidismus 155
  13. Die jiddische Kultur im Wien der Zwischenkriegszeit und ihre Positionierungen in Bezug auf Akkulturation, Diasporanationalismus und Zionismus 175
  14. „Wenn Dich drückt der Judenschuh“. Blicke in die moderate Wiener Moderne 197
  15. Karl Kraus and Gustav Mahler Imagine the „Jews“ 217
  16. Antisemitisch-misogyne Repräsentationen und die Krise der Geschlechtsidentität im Fin de Siècle 229
  17. „Being different where being different was definitely not good“ Identitätskonstruktionen jüdischer Frauen in Wien 257
  18. „Jeder Sieg der Frauen muss ein Sieg der Freiheit sein, oder er ist keiner“ Jüdische Feministinnen in der Wiener bürgerlichen Frauenbewegung und in internationalen Frauenbewegungsorganisationen 277
  19. Gender and Identity. Jewish University Women in Vienna 297
  20. From White Terror to Red Vienna : Hungarian Jewish Students in Interwar Austria 307
  21. Feuilletons und Film. Béla Balázs – ein Dichter auf Abwegen 325
  22. Die Zukunft und das Ende einer Illusion – Sigmund Freud und der Erfolg der Psychoanalyse in den Zwanziger- und Dreißigerjahren 343
  23. David Vogel : Love Story in Vienna or the Metropolis 355
  24. Arthur Schnitzler. Facetten einer jüdisch-österreichisch-deutschen Identität 369
  25. Mit einem ›e‹. Zwischen Diaspora und Assimilation Ein Streit unter Freunden : Joseph Roth und Soma Morgenstern 385
  26. Jüdisches Leben im Wiener Fin de Siècle. Performanz als methodischer Ansatz zur Erforschung jüdischer Geschichte 399
  27. Felix Salten. Zionismus als literarisches Projekt 419
  28. „Schund“, „Jargon“ und schöner Schein Jüdische Erfahrung/en im jüdischen Theater 427
  29. Imago und Vergessen. Wienbilder und ihre unsichtbaren Urheber 439
  30. Frau Breier aus Gaya meets The Jazz singer Zwischen Bühne und Leinwand, Wien und New York 463
  31. Österreichische Filmmusik in Hollywood – eine Annäherung 483
  32. Personenregister 491
  33. Sachregister 503
  34. Biografien 519
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