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Joseph Lanner - Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
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23 Vorläufer – Mitläufer – Nachfolger tungen von Opernmelodien. Transkriptionen von populären Werken für die eigene Kapelle begleiteten Lanner sein ganzes Leben, nur wenige wurden mit Opuszahlen versehen. Die ersten gedruckten und zunächst vom Verlag Diabelli edierten Werke (immer nur in Klavierfassun- gen) sind Ländler, die an frühe Vorbilder (insbesondere Pamer und Pechatschek) anknüpfen, aber schon eine eigene Handschrift verraten. Zunehmende Routine führte zu vermehrter Sicherheit im Umgang mit Form und Instrumentenbehandlung, Qualitätssprünge sind selten, jedes neue Werk bringt einen weiteren Schritt nach vorn. Die Vergrößerung seiner Kapelle, die Hinzunahme neuer Instrumente (besonders Blä- ser) ermöglichte Lanner eine reiche Klangpalette, über die weiter unten noch zu sprechen ist. Schon wenige Jahre nach seinen ersten Auftritten als Komponist war Lanner zusammen mit Johann Strauß Vater anerkannt. Phasen schöpferischen Erlahmens sind nicht überliefert, oft im Wochenrhyth- mus veröffentlichte Lanner seine Novitäten. Wenngleich etliche Werke durchaus den Gelegenheitscha- rakter verraten, dem sie ihre Entstehung verdanken, sind jene Kompositionen umso bedeutender, in denen Lanner mit ausgesuchter Sorgfalt die ganze Bandbreite seines Könnens demonstrierte. Jeder neue Walzer Lanners wurde mit Spannung erwartet und mit Jubel begrüßt. Der Tod raffte ihn auf seinem Höhepunkt dahin, nichts in seinen letzten Werken deutet auf Mangel an Inspiration oder Nachlassen der Schaffenskraft. Im Gegensatz zu Johann Strauß Vater musste er weder Konkurrenz noch gar Ablöse erleben, das Schicksal war ihm hier gnädig. Vorläufer – Mitläufer – Nachfolger Wiener Klassik Die Tanzkompositionen der großen Meister der Wiener Klassik hatten zwar nur sehr bedingt Einfluss auf Lanner, sie sollen der Vollständigkeit halber aber zumindest rudimentär erwähnt werden. Drei bedeutende Komponisten prägten Wien am Ende des 18. und am Beginn des 19. Jahrhunderts: Haydn, Mozart und Beethoven. Die Aufmerksamkeit, die ihre Musik hervorrief, führte zu detaillierter Sammeltä- tigkeit und frühem Bemühen, die Werke möglichst lückenlos zu erfassen. Die von den Komponisten der „Wiener Klassik“ geschriebene Tanzmusik wurde in den Gesamtausgaben erfasst und kritischen Betrach- tungen unterzogen, wenngleich keiner der Genannten als genuiner Tanzkomponist zu bezeichnen ist. Schon früh beschäftigte Haydn sich mit Tanzmusik52. In seinen ersten Jahren in Wien, nach seinem Ausscheiden aus dem Domchor, als er sich kümmerlich mit Stundengeben, Korrepetieren und Gelegen- heitskompositionen durchschlagen musste, schrieb er Menuette, die in den Wirtshäusern bald populär wurden, wie Albert Christoph Dies in seiner 1810 veröffentlichten Biographie erzählte. Seine frühesten Werke dürften aus ca. 1758–60 datieren, möglicherweise sogar noch früher, also aus seiner Zeit bei Graf Morzin. Weitere Menuette schrieb Haydn für Esterhazy, erste Druckausgaben datieren aus 1784 (Verlag Artaria, Wien), allerdings zirkulierten Haydns Menuette in Abschriften bereits seit vielen Jahren. Die Ti- telbezeichnungen wechseln sich ab, teils werden Ausgaben von „deutschen Tänzen“, teils von „Menuettini Tedeschi“ angekündigt. 1792 schrieb Haydn erstmals für die alljährlich stattfindende Redoute der 1788 gegründeten Pensionsge- sellschaft für bildende Künstler. Eine Klavierausgabe der für diesen Anlass entstandenen Menuette und deutschen Tänze wurde Kaiserin Maria Theresia überreicht, gedruckt bei Artaria, nur einen Monat nach der Aufführung. Im Jahr darauf wurden die gleichen Stücke erneut aufgeführt, nun kam auch eine Ausga- 52 Ausführliche Informationen bietet das Vorwort zum entsprechenden Band „Tanzmusik“ der Gesamtausgabe der Werke Haydns.
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Joseph Lanner Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
FWF-E-Book-Library
Titel
Joseph Lanner
Untertitel
Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
Autor
Wolfgang Dörner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78793-8
Abmessungen
21.0 x 29.5 cm
Seiten
752
Schlagwörter
Joseph, Lanner, list of works, waltz, Vienna, danse, Joseph, Lanner, Werkverzeichnis, Walzer, Wien, Tänze
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 7
  2. Danksagung 9
  3. Verzeichnis der AbkĂĽrzungen 10
  4. Biographische Notizen 13
  5. Reisen 16
  6. Beginn – Werden – Sein 21
  7. Vorläufer – Mitläufer – Nachfolger 23
  8. Tanz 28
  9. Bälle – Tanzstätten – Aufführungsorte 32
  10. Solisten – Ensemble – Kapelle – Orchester 39
  11. Akademie – Assemblée – Conversation – Piquenique – Réunion 42
  12. Publikum 44
  13. Werke 46
  14. Instrumentation 69
  15. Formen 79
  16. Notenmaterialien 86
  17. Widmungsträger 95
  18. Titel 97
  19. Verlage 100
  20. Quellen – Bibliotheken – Sammlungen 101
  21. Funktionalität – Autonomie – Interpretation 102
  22. Virtuosentum 106
  23. Romantik – Biedermeier 108
  24. Strahlender Stern – leuchtender Stern 112
  25. Rezension – Rezeption 113
  26. FlĂĽchtige Lust 115
  27. Literatur 117
  28. I. Gedruckte und mit Opuszahlen versehene Werke
    1. Vorwort 119
    2. Verlage 123
    3. AbkĂĽrzungen 123
    4. Bisherige Verzeichnisse 125
    5. Werkverzeichnis
    6. Opus 1 – 208 127
  29. II. Nicht mit Opuszahlen versehene Werke
    1. Werkverzeichnis Anhang 1 – 90 e 605
  30. III. Sammelwerke und diverse Werke 717
  31. IV. Anhang
    1. Verzeichnis der Werke Joseph Lanners in alphabetischer Reihenfolge 721
    2. Widmungsträger 737
    3. August Lanner. Chronologisch-Thematisches Werkverzeichnis 739
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