Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographien
Joseph Lanner - Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
Seite - 79 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 79 - in Joseph Lanner - Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis

Bild der Seite - 79 -

Bild der Seite - 79 - in Joseph Lanner - Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis

Text der Seite - 79 -

79 Formen c) Lanner verwendet ein querformatiges Notenpapier, 18- oder 20linig, mit vorgezogenen Taktstrichen, d.  h. alle Takte sind gleich breit, was optisch zu einem mitunter gewöhnungsbedürftigen Notenbild führt. d) In der Regel verwendet Lanner Tinte, die Taktstriche sind mit Bleistift vorgezogen. e) Abbreviaturen: im Finale bzw. in der Coda werden die Wiederholungen der Walzer nicht ausgeschrie- ben, sondern lediglich die Abschnitte angegeben (deshalb finden wir in den ersten Teilen Orientie- rungsbuchstaben, welche Beginn und Ende des jeweils einzufügenden Teils markieren). f) In den Stimmen notiert Lanner die üblichen Abbreviaturen, auch „Faulenzer“ genannt (etwa bei Wie- derholungen von Begleitstimmenakkorden). g) An weiteren Abkürzungen finden wir Collaparte-Anweisungen für unisono-Spiel, fallweise mit ottava- Zeichen (etwa für die Oktavkoppelung Flöte – erste Violine). h) Begleitakkorde: bei zweistimmigen Akkorden wird der Rhythmus nur für die obere Stimme (also zwei Viertel) notiert, die untere Stimme hingegen als Halbe; i) Häufig schreibt Lanner das in moderner Notation verpönte „Knie“ bei Balkenziehung mit großen Intervallsprüngen, besonders bei eng beisammen liegenden Systemen. j) An allgemeinen Anweisungen sei „Solo“ erwähnt, mit denen Lanner auf wichtige Passagen hinweist. Bei Streichern (heute denken wir an chorische Ausführung, zu Lanners Zeit waren die meisten Stim- men einzeln besetzt) ist damit also nicht solistische Ausführung gemeint, sondern lediglich ein Hin- weis auf die jeweils führende Stimme gegeben. Eng aneinander liegende Systeme erforderten Konzessionen an eine korrekte Notation insbesondere von Bögen und dynamischen Anweisungen. Während in modernen Ausgaben die Gleichzeitigkeit etwa für den Eintritt von dynamischen Änderungen und die Eindeutigkeit bei Phrasierung wie Artikulation eine Selbstverständlich- keit darstellt, sind in Lanners Partituren aus Platzmangel bedingte Verschiebungen von dynamischen Zeichen und anderen Angaben zu beachten, Lanners Intentionen sind jedoch aus dem musikalischen Zusammenhang und aus der Kenntnis seiner Notationsgewohnheiten mit wenigen Ausnahmen zu rekonstruieren. Formen Lanner adaptierte vorhandene Modelle, neue Formen hat er keine erfunden. Quadrille und mit Abstri- chen Galopp sind in ein enges Korsett eingebunden, welches für formale Experimente wenig Raum bietet. Anders steht es mit Ländler und Walzer. Die Grundform des einzelnen Walzers – zwei Teile, die in sich wiederholt sowie fallweise als gesamtes da capo verlangt werden – ließ Lanner unangetastet, die Anzahl der Walzernummern innerhalb eines Werkes schwankt allerdings. Drei Bereichen, in denen Lanners Innovationskraft auch für nachfolgende Generationen von Tanzkom- ponisten besonders wirkmächtig wurde, seien eigene Abschnitte gewidmet. Introduction „Wann werden die Herren Componisten so glücklich seyn, ein Mahl wieder etwas zu ersinnen, was sie an die Stelle der sogenannten Introductionen setzen könnten? Erst ein paar acht-, wenns möglich wäre zehn-stimmige Accorde im Marsch-Rhythmus; dann eine mächtig kühne Passage, etwa durch die Intervalle des verminderten Septimen-Accordes; nun, als Intermezzo, ein paar Kraftschläge, und wieder ein Lauf nach den höchsten Regionen, dann ein kleiner, cantabler, oder harmonisch unverständlicher Satz, durch diverse, ohrenzerreissende Arpeggien unterbrochen, wohl auch gar einige Anspielungen auf’s Thema,
zurĂĽck zum  Buch Joseph Lanner - Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis"
Joseph Lanner Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
FWF-E-Book-Library
Titel
Joseph Lanner
Untertitel
Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
Autor
Wolfgang Dörner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78793-8
Abmessungen
21.0 x 29.5 cm
Seiten
752
Schlagwörter
Joseph, Lanner, list of works, waltz, Vienna, danse, Joseph, Lanner, Werkverzeichnis, Walzer, Wien, Tänze
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 7
  2. Danksagung 9
  3. Verzeichnis der AbkĂĽrzungen 10
  4. Biographische Notizen 13
  5. Reisen 16
  6. Beginn – Werden – Sein 21
  7. Vorläufer – Mitläufer – Nachfolger 23
  8. Tanz 28
  9. Bälle – Tanzstätten – Aufführungsorte 32
  10. Solisten – Ensemble – Kapelle – Orchester 39
  11. Akademie – Assemblée – Conversation – Piquenique – Réunion 42
  12. Publikum 44
  13. Werke 46
  14. Instrumentation 69
  15. Formen 79
  16. Notenmaterialien 86
  17. Widmungsträger 95
  18. Titel 97
  19. Verlage 100
  20. Quellen – Bibliotheken – Sammlungen 101
  21. Funktionalität – Autonomie – Interpretation 102
  22. Virtuosentum 106
  23. Romantik – Biedermeier 108
  24. Strahlender Stern – leuchtender Stern 112
  25. Rezension – Rezeption 113
  26. FlĂĽchtige Lust 115
  27. Literatur 117
  28. I. Gedruckte und mit Opuszahlen versehene Werke
    1. Vorwort 119
    2. Verlage 123
    3. AbkĂĽrzungen 123
    4. Bisherige Verzeichnisse 125
    5. Werkverzeichnis
    6. Opus 1 – 208 127
  29. II. Nicht mit Opuszahlen versehene Werke
    1. Werkverzeichnis Anhang 1 – 90 e 605
  30. III. Sammelwerke und diverse Werke 717
  31. IV. Anhang
    1. Verzeichnis der Werke Joseph Lanners in alphabetischer Reihenfolge 721
    2. Widmungsträger 737
    3. August Lanner. Chronologisch-Thematisches Werkverzeichnis 739
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Joseph Lanner