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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
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den entsprechenden Funk tionären des State Departments die Modalitäten und Aufgaben zu klären und sich seinen Pass zu besorgen. Am 6. November 1945 machte er sich auf den Weg in die amerikanische Hauptstadt.502 Hier wandte er sich an Ruth B. Shipley, seit 1914 Beamtin im State Department und seit 1928 Leiterin der Passbehörde.503 Sie stellte Lothar und seiner Frau die für die Rückkehr notwendigen Pässe aus.504 Bis Lothar und Adrienne jedoch »durch die Mühle der vorgeschriebenen Amtserfordernisse, Impfungen und Prozeduren« 505 gegangen waren und ihre Special Passports bekamen, um nach Europa zurückkehren zu können, verging einige Zeit. Während dieses Wartens starb Lothars jüngste Tochter Johanna. Hansi war, als ihr Mann Ernst Haeusserman zum Wehrdienst eingezogen wurde, aus Hollywood zurück nach New York gekommen, wo sie unter anderem für den Verlag Farrar & Rinehart arbeitete. Sie meldete sich täg lich telefonisch bei ihrem Vater, doch am 6. Dezember 1945 blieb ihr Anruf aus. Lothar fragte bei Hansis Arbeitgeber nach, aber sie war an diesem Tag nicht in das Büro gekommen. Als Lothar die Wohnung seiner Tochter in der Lexington Avenue betrat, fand er sie bewusstlos im Bett. Mit dem Krankenwagen ging es ins Bellevue Hospital, wo die Ärzte Lothar mitteilten, es bestehe keine Gefahr, Lunge und Herz seien intakt.506 Am Nachmittag des 7. Dezembers verstarb Johanna Haeusserman im Alter von 27 Jahren. Innerhalb von nur zwölf Jahren hatte Lothar seine beiden Kinder verloren. Als Todesursache verzeichnet die Sterbeurkunde Bronchopneu- monie, ausgelöst durch eine Gasvergiftung. Vermut lich Selbstmord, meinten die Ärzte.507 Am 11. Dezember 1945 fand die Beisetzung auf dem Woodlawn Cemetery im Grabgewölbe Nummer 7 statt. Beruf ich jedoch war das Jahr 1945 für Lothar ein erfolgreiches. Im Sommer des Jahres 1944 war er mit seinem Verleger übereingekommen, die »Kindererzäh- lungen« Gottes Garten auf den Markt zu bringen, spätestens bis April 1945 solle 502 Vgl. Brief von EL an Friedrich Torberg. New York, 5. November 1945. a. a. O. 503 Vgl. Elmer P lischke: U. S. Department of State. A Reference History, S. 514. 504 Vgl. EL: Das Wunder des Überlebens, S. 254 f. 505 Ebd., S. 256. 506 Vgl. ebd., S. 236. 507 Vgl. Fotokopie der Sterbeurkunde von Johanna Haeusserman. New York, 7. Dezember 1945. WBR, ZPH 922a. Auch die Mutmaßungen der Polizei gingen in diese Richtung. Die New York Times (9. 12. 1945, S. 10) meldete, dass die Ermittler in diesem Todesfall zu recherchie- ren begannen. Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 235 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Ernst Lothar
Untertitel
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Autor
Dagmar Heißler
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
484
Schlagwörter
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, Rücktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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