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ZAHLENPOLITIK
Die Berechnung der IDC lieĂe sich mit einer Studie vergleichen, die
herauszufinden versucht,wieviel Geld weltweit geraubt wird.Hierbei
wĂŒrde man zunĂ€chst die Summe an legal in Banken abgehobenem
Geld ermitteln. SchlieĂlich wĂŒrde man den Gesamtbedarf an Geld
eines durchschnittlichen Menschen schÀtzen. Im nÀchsten Schritt
kÀme man zu dem Ergebnis, daà pro Mensch mehr Geld benötigt
wird, als legal abgehoben wurde. Die SchluĂfolgerung wĂ€re, daĂ
stĂ€ndig eine betrĂ€chtliche Menge an Geld gestohlen werden mĂŒsse.
Betrachtet man die Studien des IDC noch genauer,tauchen weitere
Ungereimtheiten auf. ZunÀchst einmal hatte die IDC ihre statisti-
schen Erhebungen nur in einigen LÀndern getÀtigt. Diese wurden
spÀter einfach auf mehr als 80 LÀnder hochgerechnet.
Kritiker bemÀngelten zudem,daà in die SchÀtzung des Gesamtbe-
darfs freie Programme einkalkuliert worden waren, die ausdrĂŒcklich
kein Geld kosten. Der freie Internet-Browser Firefox und das ebenso
kostenlose Open-Office-Paket sollen beispielsweise mit einem Geld-
wert eingerechnet worden sein.5 AuĂerdem wurde die Nutzung Ă€lte-
rer Versionen nicht mit einbezogen. Falls ein Nutzer ein Grafikpro-
gramm aus dem Jahre 2003 erworben, aber 2004 kein neues Update
gekauft hatte, war das fĂŒr die IDC AnlaĂ genug, anzunehmen, er sei
seinem Gesamtbedarf nicht mehr nachgekommen. Somit schluĂfol-
gerte die Untersuchung, daĂ der Nutzer 2004 eine Schwarzkopie be-
nutzt hatte.
Prozentual ausgedrĂŒckt,ergab die so ermittelte Anzahl an Schwarz-
kopien die »Piraterierate«.Die hÀufig zitierte Angabe, in Deutschland
sei fast 30% aller eingesetzten Software schwarzkopiert,stammt aus
der Piracy Study der BSA.
Auf Grundlage dieser Berechnungen gibt die BSA auch den »Scha-
den durch Raubkopierer« fĂŒr die untersuchten LĂ€nder an. Hierzu
multipliziert sie einfach die ermittelte Anzahl an Schwarzkopien mit
einem durchschnittlichen Verkaufspreis. Die Untersuchung setzt
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No Copy
Die Welt der digitalen Raubkopie
- Title
- No Copy
- Subtitle
- Die Welt der digitalen Raubkopie
- Authors
- Jan Krömer
- Evrim Sen
- Publisher
- Tropen Verlag
- Location
- Leipzig
- Date
- 2007
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 2.0
- ISBN
- 3-932170-82-2
- Size
- 13.9 x 19.0 cm
- Pages
- 314
- Keywords
- Raubkopie, Werk, Digitalisierung, VervielfÀltigung, Privatgebrauch
- Categories
- Medien
- Recht und Politik
Table of contents
- 1. DIE GESCHICHTE DER SCHWARZKOPIE
- 2. KOPIE DER KOPIE DER KOPIE
- 3. ALL YOU CAN EAT
- 4. DIE KUNST DES CRACKENS
- 5. CRACKERETHIK
- 6. RAUB, KOPIE, PHILOSOPHIE
- 7. IM PARAGRAPHENDSCHUNGEL
- 8. DAS IMPERIUM UND SEINE REBELLEN
- 9. AUFRUHR IM SYSTEM
- NACHWORT 256
- INTERVIEWS
- GLOSSAR 279
- ANMERKUNGEN 290