Page - 247 - in No Copy - Die Welt der digitalen Raubkopie
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zuschrÀnken. Dennoch kam diese Erkenntnis relativ spÀt. Die Jahre
des kostenlosen Downloads von Musik haben bei den Konsumenten
Spuren hinterlassen. Angefangen bei der ersten illegalen Tausch-
börse,dauerte es ĂŒber fĂŒnf Jahre,bis die Plattenfirmen mit einem le-
galen Angebot mithalten konnten.
DER PREIS BLEIBT HEISS
Als die Musikindustrie in den 80er Jahren die CD auf den Markt
brachte, muĂten viele Kunden erst einmal tief in die Tasche greifen.
Die EinfĂŒhrung der neuen Digitalscheiben ging einher mit einer krĂ€f-
tigen Preiserhöhung.Der höhere Komfort und die verbesserte Klang-
qualitÀt der CD sollten dies rechtfertigen. Die Umsatzzahlen stiegen
zunÀchst krÀftig an.
Was die Musikwirtschaft gerne verschwieg, waren allerdings die
Produktionskosten des neuen Mediums.Sie betrugen nur noch etwa
die HĂ€lfte der Kosten einer Vinylschallplatte. FĂŒr die Plattenfirmen
erwies sich die CD als GlĂŒckstreffer.Sie konnten trotz höherer Preise
mehr Musik verkaufen und auch noch ihre Produktionskosten sen-
ken. Je mehr CDs ĂŒber die Ladentheken gingen und je ausgereifter
die Fertigungsanlagen mit der Zeit wurden, desto mehr verdienten
sie. Einen Grund, diesen Kostenvorteil an die KĂ€ufer weiterzugeben,
sah die Musikindustrie zunĂ€chst nicht.Das GeschĂ€ft schien schlieĂ-
lich hervorragend zu laufen. Durch die monopolartige Stellung der
Plattenindustrie bot sich dem Kunden auch keine Alternative. Im
Jahre 2000 konnte die amerikanische Handelsaufsicht Federal Trade
Commission den groĂen Plattenfirmen,die zusammen etwa 75% des
Marktes beherrschen,sogar illegale Preisabsprachen nachweisen.45
CD-Brenner und Internet-Downloads lieĂen ihre Monopolstellung
bald einbrechen. Als die illegalen Tauschbörsen sich als gĂŒnstige
Alternative anboten, nahmen die Nutzer die Chance prompt wahr.
Frustriert von ĂŒberhöhten Preisen, griffen viele von ihnen bereit-
willig auf illegale Angebote zurĂŒck. Die UmsĂ€tze der Musikindustrie
brachen ein. Dennoch blieben die CD-Preise nahezu unverÀndert.
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No Copy
Die Welt der digitalen Raubkopie
- Title
- No Copy
- Subtitle
- Die Welt der digitalen Raubkopie
- Authors
- Jan Krömer
- Evrim Sen
- Publisher
- Tropen Verlag
- Location
- Leipzig
- Date
- 2007
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 2.0
- ISBN
- 3-932170-82-2
- Size
- 13.9 x 19.0 cm
- Pages
- 314
- Keywords
- Raubkopie, Werk, Digitalisierung, VervielfÀltigung, Privatgebrauch
- Categories
- Medien
- Recht und Politik
Table of contents
- 1. DIE GESCHICHTE DER SCHWARZKOPIE
- 2. KOPIE DER KOPIE DER KOPIE
- 3. ALL YOU CAN EAT
- 4. DIE KUNST DES CRACKENS
- 5. CRACKERETHIK
- 6. RAUB, KOPIE, PHILOSOPHIE
- 7. IM PARAGRAPHENDSCHUNGEL
- 8. DAS IMPERIUM UND SEINE REBELLEN
- 9. AUFRUHR IM SYSTEM
- NACHWORT 256
- INTERVIEWS
- GLOSSAR 279
- ANMERKUNGEN 290