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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
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die ausländischen Gäste«, von einem »begeisterten Publikum«,282 die anderen bemängelten die »Textänderungen, vor allem das Hineinkomponieren von Ele- menten anderer Stücke in den ›Verschwender‹«. Die Aufführungen im Landes- theater hätten nicht nur ein volles Haus gebracht, sondern auch »laute Proteste«, die sich auf die »Amerikanisierung des Original- Zaubermärchens« bezogen.283 Auch für das Festspieldirektorium schien Der Verschwender nicht den erwünschten Erfolg zu bringen, es wurde beschlossen, dessen Regisseur für das nächste Jahr keinen Gastspielvertrag anzubieten.284 Während Lothar das Ausbleiben einer Einladung zu einer Regietätigkeit bei den Festspielen 1951 als persön liche Kränkung empfand, erschienen gleichzeitig anläss lich seines 60. Geburtstags Würdigungen in verschiedenster Form.285 Im P. E. N.-Club gab es eine Feier ihm zu Ehren und im Theater in der Josefstadt eine Festvor- stellung (Millers Tod eines Handlungsreisenden),286 bei der Lothar selbst eine Ansprache hielt.287 Lothars Rückkehr nach Amerika hatte sich mittlerweile um knapp mehr als zwei Jahre verzögert, sein Pass das Ablaufdatum erreicht.288 Da nun aber »natura lisierte« Amerikaner nach einer gewissen Frist, die sie außerhalb der USA in ihrem ehemaligen Heimatland verbrachten, der amerikanischen Staats- bürgerschaft verlustig gingen bzw. es der »Na tionality Act for the United States of 1940« vorschrieb, dass man nach der Rückkehr nach Amerika nicht ohne Weiteres wieder sofort in sein altes Heimatland zurückkehren könne, musste sich Ernst Lothar, der unbedingt in Österreich bleiben wollte, etwas einfal- len lassen. Er versuchte also, die amerikanischen Behörden, die jene einein- halb Jahre, die er im Dienst der US-Regierung in Österreich verbracht hatte, 282 Weser- Kurier, 8. 8. 1950. Vgl. auch Aufbau, 27. 10. 1950, S. 16. 283 Vgl. Salzburger Nachrichten und Neue Wiener Tageszeitung, o. D., o. S.; Neues Österreich, 7. 8. 1955; Die Zeit, 31. 8. 1950, S. 4. 284 Vgl. Brief von Heinrich Puthon (Salzburger Festspiele) an AG. Salzburg, 7. Dezember 1950. WBR, ZPH 922a. 285 Zum Beispiel: Die Presse, 22. 10. 1950, S. 3; Neues Österreich, 24. 10. 1950, S. 3; Aufbau, 27. 10. 1950, S. 16. 286 Vgl. Brief von Wolfgang Hebenstreith an EL. Wien, 22. Oktober 1960. WBR, ZPH 922a. 287 Angeb lich wurde Lothar 1950 auch der Professorentitel (Prof. h. c.) verliehen (Susanne Maurer: Ernst Lothar, S. 43; Donald G. Daviau und Jorun B. Johns: Ernst Lothar, S. 351), es ist mir nicht gelungen, dafür Belege zu finden. 288 Sein im April 1946 ausgestellter Special Passport of the USA galt zunächst für ein Jahr, wurde dann um ein weiteres verlängert und lief schließ lich Ende Oktober 1949 aus. »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 289 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Ernst Lothar
Untertitel
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Autor
Dagmar Heißler
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
484
Schlagwörter
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, Rücktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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