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No Copy - Die Welt der digitalen Raubkopie
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PHILOSOPHIE172 magazin 2600, wurden verklagt, weil sie den Programmiercode von DeCSS im Internet veröffentlicht hatten. Schon bald schlug der Industrie aus der Internetwelt eine Welle des Protests entgegen. Der Komponist Joseph Wecker beispielsweise sang den Code und bot ihn unter dem Titel Descramble (This Function Is Void) als MP3-Song im Internet an.5 Es gab DeCSS unter anderem als Bilddateien,als Gedicht und sogar als dramatische Lesung. Inter- essant war auch die Aktion des T-Shirt-Herstellers Copyleft, der den Code kurzerhand auf ein T-Shirt druckte. Der Informatikprofessor David Touretzky trug dieses DeCSS-T-Shirt sogar vor Gericht, wäh- rend er für die Verteidigung als Experte aussagte. Er argumentierte, ein Verbot von DeCSS sei ineffektiv, da die Informationen auch auf andere Weise,zum Beispiel in geschriebener Form oder auf einem T- Shirt, weitergegeben werden könnten. Würden diese Formen der Informationsmitteilung ebenfalls untersagt, schränke dies das Recht auf freie Meinungsäußerung ein.6 Für ihn sei ein Programmiercode daher durchaus eine Form der Meinungsäußerung: »Wenn man etwas auf ein T-Shirt drucken kann, dann ist es eine Äußerung.«7 Dennoch wurde es dem Hackermagazin 2600 und den anderen An- geklagten untersagt, DeCSS weiterzuverbreiten. Der Richter Lewis Kaplan war der Meinung,die Zeilen eines Computerprogramms seien nicht prinzipiell von der amerikanischen Verfassung als Meinungs- freiheit geschützt, und unterstrich dies mit einem absurden Ver- gleich: »Ein Computercode ist ebensowenig rein expressiv, wie die Ermordung eines Politikers eine rein politische Äußerung ist.«8 NO ©OPY
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No Copy Die Welt der digitalen Raubkopie
Title
No Copy
Subtitle
Die Welt der digitalen Raubkopie
Authors
Jan Krömer
Evrim Sen
Publisher
Tropen Verlag
Location
Leipzig
Date
2007
Language
German
License
CC BY-NC-ND 2.0
ISBN
3-932170-82-2
Size
13.9 x 19.0 cm
Pages
314
Keywords
Raubkopie, Werk, Digitalisierung, Vervielfältigung, Privatgebrauch
Categories
Medien
Recht und Politik

Table of contents

  1. 1. DIE GESCHICHTE DER SCHWARZKOPIE
    1. Die ersten Hacker 15
    2. Vom Hacker zum Cracker 28
    3. Die erste Generation 31
    4. Generationswechsel 42
  2. 2. KOPIE DER KOPIE DER KOPIE
    1. Die zweite Generation 49
    2. Release-Szene 52
    3. FXP-Szene 67
    4. Filesharing-Szene 79
    5. Krieg der Szenen 93
  3. 3. ALL YOU CAN EAT
    1. Warez 101
    2. MP3z 104
    3. Moviez 106
    4. eBookz 114
    5. Der Film zur Szene 116
  4. 4. DIE KUNST DES CRACKENS
    1. Die Welt der Cracker 121
    2. Digitales Feingefühl 125
    3. Totale Kontrolle 130
  5. 5. CRACKERETHIK
    1. Teilet Software 137
    2. Selbstregulierung statt Kontrolle 145
    3. Hackerethik 151
    4. Kultur des Crackers 162
  6. 6. RAUB, KOPIE, PHILOSOPHIE
    1. Ware Information 169
    2. Motivation der Cracker 175
    3. Psychologie des Kopierens 180
  7. 7. IM PARAGRAPHENDSCHUNGEL
    1. Von A bis § 189
  8. 8. DAS IMPERIUM UND SEINE REBELLEN
    1. Das Imperium schlägt zurück 201
    2. Warezbusters 209
  9. 9. AUFRUHR IM SYSTEM
    1. Stochern im Nebel 225
    2. Böse Kopie, gute Kopie 231
    3. Systemfehler 238
    4. Raubkopierer sind Mörder 254
  10. NACHWORT 256
  11. INTERVIEWS
    1. John Draper alias Cap’n Crunch 263
    2. Optic 266
    3. Mitchell Reichgut 269
    4. Prof.Lawrence Lessig 271
    5. Joachim Tielke 275
  12. GLOSSAR 279
  13. ANMERKUNGEN 290
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