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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
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wenig problematisch« eingestuft.39 Vorwiegend wurde auf die Bedeutung des Humanitätsgedankens des Werks aufmerksam gemacht und darauf hingewiesen, dass eine Aufführung dieses Stücks gerade zu dieser Zeit einen mutigen Schritt darstelle und »durch gewisse heutige Zeitströmungen eine schier anklägerische Betonung erführe« 40. Insgesamt gesehen war es, wenn man den Kritiken Glauben schenken mag, ein rundherum gelungener Abend, der sich gegen religiöse Intoleranz und Antisemitismus wandte.41 Léon Volterra, genannt »Petit Léon«, Analphabet und Multimillionär, Casinobesitzer und Theatermagnat,42 wollte Nathan der Weise in Lothars Inszenierung während der Pariser Festwochen herausbringen und bat ihn um ein Gastspiel des Josefstädter Ensembles. Lothar nahm die Einladung an, durchaus im Bewusstsein, dass die Nathan- Aufführungen »nach längerer Zeit das erste deutsche Ensemblegastspiel in der franzö sischen Metro pole« 43 waren. Das Stück sollte im Rahmen des 10. Interna tionalen Theater kongresses 1937 im Théâtre de l’Odéon aufgeführt werden.44 Zunächst ging aber ein unter der Führung Ernst Lothars stehendes Ensemble des Josefstädter Theaters damit Ende März 1936 auf eine Gastspielreise mit den Sta tionen Brünn, Prag und Budapest.45 Die zweite Spielzeit unter Ernst Lothars Direk tion begann mit einem vierakti- gen Volksstück, das am Josefstädter Theater knapp 60 Jahre zuvor uraufgeführt worden war: Die Erstaufführung von Ludwig Anzengrubers Viertem Gebot in der Neuinszenierung Lothars fand im Rahmen des Festspielzyklus am 11. September 1936 in Anwesenheit des Staatssekretärs und Generalsekretärs der Vaterländi- schen Front, Guido Zernatto, statt, der so Zeuge der »kühnen und interessanten Regieleistung« 46 Lothars wurde. Die Neueinstudierung – Lothar hatte text lich 39 Vgl. Neues Wiener Journal, 18. 3. 1936, S. 11; Reichspost, 19. 3. 1936, S. 11 f.; Wiener Zeitung, 19. 3. 1936, S. 10. – Kritiken u. a. in: Tagblatt, 18. 3. 1936; Der Tag, 19. 3. 1936; Neue Freie Presse, 18. 3. 1936, S. 7 und 19. 3. 1936, S. 1 ff. 40 Reichspost, 19. 3. 1936, S. 11; Wiener Sonn- und Montags- Zeitung, 23. 3. 1936, S. 8. 41 Vgl. Der Telegraf, 19. 3. 1936; Neues Wiener Journal, 18. 3. 1936, S. 11; Wiener Zeitung, 19. 3. 1936, S. 10. 42 Ernst Günther: Geschichte des Varietés, S. 87. 43 Neues Wiener Journal, 21. 5. 1936, S. 21. 44 Vgl. ebd., 7. 5. 1937, S. 10. 45 Brünner Tagesbote, 24. 4. 1936, S. 3; Neues Wiener Journal, 26. 4. 1936, S. 25. 46 Neue Freie Presse, 12. 9. 1936, S. 7. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt106 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Ernst Lothar
Untertitel
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Autor
Dagmar Heißler
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
484
Schlagwörter
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, Rücktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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