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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Seite - 196 -
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sich unter anderem mit der Geschichte des Dramas; der Drama Club pausierte in diesem Semester. Zu Semesterbeginn hatte Lothar der College- Leitung den Vorschlag unterbreitet, »unter den Auspices des Colleges, ein[en] Community Theater Workshop (städtisches Theaterseminar)« abzuhalten, »3 mal je am Abend eine Stunde, für acting, playreading, playwriting. Ohne Gebühr. Eine Spende an die Community – entsprechend dem Stiftungs- Gedanken –, wo Schauspiel- unterricht u. Talentprüfung, auch Talentfindung stattfindet (auch für angehende Dramatiker etc.). Daraus kann, wenn genug Talent vorhanden, irgendwann die Produk tion eines Stückes folgen.« 308 Dieser Vorschlag wurde angenommen, und Lothar wurde als »Leiter, Lehrer u. Assistent in einem« 309 bestimmt. Als der Commu nity Theatre Workshop zum ersten Mal seine Türen öffnete, kamen statt der von Lothar erhofften 20 – 25 Personen (»Nur keine Verantwortung u. mög- lichst wenig Produk tionen.« 310) hundert. Lothar beschloss, sie in drei Gruppen einzuteilen, zu prüfen und schließ lich 30 Teilnehmer zu behalten.311 Über die Arbeit mit dem Community Theatre Workshop, der Macbeth oder Richard III. zur Aufführung bringen wollte,312 berichtet Lothar Adrienne, dass die Teilnehmer »völlig talentlos« seien und er nach den Proben immer eine Weile brauche, »um den Alpdruck loszuwerden« 313: Die Probe war eine einzige Katastrophe, die Schauspieler stolperten buchstäb lich bei jedem 4. Satz und da sie so blutige Dilletanten [sic] sind, können sie sich nicht hel- fen; sie hören die brüllende Souffeuse nicht […]. […] Kurz: unbeschreib lich. Nimm als nächsten Faktor, daß die Stage- Crew, lauter Kinder oder Ahnungslose, zu jeder Verwandlung mehr als 10 Minuten braucht […], während denen die von Molnár so oft erwähnte »Schlacht« mit Schreien u. Donnern auf der Bühne herrscht u. den Zuschauerraum über jedes Detail des »Strikens« informiert, […] stelle Dir ferner vor, daß in der mindestens 30mal geprobten Mordszene der Leichnam springlebendig beide Arme bewegte – zur ungemischten Erheiterung der stage crew – sonst keine Zuschauer –, so hast Du ein ungefähres Bild dieses Chaos.314 308 Brief von EL an AG. Colorado Springs, 24. September 1942. a. a. O. 309 Ebd., vgl. dazu auch: Ernst Lothar will conduct new theatre workshop. In: Colorado College Alumni News 9/1, Oktober 1942, S. 4. 310 Brief von EL an AG. Colorado Springs, 24. September 1942. WBR, ZPH 922a. 311 Vgl. Brief von EL an AG. Colorado Springs, 13. Oktober 1942. a. a. O. 312 Vgl. Brief von EL an AG. Colorado Springs, 26. Oktober 1942. a. a. O. 313 Vgl. Brief von EL an AG. Colorado Springs, 27. Oktober 1942. a. a. O. 314 Brief von EL an AG. Colorado Springs, 24. September 1942. a. a. O. 1938 – 1946: Exil196 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Ernst Lothar
Untertitel
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Autor
Dagmar Heißler
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
484
Schlagwörter
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, Rücktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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