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REBELLEN204
Warez versorgen. Die Verfolgung jedes Nutzers ist aufgrund der im-
mensen Zahl nicht möglich. Es lassen sich daher immer nur einige
wenige exemplarisch verfolgen.
ZunÀchst schien das nicht im Interesse der Industrie zu sein.Viel-
mehr wurden die eigentlichen Betreiber der Tauschbörsen bekÀmpft,
jedoch mit wenig Erfolg.Als die UmsÀtze der Unterhaltungsindustrie
weiter sanken und die Filesharing-Nutzung immer mehr zunahm,
entschloĂ man sich schlieĂlich zu vermeintlich abschreckenden MaĂ-
nahmen. 2002 wurden erstmals PlÀne der RIAA publik, auch gegen
Nutzer der Tauschbörsen mit juristischen Mitteln vorzugehen.8
Es wurde angekĂŒndigt, nur diejenigen zu verklagen, die auch sel-
ber Dateien in den Tauschbörsen anbieten.Doch im Grunde trifft das
auf fast jeden Nutzer zu. Es ist schlieĂlich das Prinzip des Gebens
und Nehmens,das zur Teilnahme motiviert.Zugleich herrschte aber
bei einigen Plattenfirmen noch ein gewisser Vorbehalt.Sie fĂŒrchteten
negative Reaktionen bei den Musikfans, wenn nun auch einfache
Computernutzer ins Visier der IndustrieanwĂ€lte rĂŒckten.
Trotz aller Skepsis war es im Juni 2003 soweit. Die RIAA gab be-
kannt, in den folgenden Wochen Beweise fĂŒr mögliche Prozesse ge-
gen Tauschhbörsen-Nutzer zu sammeln. Mit Hilfe spezieller Soft-
ware wolle man die Tauschbörsen durchkÀmmen und IP-Adressen
von Nutzern identifizieren, die Dateien bereitstellten. Dies sei dann
die Grundlage, um womöglich Tausende Nutzer auf Schadensersatz
zu verklagen.»Das Gesetz ist eindeutig,und die Botschaft an diejeni-
gen, die erhebliche Mengen von Musik online verbreiten, sollte ge-
nauso eindeutig sein. Diese AktivitÀt ist illegal, man ist dabei nicht
anonym, und sich darauf einzulassen kann reale Konsequenzen ha-
ben«,erklÀrte der PrÀsident der RIAA,Cary Sherman.9
Die Kritik von Nutzern und VerbraucherschĂŒtzern fiel wie erwartet
heftig aus. »Ich denke, das zeigt endgĂŒltig, daĂ die Dinosaurier der
Plattenindustrie nun völlig den Bezug zur RealitÀt verloren haben«,
sagte Fred Von Lohmann,Anwalt der Electronic Frontier Foundation,
einer gemeinnĂŒtzigen Organisation, die sich fĂŒr BĂŒrgerrechte in der
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book No Copy - Die Welt der digitalen Raubkopie"
No Copy
Die Welt der digitalen Raubkopie
- Title
- No Copy
- Subtitle
- Die Welt der digitalen Raubkopie
- Authors
- Jan Krömer
- Evrim Sen
- Publisher
- Tropen Verlag
- Location
- Leipzig
- Date
- 2007
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 2.0
- ISBN
- 3-932170-82-2
- Size
- 13.9 x 19.0 cm
- Pages
- 314
- Keywords
- Raubkopie, Werk, Digitalisierung, VervielfÀltigung, Privatgebrauch
- Categories
- Medien
- Recht und Politik
Table of contents
- 1. DIE GESCHICHTE DER SCHWARZKOPIE
- 2. KOPIE DER KOPIE DER KOPIE
- 3. ALL YOU CAN EAT
- 4. DIE KUNST DES CRACKENS
- 5. CRACKERETHIK
- 6. RAUB, KOPIE, PHILOSOPHIE
- 7. IM PARAGRAPHENDSCHUNGEL
- 8. DAS IMPERIUM UND SEINE REBELLEN
- 9. AUFRUHR IM SYSTEM
- NACHWORT 256
- INTERVIEWS
- GLOSSAR 279
- ANMERKUNGEN 290