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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
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Wohnung in der Barichgasse 14, in der er mit Mary und den Kindern gelebt hatte, und zog zu ihr. 1932 hatte er um 34.000 Schilling ein 1800 Quadratmeter großes Grundstück mit einem Einfamilienhaus in Morzg erworben.218 In diesem Haus verbrachte er die Sommer mit seiner Geliebten, wie auch das gemeinsame, vom 2. Juli 1932 bis zum 1. September 1937 geführte Gästebuch zeigt.219 Der Hauskauf wurde zunächst mit der unmittelbaren Nachbarschaft zu Salzburg und den dor- tigen Festspielen begründet sowie mit der Mög lichkeit, »Reinhardts Nähe zu atmen«:220 Lothar und seine zweite Frau waren öfter zu Gast bei Max Reinhardt in Leopoldskron. Adrienne hatte die beiden Männer Mitte der 1920er Jahre mit- einander bekannt gemacht. Lothar und Reinhardt verstanden sich gut, angeb lich war Reinhardt damals daran interessiert gewesen, Lothar als Dramaturg für seine Berliner Theater zu engagieren. Auch habe er ihm vorgeschlagen, seine Berliner Bühnen während seines USA-Aufenthalts stellvertretend zu führen. Lothar wollte aber Adriennes wegen nicht aus Wien fort,221 auch war Berlin nach der Macht- ergreifung der Na tionalsozialisten für ihn kein reizvolles Pfaster. Nach der Scheidung, Lothars Heirat mit Adrienne und dem Tod Agathes fühlte sich Mary mit der Situa tion überfordert und übergab Hansi in die Obsorge Lothars. Adrienne akzeptierte diesen Schritt, so wie sie sich häufig für Lothar zurücknahm. Er erhielt von ihr Aufmerksamkeit und Verständnis für seine Arbeiten – etwas, das er in seiner Ehe mit Mary vermisst hatte.222 Mary hielt Lothar hingegen nach seinen eigenen Aussagen für »verschroben«, »weil ihr die Banalität näher« 223 stehe, sie habe in ihm »eine Art Sonderling« gesehen, »der sich, statt Sek tionschef zu werden und es bequem zu haben, an Schreibereien verzettelte«. Adrienne aber las alle Aufsätze und Bücher Lothars, sparte weder an Kritik noch an Anerkennung.224 218 Vgl. Vermögensverzeichnis Ernst Lothar Müller. 12. 10. 1938. ÖSTA, AdR, VMA Nr. 50.640. – In einem 2007 erschienenen Literarischen Führer heißt es, Lothar habe das Morzger Haus 1928 gekauft (Wolfgang Straub: Literarischer Führer Österreich, S. 105). 219 Vgl. Gästebuch von Ernst Lothar und Adrienne Gessner. Salzburg- Morzg, 2. 7. 1932 – 1. 9. 1937. WBR, ZPH 922a. 220 Vgl. Postkarte von EL an Richard Beer- Hofmann. Trins, 15. Juli 1930. Houghton Library, Harvard College Library, Harvard University, Cambridge, MA 02138: Amy Lowell fund, 68M-151, bMS Ger 183 (331). 221 Vgl. EL: Das Wunder des Überleben, S. 81, 83; Adrienne Gessner: Ich möchte gern was Gutes sagen, S. 61. 222 Vgl. Brief von EL an AG. Wien, 12. April 1952. WBR, ZPH 922a. 223 Vgl. Brief von EL an AG. Wien, 18. Januar 1949. a. a. O. 224 EL: Das Wunder des Überlebens, S. 62. »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 97 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Ernst Lothar
Untertitel
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Autor
Dagmar Heißler
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
484
Schlagwörter
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, Rücktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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