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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
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herangezogen, um Lothars Loyalitätskonfikte (amerikanische vs. österreichische Staatsbürgerschaft) zu thematisieren, sowie als Beschreibung für die Situa tion in Österreich knapp nach dem Zweiten Weltkrieg. Ernst Lothar wird hier durch- weg mit dem Protagonisten des Romans identifiziert. Der ausführ lichste und lesenswerteste Beitrag zu diesem Komplex findet sich bei Joseph McVeigh, der sich mit den beiden genannten Romanen auseinandersetzt und sie mit solchen vergleicht, die eine ähn liche Thematik haben (Hans Weigels Unvollendete Sym- phonie, Reinhard Federmanns Himmelreich der Lügner, Fritz Habecks Ritt auf dem Tiger und Hans Leberts Wolfshaut).28 Ein zentrales Thema der Rückkehr bildet der Umgang der »Daheimgebliebenen« mit der Frage ihrer (Mit-)Schuld während des Na tionalsozialismus und die (Un-)Mög lichkeit ihres Zusammenlebens mit den »Rückkehrern« bzw. die Problematik, dass nach 1945 die Täter und Opfer wieder an einem Tisch sitzen. Es würde sich anbieten, den Lothar’schen Roman mit ähn- lich gelagerten Texten, beispielsweise mit Erich Frieds Roman Ein Soldat und ein Mädchen (erschienen 1960, konzipiert 1945) und Ingeborg Bachmanns Erzählung Unter Mördern und Irren (erschienen 1961, konzipiert 1956/57) zu kontrastieren. Auszugsweise wird Ernst Lothars schriftstellerisches Schaffen im Exil bzw. die Rezep tion seiner Romane im angloamerikanischen Raum in der Disserta tion von Gerhard Graml aus dem Jahr 1999 über den Kulturtransfer zwischen Öster- reich und den USA behandelt;29 Graml stützt sich in seinen Angaben aber zumeist auf Maurer. Daniela Hessmann weist in ihrer Studie über die Kanonbildung und Rezep tion von Exilliteratur darauf hin, dass Lothars Werk unmittelbar nach 1945 im deutschsprachigen Raum noch relativ häufig rezensiert wurde, die Rezep tion allerdings nicht von längerer Dauer war und spätestens Ende der 1950er Jahre abreißt.30 Lothars Geschäftsbeziehung zu seinem Verleger Paul Zsolnay wird in Murray Halls Arbeiten über die Geschichte des Verlags angeführt.31 Auch finden sich Beiträge über Lothars Direk tion am Theater in der Josef- stadt (1935 – 1938),32 zu seinem Experiment einer Österreichischen Bühne in 28 Joseph McVeigh: Kontinuität und Vergangenheitsbewältigung. 29 Gerhard Graml: Kulturtransfer zwischen Österreich und den USA, S. 125 – 184. 30 Daniela Hessmann: Kanonbildung, Türhüter und Diskursmächte im literarischen Leben Öster- reichs, S. 420 f. 31 Murray G. Hall: Der Paul Zsolnay Verlag, S. 349 – 352; ders.: Österreichische Verlagsgeschichte 1918 – 1938. 32 Helmuth Waldner: Das Theater in der Josefstadt von Lothar bis Steinböck, S. 13 – 55; Anton Bauer: Das Theater in der Josefstadt zu Wien, S. 173 f., 250 f.; Edda Fuhrich- Leisler: Vom Wun- der des Überlebens; dies.: »The Miracle of Survival«; Hilde Haider- Pregler: Exilland Österreich, S. 116; Julia Danielczyk: Trügerische Hoffnung. Sekundärquellen 21 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Ernst Lothar
Untertitel
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Autor
Dagmar HeiĂźler
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
484
Schlagwörter
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, RĂĽcktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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