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No Copy - Die Welt der digitalen Raubkopie
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SYSTEM242 Außerdem machte MP3 das Musikhören mobiler als jemals zuvor. Zwar boten auch schon Walkman oder tragbarer CD-Player die Mög- lichkeit, unterwegs Musik zu hören. Die neue Technik ging jedoch noch einen Schritt weiter.Mobile MP3-Player waren nicht nur kleiner als die früheren Geräte, auch das Mitnehmen von Tonträgern entfiel. Überdies boten sie Platz für viel mehr Songs,als auf eine CD paßten. Das Medium Musik verwandelte sich von einer Sammlung von CDs zu einer vernetzten Welt von Bits und Bytes. Ein ganzes Geschäfts- modell wurde hierdurch in Frage gestellt. Konnte man überhaupt weiterhin Musik auf CDs pressen und an die Hörer verkaufen, wo sich deren Wünsche und Bedürfnisse doch offensichtlich geändert hatten? Um mit Musiktauschbörsen wie Napster konkurrieren zu können, hätten neue Verkaufsstrategien entworfen werden müssen. Das Marktforschungsunternehmen Forrester Research erkannte dieses Problem bereits 2000 in einem Bericht über die Auswirkungen des Internets auf die Musikindustrie. Forrester-Analyst Eric Scheirer kommentierte damals die Studie: »Der Drang, Musik zu sammeln und flexibel zu organisieren, eigene Playlists und CDs zu erstellen und die eigenen Lieblingssongs Tausende Male abzuspielen, macht einen großen Teil der Anziehungskraft von Napster aus.«37 Scheirer hielt es für unumgänglich, daß die Plattenfirmen die Wünsche der Kunden akzeptieren: »Die Konsumenten haben gesprochen – sie ver- langen den Zugang zu Inhalten mit allen dazu notwendigen Mit- teln.«38 Die Musikverlage hielten sich laut Scheirer derweil selber für Fabrikationsbetriebe.Das sei aber nicht die Art,wie die Kunden über Musik dächten: »Sie wollen auf Musik wie auf eine Dienstleistung zugreifen können.«39 Die Musikwirtschaft war anderer Meinung.Anstatt die neue Tech- nik zu akzeptieren,klebte sie an der alten.Sie fürchtete um ihre Ver- käufe. Doch statt neue Konzepte zu entwickeln, versuchte sie ver- zweifelt den Status quo zu halten.Die CD hatte der Musikwirtschaft viele Jahre Rekordumsätze beschert. Nun traute sich die Industrie NO ©OPY
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No Copy Die Welt der digitalen Raubkopie
Title
No Copy
Subtitle
Die Welt der digitalen Raubkopie
Authors
Jan Krömer
Evrim Sen
Publisher
Tropen Verlag
Location
Leipzig
Date
2007
Language
German
License
CC BY-NC-ND 2.0
ISBN
3-932170-82-2
Size
13.9 x 19.0 cm
Pages
314
Keywords
Raubkopie, Werk, Digitalisierung, Vervielfältigung, Privatgebrauch
Categories
Medien
Recht und Politik

Table of contents

  1. 1. DIE GESCHICHTE DER SCHWARZKOPIE
    1. Die ersten Hacker 15
    2. Vom Hacker zum Cracker 28
    3. Die erste Generation 31
    4. Generationswechsel 42
  2. 2. KOPIE DER KOPIE DER KOPIE
    1. Die zweite Generation 49
    2. Release-Szene 52
    3. FXP-Szene 67
    4. Filesharing-Szene 79
    5. Krieg der Szenen 93
  3. 3. ALL YOU CAN EAT
    1. Warez 101
    2. MP3z 104
    3. Moviez 106
    4. eBookz 114
    5. Der Film zur Szene 116
  4. 4. DIE KUNST DES CRACKENS
    1. Die Welt der Cracker 121
    2. Digitales Feingefühl 125
    3. Totale Kontrolle 130
  5. 5. CRACKERETHIK
    1. Teilet Software 137
    2. Selbstregulierung statt Kontrolle 145
    3. Hackerethik 151
    4. Kultur des Crackers 162
  6. 6. RAUB, KOPIE, PHILOSOPHIE
    1. Ware Information 169
    2. Motivation der Cracker 175
    3. Psychologie des Kopierens 180
  7. 7. IM PARAGRAPHENDSCHUNGEL
    1. Von A bis § 189
  8. 8. DAS IMPERIUM UND SEINE REBELLEN
    1. Das Imperium schlägt zurück 201
    2. Warezbusters 209
  9. 9. AUFRUHR IM SYSTEM
    1. Stochern im Nebel 225
    2. Böse Kopie, gute Kopie 231
    3. Systemfehler 238
    4. Raubkopierer sind Mörder 254
  10. NACHWORT 256
  11. INTERVIEWS
    1. John Draper alias Cap’n Crunch 263
    2. Optic 266
    3. Mitchell Reichgut 269
    4. Prof.Lawrence Lessig 271
    5. Joachim Tielke 275
  12. GLOSSAR 279
  13. ANMERKUNGEN 290
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