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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
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erwiesen sich als einer der wenigen Kritikpunkte,102 generell aber finde die »konfiktreiche Zeit der Pubertät« in Lothar »einen hilfsbereiten Beobachter«, wobei einschränkend vermerkt wurde: Leider aber liebt er sein Geschöpf auch zu sehr; er steht zu unbedingt auf der Seite der von ihm herbeigezauberten Kinder, als daß er die für seine Hilfsbereitschaft und für ein Kunstwerk höchster Bedeutung nötige, fruchtbare und Hindernisse wirk lich beseitigende Objektivität dem Kläger gegenüber und dem Angeklagten aufbringen könnte, er ist zu sehr ergeben in die von ihm erschaffene Kreatur, um […] unerbitt- lich klar zu sehen […]. […] Ein härteres Buch käme also dem Leben und der Absicht Lothars näher. Auch so dient es einem reinen Zweck. Nur: Warum soll man nicht von einem Menschen, der Gutes will, mehr verlangen.103 Im Herbst 1936 gelang es Lothar, ein Buchprojekt, für das es zunächst nicht so gut aussah, zu realisieren. Der Zsolnay Verlag wollte eine Essaysammlung Lothars nicht veröffent lichen – auch waren viele dieser Arbeiten bereits im Feuilleton- teil der Neuen Freien Presse, einige in der Brünner Zeitschrift Montag- Morgen erschienen.104 Lothar übergab seine Arbeit daraufhin dem Druckereibesitzer und Verleger Rudolf M. Rohrer in Jundorf (Jundrov), einem zu Brünn gehörenden Ortsteil.105 Der Essayband wurde 1937 unter dem Titel Nähe und Ferne. Länder, Leute, Dinge 106 veröffent licht und gliedert sich in zwei ungefähr gleich lange Teile. Der erste behandelt »die Nähe« – kleine Aufsätze über Österreich, seine Städte und Eigenarten. Der zweite ist »der Ferne« gewidmet, hier schreibt Lothar über sein Wiedersehen mit Mähren, Prag, Hamburg. Er liefert Momentaufnahmen von Budapest, Rumänien, der Riviera, aus Venedig; einen großen Raum nehmen Schilderungen spanischer Städte ein. 102 Vgl. etwa F[elix] Helmich: Ernst Lothar: Romanze F-Dur. Aus dem Tagebuch eines jungen Mädchens. Roman. Paul Zsolnay Verlag, Wien. In: Reichspost, 4. 11. 1935, S. 7 und Erwin Rieger: Tagebuch eines jungen Mädchens. In: Neue Freie Presse, 18. 10. 1935, S. 1 f. 103 F. L. [d. i. Fritz Lehner]: »Romanze F-Dur.« Aus dem Tagebuch eines jungen Mädchens. Von Ernst Lothar. Paul Zsolnay Verlag, Wien 1936 [sic]. In: Wiener Zeitung, 28. 10. 1935, S. 6. 104 Der Montag- Morgen begann am 11. Juni 1934 mit der Veröffent lichung der Aufsatzreihe Spa- nisches Tagebuch 1929 von Ernst Lothar (vgl. Brünner Tagesbote, 9. 6. 1934, S. 7). Dieses »Spa- nische Tagebuch« wurde auch ins Eng lische übersetzt (The Living Age, 15. 12. 1929, S. 473 – 478 und 1. 4. 1930, S. 177 – 183). 105 Vgl. Brief von Unbekannt [Rohrer] an EL. Brünn, 21. November 1936. WBR, ZPH 922a. 106 EL: Nähe und Ferne. Länder, Leute, Dinge. Brünn, Wien, Leipzig: Rohrer 1937. 269 S. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt 117 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Ernst Lothar
Untertitel
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Autor
Dagmar HeiĂźler
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
484
Schlagwörter
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, RĂĽcktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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