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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Seite - 209 -
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Während der Verkauf des Buches anlief, war Lothar dabei, den zweiten von Doubleday geforderten Roman mit dem Titel The Prisoner zu schreiben. Bis Ende November 1944 hatte er Zeit, dem Verlag das übersetzte Manuskript abzuliefern; Mitte Februar war er dabei, das Romankonzept zu adaptieren. Er hatte The Prisoner zunächst auf drei Teile bzw. »Akte« angelegt, der zweite Teil bestand in dieser Version aus 104 Seiten, die er innerhalb von acht Tagen füllte. Lothar war mit seiner Arbeit zufrieden, auch wenn er sie nur als ein »gelungenes Nebenprodukt« betrachtete.367 Die Rohfassung des Romans hatte er innerhalb eines Monats niedergeschrieben: Dass es wirk lich recht gut geworden ist, glaube ich mit Sicherheit sagen zu dürfen. Ich habe das Original – ausnahmsweise einmal – mit der grö[ß]ten Schonung behan- delt, alle Wirkungen übernommen und nur in der Führung der Figuren die Fenster in die Gegenwart hie und da geöffnet. Es ist merkwürdig, wenn man es selbst Zeile für Zeile nach- oder neuschreibt, wei[ß] man soviel von den Figuren, dass sie einem neue Mög lichkeiten verraten.368 Nachdem Lothar fast zwei Monate in einem in New Canaan (Connecticut) gemieteten Haus »wie rasend gearbeitet« 369 hatte, lässt er Ende Sommer, Anfang Herbst 1944 dem Übersetzer James A. Galston Teile des Manuskripts zukommen. Ende September ärgert er sich darüber, dass Galston mit seiner Meinung zu dem Text hinter dem Berg hält,370 Anfang Oktober zweifelt er, ob der Übersetzer das Geschriebene überhaupt bekommen hat.371 Mitte Oktober steigt der Druck auf die beiden, ihre Arbeit zu beenden. Galston hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht das gesamte Manuskript von Lothar erhalten (»[D]er Herr Galston […] stöhnt, daß er das ganze Ms. für seine imagina tion braucht.« 372) und nur noch einen Monat Zeit, um insgesamt circa 80.000 Wörter zu übersetzen. Die Über- setzung wurde dennoch zeitgerecht bei dem Verleger abgegeben, am 29. Oktober 1944 meldete die New York Times, dass Lothar seinen Roman abgeschlossen habe, im Frühjahr 1945 wurde auf das Erscheinen des Buchs aufmerksam gemacht.373 367 Vgl. Brief von EL an AG. New York, o. D. [24. Februar 1944]. WBR, ZPH 922a. 368 Brief von EL an AG. o. O., 20. Februar 1944. a. a. O. 369 Brief von AG an Heinrich Schnitzler. New Canaan (Connecticut), 21. August 1944. ÖTM, Nachlass Heinrich Schnitzler. E 4812 Schn. 33/20/41. 370 Vgl. Brief von EL an AG. New York, 28. September 1944. WBR, ZPH 922a. 371 Vgl. Brief von EL an AG. New York, 9. Oktober 1944. a. a. O. 372 Brief von EL an AG. [New York,] 11. Oktober 1944. a. a. O. 373 The New York Times Book Review, 29. 10. 1944, S. 8; The New York Times, 26. 4. 1945, S. 21. »Amerikanischer« Bestsellerautor 209 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Ernst Lothar
Untertitel
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Autor
Dagmar Heißler
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
484
Schlagwörter
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, Rücktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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