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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Seite - 165 -
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Auch ein zweites Unterfangen, das Lothar parallel zu seiner Österrei chischen Bühne betrieben hatte, nahm gegen Ende des Jahres 1940 einen negativen Ausgang. Bereits im Januar 1940 erhielt Thomas Mann ein Die Gründung des »Princeton- Theaters« und der »Princeton- Festspiele« betiteltes Exposé Lothars, das er nebst einem »Befürwortungsbrief« umgehend dem Rektor der Princeton University zukommen ließ.140 In diesem Abriss legte Lothar seine Idee dar, an der Universität ein Theater zu gründen und ein Theaterfestival stattfinden zu lassen. Geplant war »ein ständiges Schauspieltheater von höchstem künstlerischen Rang«, das jedes Jahr in eng lischer Sprache und mit amerikanischen Schauspielern Stücke im gesamten Gebiet der USA zeigen sollte. Wichtig wären günstige Eintrittspreise und »Freivorstellungen für Studenten und Unbemittelte«, um außer der künstle- rischen auch die soziale Bedeutung des Unternehmens sicherzustellen.141 Das Besondere für US-Verhältnisse sei, dass es ein »konsequent geleitetes, vom selben Zentralhaus aus weithin wirkendes, mit ständigem Ensemble versehenes Schauspieltheater mit wechselndem Spielpan« sein sollte. In Amerika näm lich würden die Ensembles je nach Stück zusammengestellt, und nach Aufführungs- ende zerstreuten sich die Schauspieler in alle Winde. Die Schauspieler dieses »neu zu begründenden amerikanischen Na tionaltheaters« 142 hingegen sollten durch langfristige Verträge gebunden und daher besser gestellt werden als die für einzelne Produk tionen verpfichteten. Pro Spielzeit sollten 12 Stücke aufge- führt werden, und zwar »je 3 Klassiker der Weltliteratur, die wegen ihrer bisher unterschätzten Bedeutung für die Gegenwart […] neu zu entdecken sind« 143, »je 3 europäische Dramatiker der Jahrhundertwende, die auf die Entwicklung des amerikanischen Dramas Einfuß hatten« sowie »je 6 Werke der modernen dramatischen Produk tion, wobei alljähr lich mindestens 3 Werke Uraufführun- gen lebender amerikanischer Dramatiker sein sollen«. Für die »modernen Neu- aufführungen« lägen Lothar und seinem aus »Dramatikern, Theaterdirektoren, Regisseuren, Schauspielern und Bühnenbildnern« bestehendem Team »neue Werke von Bourdet, Maugham, Molnár, Giraudoux und Coward« vor.144 140 Vgl. Brief von Thomas Mann an EL. Princeton, 2. Januar 1940. WBR, ZPH 922a. Bereits am 9. Januar 1940 hatte Mann Lothars Plan sowie seine Befürwortung desselben der Universi- tätsleitung schrift lich mitgeteilt (vgl. Brief von Christian Gauss an Thomas Mann. Princeton, 23. Februar 1940. a. a. O.). 141 EL: Die Gründung des »Princeton- Theaters« und der »Princeton- Festspiele«. Exposé. Typoskript. 9 Seiten. WBR, ZPH 922a, S. 1, 9. 142 Ebd., S. 3. 143 Ebd., S. 4 f. 144 Ebd., S. 6. Eine »Österreichische Bühne« in New York 165 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Ernst Lothar
Untertitel
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Autor
Dagmar Heißler
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
484
Schlagwörter
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, Rücktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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