Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 - Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Page - 286 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 286 - in Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 - Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus

Image of the Page - 286 -

Image of the Page - 286 - in Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 - Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus

Text of the Page - 286 -

Elisabeth Malleier der Konferenz lässt sich – wie für Deutschland – feststellen, dass einige der wichtigs- ten Protagonistinnen dieser Konferenz, wie Anitta Müller und Regine Ulmann, ihre feministische Sozialisation in der überkonfessionellen bürgerlichen Frauenbewegung erfahren hatten, die sie selbst wiederum entscheidend mitprägten. Die Eröffnungsver- anstaltung der Weltkonferenz jüdischer Frauen fand übrigens in der Wiener Hofburg statt. Bundespräsident Michael Hainisch, der Sohn der bürgerlichen Feministin Mari- anne Hainisch und selbst mit einer Frau jüdischer Herkunft verheiratet, gab nach der Eröffnung einen Empfang für die Delegierten der Konferenz. Internationales Engagement Politisch interessierte Frauen wandten sich nach dem Ersten Weltkrieg vielfach interna- tionalen Organisationen zu, wie hier am Beispiel Leopoldine Kulka und Yella Hertzka näher ausgeführt wird. Die Zeit zwischen den Weltkriegen war ein Höhepunkt in der Vernetzung nationaler Frauenbewegungen, wie u. a. an den Aktivitäten der drei bedeu- tendsten (bürgerlichen) internationalen Organisationen, dem „International Council of Women“ (icW), der „International Woman Suffrage Alliance“, später „Internatio- nal Alliance of Women for Suffrage and Equal Citizenship“ (iaW), und der „Women’s International League for Peace and Freedom“ (WilPF), abzulesen ist. 0 Der Erste Welt- krieg unterbrach die Arbeit der beiden ersteren bereits bestehenden Organisationen. Die Weigerung vieler Frauen, eine Unterbrechung durch den Krieg hinzunehmen, war der Ausgangspunkt für die Entstehung der dritten und politisch aktivsten Organisa- tion, der WilPF. Vom 28. April bis 1. Mai 1915 fand in Den Haag – ohne offizielle Be- teiligung des icW und der iaW – eine internationale Frauenkonferenz für den Frieden statt, an der 1.136 Frauen aus zwölf Ländern und über dreihundert BesucherInnen und BeobachterInnen sowohl aus Krieg führenden als auch aus neutralen Ländern teil- blick über die Geschichte des ncJW bietet das Lexikon : Jewish Women in America. An Historical Encyc- lopedia. Paula E. Hyman, Deborah Dash Moore (Ed.), 2 Bde., New York [u. a.] 1997 ; zum Kongress in Wien s. a.: Dieter Hecht, „Die Weltkongresse jüdischer Frauen in der Zwischenkriegszeit : Wien 1923, Hamburg 1929“, in : Grandner, Saurer, Geschlecht, Religion und Engagement, 2005, S. 123–156. 0 Die älteste Organisation, der icW (dt. Internationaler Frauenbund), war 1888 in Washington, usa, gegründet worden, die iaW (dt. Internationale Frauenstimmrechtsbewegung) 1904 in Berlin, und die WilPF (dt. Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit) entwickelte sich aus einem internatio- nalen Frauentreffen während des Ersten Weltkriegs in Den Haag im Jahr 1915. In der Darstellung der drei Organisationen beziehe ich mich hauptsächlich auf Leila J. Rupp, Worlds of Women. The Making of an International Women’s Movement, Princeton 1997. Zur WilPF, mit Schwerpunkt auf den amerikanischen Aktivistinnen, s. a. Linda K. Schott, Reconstructing Women’s Thoughts : The Women’s International League for Peace and Freedom before World War II, Stanford 1997.
back to the  book Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 - Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus"
Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938
Subtitle
Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Author
Frank Stern
Editor
Barabara Eichinger
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2009
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78317-6
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
558
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Vorwort XI
  2. Einleitung. Wien und die jüdische Erfahrung 1900–1938 XII
  3. Was nicht im Baedeker steht Juden und andere Österreicher im Wien der Zwischenkriegszeit 1
  4. Jüdische Lebenserinnerungen. Rekonstruktionen von jüdischer Kindheit und Jugend im Wien der Zwischenkriegszeit 17
  5. Antisemitismus 1900–1938. Phasen, Wahrnehmung und Akkulturationseffekte 39
  6. „Hinaus mit den Juden !“ Von Graffiti und der Zeitung bis zur Leinwand 59
  7. Generationenkonflikte. Die zionistische Auswanderung aus Österreich nach Palästina in der Zwischenkriegszeit 71
  8. Die Stimme und Wahrheit der Jüdischen Welt Jüdisches Pressewesen in Wien 1918–1938 99
  9. Die israelitischen Humanitätsvereine B’nai B’rith für Österreich in der Zwischenkriegszeit und ihr Verhältnis zur „jüdischen“ Freimaurerei 115
  10. Tempel, Bethäuser und Rabbiner 131
  11. Die Geschichte der Ausbildung von Rabbinern in Wien seit dem 19. Jahrhundert 143
  12. Martin Bubers Weg zum Chassidismus 155
  13. Die jiddische Kultur im Wien der Zwischenkriegszeit und ihre Positionierungen in Bezug auf Akkulturation, Diasporanationalismus und Zionismus 175
  14. „Wenn Dich drückt der Judenschuh“. Blicke in die moderate Wiener Moderne 197
  15. Karl Kraus and Gustav Mahler Imagine the „Jews“ 217
  16. Antisemitisch-misogyne Repräsentationen und die Krise der Geschlechtsidentität im Fin de Siècle 229
  17. „Being different where being different was definitely not good“ Identitätskonstruktionen jüdischer Frauen in Wien 257
  18. „Jeder Sieg der Frauen muss ein Sieg der Freiheit sein, oder er ist keiner“ Jüdische Feministinnen in der Wiener bürgerlichen Frauenbewegung und in internationalen Frauenbewegungsorganisationen 277
  19. Gender and Identity. Jewish University Women in Vienna 297
  20. From White Terror to Red Vienna : Hungarian Jewish Students in Interwar Austria 307
  21. Feuilletons und Film. Béla Balázs – ein Dichter auf Abwegen 325
  22. Die Zukunft und das Ende einer Illusion – Sigmund Freud und der Erfolg der Psychoanalyse in den Zwanziger- und Dreißigerjahren 343
  23. David Vogel : Love Story in Vienna or the Metropolis 355
  24. Arthur Schnitzler. Facetten einer jüdisch-österreichisch-deutschen Identität 369
  25. Mit einem ›e‹. Zwischen Diaspora und Assimilation Ein Streit unter Freunden : Joseph Roth und Soma Morgenstern 385
  26. Jüdisches Leben im Wiener Fin de Siècle. Performanz als methodischer Ansatz zur Erforschung jüdischer Geschichte 399
  27. Felix Salten. Zionismus als literarisches Projekt 419
  28. „Schund“, „Jargon“ und schöner Schein Jüdische Erfahrung/en im jüdischen Theater 427
  29. Imago und Vergessen. Wienbilder und ihre unsichtbaren Urheber 439
  30. Frau Breier aus Gaya meets The Jazz singer Zwischen Bühne und Leinwand, Wien und New York 463
  31. Österreichische Filmmusik in Hollywood – eine Annäherung 483
  32. Personenregister 491
  33. Sachregister 503
  34. Biografien 519
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938