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wurden von der Kritik alles in allem gut aufgenommen,197 auch die Premieren-
gäste waren angetan: »Das Publikum rief den Regisseur nach allen Aktschlüs-
sen lebhaft hervor, hatte es doch wohl das richtige Gefühl, die Aufführung
sei überhaupt der Begeisterung dieses Mannes für das so lang unterdrückte
Drama zu danken.« 198 Vielfach wurde darauf hingewiesen, dass Lothar mit
dieser Aufführung eine Grillparzer- Renaissance eingeleitet habe.199 Immer-
hin war das Stück im Burgtheater das letzte Mal knapp nach Grillparzers
Tod 1872 aufgeführt worden.
Ende Oktober 1933 brachte Lothar ein weiteres Drama Grillparzers auf die
Bühne des Burgtheaters: König Ottokars Glück und Ende wurde im Rahmen des
»Zyklus österreichischer Meisterwerke« mit Ewald Balser und Raoul Aslan in
den Hauptrollen gegeben. Das 1825 uraufgeführte Stück war seit Februar 1918
nicht mehr am Burgtheater gespielt worden, obwohl ihm »in den Annalen des
Burgtheaters seit jeher die Bedeutung eines inoffiziellen Staatsaktes« zukam, »als
197 Reichspost, 23. 10. 1932, S. 2; Das Kleine Blatt, 23. 10. 1932, S. 18; Neue Freie Presse, 23. 10. 1932,
S. 1 ff.; Wiener Sonn- und Montags- Zeitung, 24. 10. 1932, S. 8; Die Neue Zeitung, 25. 10. 1932,
S. 4; Neues Wiener Tagblatt, 29. 10. 1932, S. 10; Frankfurter Zeitung, 4. 8. 1933, S. 1 f.
198 Wiener Zeitung, 23. 10. 1932, S. 1 – 4, hier S. 4.
199 Friedrich Schreyvogl: Rede auf Ernst Lothar. Gehalten bei der Morgenfeier im Akademietheater
am 30. Oktober 1960. WBR, ZPH 922a; Piero Rismondo: Ernst Lothar zum 80. Geburtstag.
Typoskript zu einer Radiosendung vom 17. Oktober 1970. a. a. O.
Abb. 4: Regisseur des Bruderzwists
1932 (Das Kleine Blatt, 23. 10. 1932,
S. 18).
1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor
sind«92
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Ernst Lothar
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Ernst Lothar
- Untertitel
- Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
- Autor
- Dagmar Heißler
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-20145-8
- Abmessungen
- 15.5 x 23.5 cm
- Seiten
- 484
- Schlagwörter
- österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung 9
- 2. Quellenlage 15
- 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
- 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
- 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
- 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
- 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
- 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
- 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
- 10. Schluss 373
- Literaturverzeichnis 385
- Anhang 415
- Bibliographie Ernst Lothar 415
- Selbstständige Publikationen 415
- Unselbstständige Publikationen 421
- Inszenierungen 464
- Zeittafel 467
- Personenregister 473
- Werkregister 478