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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
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der Versuch gelingen, mag er mißraten: er will jedenfalls ein leidenschaft liches Bekenntnis sein.« 26 Alle diese Befürchtungen erwiesen sich als unbegründet, die Aufführung wurde ein großer Erfolg.27 Auch literarische Matineen führte Ernst Lothar im Theater in der Josefstadt ein. Die erste derartige Veranstaltung fand am 2. Februar 1936 zu Ehren des Schrift- stellers Herbert Eulenberg statt;28 Erwin Reiche und Oskar Maurus Fontana hatten diese Art der Würdigung Eulenbergs angeregt.29 Lothar hielt die Laudatio, für die er wohl auf ein Feuilleton aus dem Jahre 1926 zurückgriff, das er anläss- lich Eulenbergs 50. Geburtstags verfasst hatte.30 Anschließend lasen Schauspieler des Theaters aus Eulenbergs Werken, auch wurden zwei seiner Lieblingslieder sowie eine Szene aus einem seiner Theaterstücke gespielt. Die Kritiker waren allesamt angetan von dieser Morgenfeier,31 manche sogar so enthusiastisch, dass sie den Eröffnungsredner Ernst Lothar mehr feierten als denjenigen, zu dessen Ehren die Matinee stattgefunden hatte.32 Die zweite literarische Morgenfeier stand im Zeichen von Raoul Auernheimers 60. Geburtstag. Lothar sprach die einleitenden Worte, auf die der Jubilar in sei- ner Ansprache »launig« 33 reagierte. Den beiden Reden folgte ein knapper Quer- schnitt des lyrischen, erzählerischen und dramatischen Schaffens Auernheimers.34 Die nächste Matinee sollte Richard Beer- Hofmann zu seinem 70. Geburts- tag gewidmet sein. Lothar bat ihn, entweder das Programm dafür selbst zu 26 Reichspost, 8. 12. 1935, S. 15. 27 Vgl. Neues Wiener Journal, 1. 12. 1935, S. 30, 7. 12. 1935, S. 10 f. und 8. 1. 1936, S. 11; Neue Freie Presse, 7. 12. 1935, S. 9 und 8. 12. 1935, S. 14; Wiener Zeitung, 8. 12. 1935, S. 13; Reichspost, 8. 12. 1935, S. 15; Wiener Sonn- und Montags- Zeitung, 9. 12. 1935, S. 6. 28 Vgl. Neue Freie Presse, 30. 1. 1936, S. 8; Neues Wiener Journal, 15. 12. 1935, S. 33. – Eulenberg hatte 1925 Lothars Macht über alle Menschen sehr wohlwollend rezensiert. 29 Eulenberg war die Ausreise zu dieser Veranstaltung allerdings verweigert worden, seine Dra- men waren unter den Na tionalsozialisten verboten, seine Bücher durften weder gedruckt noch verkauft werden. Michael Matzigkeit: Literatur im Aufbruch, S. 72. 30 EL: Herbert Eulenberg. Ein Schattenbild in seiner Art, zu seinem fünfzigsten Geburtstag von der Vorlage abgepaust. In: Neue Freie Presse, 21. 1. 1926, S. 1 ff. – Der Titel bezieht sich auf Eulenbergs 1926 bei Engelhorn in Stuttgart erschienene Schattenbilder und Lichtbilder. 31 Vgl. Neue Freie Presse, 4. 2. 1936, S. 7; Wiener Zeitung, 5. 2. 1936, S. 8. 32 Neues Wiener Journal, 4. 2. 1936, S. 10 f., hier S. 10. 33 Neue Freie Presse, 19. 5. 1936, S. 9. 34 Wiener Zeitung, 19. 5. 1936, S. 9. – Angeb lich hatte Lothar im Sommer 1936 eine weitere Mor- genfeier unter dem Motto »Junge Österreicher« angekündigt. Vgl. Julia Danielczyk: Trügerische Hoffnung, S. 90. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt104 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Ernst Lothar
Untertitel
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Autor
Dagmar Heißler
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
484
Schlagwörter
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, Rücktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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