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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
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Carver, dankte »our great colleague from Austria for his splendid spoken essay and his brilliant remarks during the ques tion- period«.83 Im Anschluss an seinen Dublin- und Londonaufenthalt inszenierte Lothar im Sommer 1953 erneut den Jedermann in Salzburg.84 Auch sprach er vor dem dortigen Presseklub 85 und hielt bei einer Max- Reinhardt- Gedächtnisfeier die Gedenkrede.86 Im November wurde die Komödie The Apple Cart. A Political Extravaganza von George Bernard Shaw in Ernst Lothars Regie unter dem Titel Der Kaiser von Amerika im Burgtheater im Ronacher aufgeführt.87 Lothar schien Bedenken gehabt zu haben, was die Inszenierung angeht, wie er dem Übersetzer des Stücks, Siegfried Trebitsch, gegenüber andeutete;88 die Aufführung wurde auch »nur ein Achtungserfolg« 89. Raoul Aslan, der Darsteller der Hauptrolle des Stücks, dürfte ein Grund für Lothars Zweifel gewesen sein. Im Sommer 1953 war es zu einem Disput zwischen Lothar und Aslan gekommen, der allerdings nicht mit der »politischen Komödie in drei Akten«, sondern mit dem Jedermann unter Ernst Lothars Regie zusammenhing. Aslan, einst selbst Jedermann- Darsteller, hörte im Radio eine Übertragung der Proben, wandte sich daraufhin empört an Lothar und beschwerte sich über das »vollkommen seelenlose, piefkine sische Theaterbrüllen ohne jede menschliche Nuance«. In seinem Antwortschreiben wehrt sich Lothar gegen dieses »vernichtende Verdikt«, spricht von »einer miß tönenden, technisch mißglückten Übertragung« und verteidigt den neuen Jedermann Will Quadfieg gegen die »Ungüte und Härte« des Aslan’schen Urteils als »ausgezeichnete[n], im Gefühl wie im Gedanken gleich starke[n] Jedermann«. Aslan wiederum kontert, sein Urteil sei nicht aufgrund von Härte entstanden, sondern durch eine »spontane Impression« und es wäre »wunderbar«, dass Lothars »Impressionen, Urteile, Taten so filtriert sind durch das Gehirn u. 83 Brief von EL an AG. London, 15. April 1953. WBR, ZPH 922a. 84 Hamburger Abendblatt und Wiener Kurier vom 27. 7. 1953. 85 Brief vom Salzburger Presseklub an EL. Salzburg, 7. August 1953. WBR, ZPH 922a. 86 Vgl. auch Hörder Volksblatt (Dortmund- Hörde), 5. 10. 1953, Dortmunder Nord- West- Zeitung, 7. 10. 1953. – Ebenso am 1. November anläss lich der Reinhardt- Gedenkfeier im Theater in der Josefstadt. 87 Kritik u. a. in Forum, 1 (1954), S. 24 f., hier S. 24. 88 Vgl. Brief von Siegfried Trebitsch an EL. Zürich, 9. Dezember 1953. WBR, ZPH 922a. 89 Das schreibt zumindest Hermann Thimig, der in dem Stück den amerikanischen Botschafter verkörperte, am 3. November 1953 in sein Tagebuch (Gerda Doublier und Fritz Fuhrich (Hg.): Hermann Thimig, S. 183). 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste«308 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Ernst Lothar
Untertitel
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Autor
Dagmar Heißler
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
484
Schlagwörter
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, Rücktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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