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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
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Der Großteil der Kritiken zu Lothars Inszenierungen fiel sehr gut aus.128 Der Aufenthalt in Holland entwickelte sich auch für den Schriftsteller Lothar posi- tiv: Zwischen Vorträgen (in Amsterdam etwa über die kulturellen Wechsel- beziehungen zwischen Holland und Österreich) und Proben traf er sich mit seinem Literaturagenten Hein Kohn in Hilversum, um mit dessen Hilfe weitere Romane auf dem niederländischen Buchmarkt zu platzieren.129 Nach der Hollandtournee ging es für Lothar direkt nach Salzburg, denn am 12. Juli 1954 begannen die Proben für den Jedermann, der in diesem Jahr das einzige Schauspiel war, das im Rahmen der Festspiele aufgeführt wur- de.130 Darüber hinaus fand hier zu Hofmannsthals 80. Geburtstag eine Feier statt, bei der Lothar die Festrede unter dem Titel Hofmannsthals Erweckung Salzburgs hielt. Knapp zwei Monate zuvor hatte er erst erfahren, dass Egon Hilbert dem Festspieldirektorium vorgeschlagen hatte, er solle zu Ehren Hofmannsthals eine Gedächtnisrede halten sowie eine einmalige Auffüh- rung von Der Tor und der Tod leiten. Die Aufführung war wegen zu hoher Kosten abgelehnt worden; Teile des Direktoriums waren auch gegen Lothar als Redner bei der Rezita tionsfeier. Lothar selbst lehnte daraufhin die Rolle des Vortragenden ab und empfahl Alexander Lernet- Holenia für diese Auf- gabe. Schließ lich sprach Hofmannsthals Witwe ein Machtwort, und Lothar stand als Redner fest.131 Einige seiner Reden und Schriften fasste Lothar zu einem Essayband zusammen, den er als eine Art »Rechenschaftsbericht über das Wesent liche« 132 verstand und der 1955 unter dem Titel Die bessere Welt bei Zsolnay in einer Aufage von 1000 Exemplaren erschien.133 Darin enthalten sind beispiels- weise ein Vortrag, den Lothar 1927 vor dem Österreichischen Kulturbund hielt (Die Verleumdung des Gefühls), sein 1928 gehaltener Einführungsvortrag zu einer Rede Heinrich Manns (Der Romancier der besseren Welt), das bei der Weihnachtsfeier der österreichischen Emigranten 1938 in Paris vorgetragene Emigrantenlied (Ein Gedicht statt einer Ansprache), seine Antrittsvorlesung am Colorado College 1941 (Leben aus der Asche), eine Rede über die Die Verbrennung 128 Beispielsweise in Nieuwe Rotterdamsche Courant, Het Vaderland, Het Vrije Volk. 129 Brief von EL an AG. ’s- Gravenhage, 30. Juni 1954. WBR, ZPH 922a. 130 Vgl. auch Hamburger Abendblatt, 19. 7. 1954. 131 Vgl. Brief von EL an AG. Wien, 25. Juni 1954 und Brief von Gerty Hofmannsthal an EL. Zell am See, 29. August 1954. WBR, ZPH 922a. EL: Hofmannsthals Erweckung Salzburgs. Rede, gehalten bei der Hofmannsthal- Feier der Salzburger Festspiele 1954. In: Forum, 9 (1954), S. 18. 132 Brief von EL an AG. Wien, 5. Oktober 1955. WBR, ZPH 922a. 133 EL: Die bessere Welt. Reden und Schriften. Hamburg, Wien: Zsolnay 1955. 205 S. Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 317 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Ernst Lothar
Untertitel
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Autor
Dagmar Heißler
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
484
Schlagwörter
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, Rücktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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