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Joseph Lanner - Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
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97 Titel Die Liste der Widmungsträger wird ergänzt durch den russischen Zaren und die englische Königin (inte- ressanterweise finden sich ausgerechnet seine beiden eigenen Kaiser, Franz I. und Ferdinand I., nicht unter den Adressaten), den türkischen Botschafter ebenso wie den Geigenvirtuosen Ole Bull und nicht zuletzt durch die „Verehrer des unsterblichen Meisters“, nämlich Mozarts. Eine Übersicht über die Persönlichkeiten, die von Lanner mit Werken bedacht wurden, zeigt uns einen Komponisten, der einen beachtlichen Freundeskreis hatte, der bei Adel und Königshäusern geschätzt und in der Gesellschaft gut verankert war. Mit Beethoven konnte und wollte er sich nicht vergleichen, doch seine Stellung in Wien und in den Kronländern war eine gefestigte und wohlwol- lend beachtete. Titel „Bald wird es unmöglich seyn, neue Namen für neue Walzer zu erfinden. So sind erst wieder Rosalienwalzer, Loandli sittli, Schnepfen- und Schnellsegler-Walzer, und weiß der Himmel was noch für Walzer erschienen.“ 249 Seit Schöpfer von Kunstwerken aus der Anonymität treten und ihre Werke ihnen zugeordnet werden, werden sie von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen. Zunehmend stellt sich die Notwendigkeit der Bezeichnung ein, um Verwechslungen vorzubeugen. Musik, die nicht mehr nur für den unmittelba- ren Gebrauch geschrieben, sondern in Abschriften verbreitet und in Bibliotheken aufbewahrt wird, muss katalogisiert und inventarisiert werden. Dazu genügen Ordnungssysteme wie Enteilungen in Gruppen, Nummerierungen innerhalb derselben, oder die Vergabe von Opuszahlen. Erst mit der Beschäftigung mit dem einzelnen Werk an sich, mit seinen Eigenheiten, die es abgrenzen von anderen der gleichen Art, entstehen Titel, Untertitel, vom Komponisten selbst verliehen, zunächst häu- figer aber von Zeitgenossen und Rezensenten zugeschrieben, die das Einzigartige, das Besondere durch einen Namen adeln. Sinfonie Nr. 41 ist eine unter vielen, „Jupiter-Sinfonie“ ist die eine unter den vielen. Selten ist der umgekehrte Weg, dass eine Nummerierung oder eine Tonart gleichsam Synonym für ein bestimmtes Werk werden. Beethovens „Fünfte“, Mozarts „g-Moll-Sinfonie“ sind hier rare Beispiele. Tanzmusik war Massenware, Fließbandproduktion, und als solche eines Namens nicht würdig. Angekün- digt wurde die Gattung – „Ländler“ oder „Deutsche“ oder „Menuette“ – zusammen mit der Anzahl der Einzeltänze innerhalb der veröffentlichten Serie (in der Regel sechs oder zwölf), Titel brauchte es nicht. Tanzpaare fragten nicht nach dem einzelnen Werk, nicht nach dem Komponisten, eine Ballnacht musste gefüllt sein mit abwechslungsreicher und anregender Musik gleich welcher Herkunft und Bezeichnung. Auch auf diesem Feld war Lanner, gemeinsam mit Strauß Vater, Pionier. Sein Opus 1 nannte sich be- scheiden noch „Neue Wiener Ländler mit Coda in G“, von Diabelli zusammen mit „Douze Valses pour le Pianoforte, composées par Eleonore de Contin, née Förster“ veröffentlicht, blättert man die „Wiener Zeitung“ der darauf folgenden Tage durch, so liest man Anzeigen von „Kirchweih-Ländler sammt Coda“ von Zakowsky neben „Zwölf neue Ober-Österreichische Ländler für zwey Violinen“ von Ecker usf. Ne- ben Tanzmusik dominieren „Fantasien“, „Rondeaus“, „Potpourris“ und Bearbeitungen von Opern. Kein einziges Tanzmusikwerk erscheint als singuläres, mit Titel gekennzeichnetes Werk. In seinen ersten Tänzen blieb Lanner im vorgegebenen Rahmen, mit vorsichtigen Erweiterungen. Früh verweisen seine Werke auf Lokalbezug („Gowatschische Ländler“, „Jewatsdorfer Ländler“, „Hollabrun- 249 AMA 11. 9. 1830.
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Joseph Lanner Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
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Titel
Joseph Lanner
Untertitel
Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
Autor
Wolfgang Dörner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78793-8
Abmessungen
21.0 x 29.5 cm
Seiten
752
Schlagwörter
Joseph, Lanner, list of works, waltz, Vienna, danse, Joseph, Lanner, Werkverzeichnis, Walzer, Wien, Tänze
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 7
  2. Danksagung 9
  3. Verzeichnis der AbkĂĽrzungen 10
  4. Biographische Notizen 13
  5. Reisen 16
  6. Beginn – Werden – Sein 21
  7. Vorläufer – Mitläufer – Nachfolger 23
  8. Tanz 28
  9. Bälle – Tanzstätten – Aufführungsorte 32
  10. Solisten – Ensemble – Kapelle – Orchester 39
  11. Akademie – Assemblée – Conversation – Piquenique – Réunion 42
  12. Publikum 44
  13. Werke 46
  14. Instrumentation 69
  15. Formen 79
  16. Notenmaterialien 86
  17. Widmungsträger 95
  18. Titel 97
  19. Verlage 100
  20. Quellen – Bibliotheken – Sammlungen 101
  21. Funktionalität – Autonomie – Interpretation 102
  22. Virtuosentum 106
  23. Romantik – Biedermeier 108
  24. Strahlender Stern – leuchtender Stern 112
  25. Rezension – Rezeption 113
  26. FlĂĽchtige Lust 115
  27. Literatur 117
  28. I. Gedruckte und mit Opuszahlen versehene Werke
    1. Vorwort 119
    2. Verlage 123
    3. AbkĂĽrzungen 123
    4. Bisherige Verzeichnisse 125
    5. Werkverzeichnis
    6. Opus 1 – 208 127
  29. II. Nicht mit Opuszahlen versehene Werke
    1. Werkverzeichnis Anhang 1 – 90 e 605
  30. III. Sammelwerke und diverse Werke 717
  31. IV. Anhang
    1. Verzeichnis der Werke Joseph Lanners in alphabetischer Reihenfolge 721
    2. Widmungsträger 737
    3. August Lanner. Chronologisch-Thematisches Werkverzeichnis 739
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