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Joseph Lanner - Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
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16 Joseph Lanner – Leben und Werk erstaufgeführt. Die Musik gefiel, in der Ausführung wurde das manchmal zu laute Orchester, welches die Gesangsstimmen verdeckte, bemängelt, das Stück verschwand bald vom Spielplan, und Lanner schrieb nie wieder für ein Theater. Die Bühne war sein Podium nicht. Liest man die Veranstaltungsankündigungen dieser Jahre, so fällt auf, dass Lanner an einem einzigen Abend oft bei mehreren Bällen gleichzeitig engagiert war (ähnlich wie Johann Strauß). Er hatte mehrere Kapellen, eilte von einer Veranstaltung zur anderen, bei jeder wurde er stürmisch begrüßt, spielte und dirigierte einige Stücke selbst, übergab dann die Leitung an seinen verlässlichen Ersten Geiger, ehe er sich zum nächsten Auftritt verabschiedete. Sein persönliches Mitwirken war unerlässlich, es wurde von Veranstalter wie Publikum erwartet. Lanner schonte sich nie, was den Rezensenten des „Wanderers“ bei einem Bericht über eine Wohltätigkeitsveranstaltung zugunsten der Armen des Bezirks Landstraße zum launigen Wortspiel veranlasste: „  … dass er [Lanner, Anm. d. V.] wohl Mitleid mit den Armen, aber kein Mitleid mit seinen eigenen Armen hatte  …“12. Nach Lanners Trennung von seiner Frau ging er eine Lebensgemeinschaft mit Maria Kraus ein, 1838 bezogen die beiden jenes Haus in Oberdöbling, das bis zu Lanners Tod dessen Domizil bleiben sollte (Gymnasiumstraße 87). In diesem Jahr sind neben Lanners großer Reise nach Mailand etliche Auftritte in Dommayer’s Casino und im Augarten belegt, 1839 übernahm Lanner erneut die musikalische Leitung im Hotel zur goldenen Birn. 1840 leitete er erstmals den Kammerball in den Redoutensälen, seine Werke wurden in zahllosen Ausgaben gedruckt. 1840 beendete Lanner seine Zusammenarbeit mit dem Verleger Mechetti (private Gründe dürften dabei mit eine Rolle gespielt haben), mit Beginn des Jahres 1841 wechselte er zu Haslinger, der nunmehr beide große Tanzkomponisten (Strauß hatte seine ersten Werke wie Lanner bei Diabelli verlegen lassen und hatte 1828 – also zeitgleich wie Lanner – zu Haslinger gewechselt) verlegerisch betreute. 1841 gelangte eines der bekanntesten Werke Lanners, seine „Steyrischen Tänze“ zur Uraufführung. Ge- schrieben als Teil eines Divertissements von Lebland, wurde es am 22. Jänner 1841 im Kärntnerthortheater zum ersten Mal gegeben. 1842 schließlich wurde mit „Die Schönbrunner“ op. 200 Lanners bis heute populärstes Werk erstaufge- führt, das einzige, welches sich dauerhaft im Repertoire halten konnte. Den Fasching 1843 begann Lanner mit ungebrochener Arbeitskraft, doch bald erkrankte er, am 14. April verstarb er. Die genaue Todesursache lässt sich nicht mehr eruieren. Seine Kapelle unter Leitung seines ersten Geigers, Joseph Raab, versuchte noch einige Zeit, an Ballver- anstaltungen mitzuwirken, konnte an die früheren Erfolge jedoch nicht anknüpfen. Raab verließ bereits 1844 das Orchester, sein Nachfolger wurde Franz Schröder. Lanners Sohn übernahm es 1853, nach seinem Tod 1855 (wenige Monate nach dem Tod seiner Mutter) löste sich das Ensemble endgültig auf. Der aufge- hende Stern Johann Strauß Sohn, der bereits seinen Vater verdrängte, hatte damit endgültig die Vorherr- schaft in Wiens Ballszene übernommen. Reisen Im Gegensatz zu Johann Strauß Vater, der viel reiste, verließ Lanner Wien nur selten. Mozart und Haydn unternahmen ausgedehnte Konzerttourneen, beide kamen bis London, wohin ihnen später Strauß folgen 12 Der Wanderer, hrsg. Joseph Ritter von Seyfried, 27. 1. 1841.
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Joseph Lanner Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
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Titel
Joseph Lanner
Untertitel
Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
Autor
Wolfgang Dörner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78793-8
Abmessungen
21.0 x 29.5 cm
Seiten
752
Schlagwörter
Joseph, Lanner, list of works, waltz, Vienna, danse, Joseph, Lanner, Werkverzeichnis, Walzer, Wien, Tänze
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 7
  2. Danksagung 9
  3. Verzeichnis der AbkĂĽrzungen 10
  4. Biographische Notizen 13
  5. Reisen 16
  6. Beginn – Werden – Sein 21
  7. Vorläufer – Mitläufer – Nachfolger 23
  8. Tanz 28
  9. Bälle – Tanzstätten – Aufführungsorte 32
  10. Solisten – Ensemble – Kapelle – Orchester 39
  11. Akademie – Assemblée – Conversation – Piquenique – Réunion 42
  12. Publikum 44
  13. Werke 46
  14. Instrumentation 69
  15. Formen 79
  16. Notenmaterialien 86
  17. Widmungsträger 95
  18. Titel 97
  19. Verlage 100
  20. Quellen – Bibliotheken – Sammlungen 101
  21. Funktionalität – Autonomie – Interpretation 102
  22. Virtuosentum 106
  23. Romantik – Biedermeier 108
  24. Strahlender Stern – leuchtender Stern 112
  25. Rezension – Rezeption 113
  26. FlĂĽchtige Lust 115
  27. Literatur 117
  28. I. Gedruckte und mit Opuszahlen versehene Werke
    1. Vorwort 119
    2. Verlage 123
    3. AbkĂĽrzungen 123
    4. Bisherige Verzeichnisse 125
    5. Werkverzeichnis
    6. Opus 1 – 208 127
  29. II. Nicht mit Opuszahlen versehene Werke
    1. Werkverzeichnis Anhang 1 – 90 e 605
  30. III. Sammelwerke und diverse Werke 717
  31. IV. Anhang
    1. Verzeichnis der Werke Joseph Lanners in alphabetischer Reihenfolge 721
    2. Widmungsträger 737
    3. August Lanner. Chronologisch-Thematisches Werkverzeichnis 739
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