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Wörterbuch
Leiñwåñd, f. Leinwand, Lein = Flachs, mhd. ›lînwât, wât‹ „Kleid“; auch mit der
Bedeutung „gut, erfolgreich“
lein, Inf. leiden
leischn geihñ fortgehen, strawanzen gehen
leissti TĂĄg, da, m. der letzte Tag
Leitn, f. steile Wiese, mhd. ›lîte‹, im vulgo Hofnamen „Leitenbauer“ erhalten
leitscheich schĂĽchtern
letz, zuletz schwach, zu schwach
letztimål, letztimul, s’, n. ein letztes Mal
Liachtgeist, m. Petroleum für die Petroleumlampen → Pluza
Liachtmessn, f. Maria Lichtmess 2. Februar
Liad, n. Lied
– Liadengel, m. traditionelle Figur bei der Hochzeit, ähnlich der „Alten Liab“; nur belegt für
Molzegg (Angerler). Siehe COMPA 22/2.
liadala liederlich
Liagastååd, f. Liegestätte
liagn, liegñ liegen
– liegn geihñ schlafen gehen
Linsat, n. Samen des Flachses
Loab, m., (Brot-)Laib
Load, n. Leid, das
loahn untätig herumliegen, -lehnen, -hängen
Loam, m. Leim
Loast, m. Leiste, die; meist Leisten fĂĽr Schuhe, der
loatn leiten, das Wasser leiten, meist zum Bewässern, nur selten zum
Entwässern. Letzteres tut die Natur selbst, z.B. mit der Esche
LoatreĂŁm, m. Leitriemen, der Riemen vom ZĂĽgel zur Hand
Lochtogatza, m. Lochbohrer
lockn das Vieh locken, rufen
lö i lege, ich
Löim, n. Leben, das
lousds auf hört zu, stellt die „Lauscher“ auf
lousn zuhören oder wo versteckt sein
Luada, n. 1. gehäckseltes, klein geschnittenes (etwa 3 cm langes) Stroh (Abfall,
– Luida – heanzisch Spreizen, Grannen, Spreu von der Gerste) oder Heu zur Viehfütterung.
Im mitteld. und niederd. hieß Schnittstroh auch Häckerling, abgeleitet
von hacken. Es wird mit Kleie gemischt, mit Wasser benetzt → åñgnetzt
und an die Rinder verfüttert → Gehåck → Schålbes. Auch im Feistritzer
Haushalt von Ernst Hamza gab es „Luadaschåff“ und „Luadatruchn“.
2. Luder, Schimpfwort, aber auch Ausdruck des Zornes, wenn etwas
nicht klappt
luaga schauen
Lucka, f. LĂĽcke, Loch
luckat löchrig (meist ein Topf)
– zåhñluckat Zahnlücken der kleinen Kinder durch den Zahnwechsel
Luckn, f. Durchgang im Zaun, der durch quergesteckte Stangen das Durchgehen
des Viehs verhindert, in der Lagebezeichnung des – abgekommenen –
vulgo Hofnamens „Griasbauern-Luckn“ erhalten
lulazn jodeln → dudln, wållazn
lunzn liegen, sich anschmiegen → zuwilunzn
M
ma mir, wir
må’, måu mag, kann
Maasl (Maatzl), n. Schweinsfleck, Schweinsmagen → Fleck
ma bschĂĄffar is mir bestimmt ist
Mågn, m. Mohn, mhd. mâge, mâhen
WeXel oder Die Musik einer Landschaft
Das Geistliche Lied, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- WeXel oder Die Musik einer Landschaft
- Untertitel
- Das Geistliche Lied
- Band
- 1
- Autoren
- Erika Sieder
- Walter Deutsch
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79584-1
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 648
- Schlagwörter
- Wechselgebiet, Geistliches Lied: Leichhüatlieder, bäuerliche Tradition der Totenwache, historische Tondokumente, Wörterbuch, Melodienincipits
- Kategorie
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- AbkĂĽrzungen 10
- Zum vorliegenden Band 12
- Die Landschaft 18
- Der Totenbrauch 24
- 1. Die Totenwache 26
- 2. Das Begräbnis und das Totenmahl 33
- 3. Das Singen 38
- 4. Das Liedgut und seine Quellen 40
- 5. Die Liedgattungen 47
- Die Sammlung: Lei(ch)hüat- / Leichwåcht-Liadln – Lieder zur Totenwache 59
- Anmerkungen zur Edition der Lieder 60
- Johannes Leopold Mayer
- Zusammenfassung
- Register für das Wechselgebiet und die angrenzenden Regionen in Niederösterreich und in der Steiermark
- Allgemeines Register
- a) Ortsregister 601
- b) Personenregister 607
- Sachregister 613
- Register der Liedanfänge, Sammelorte und Tonaufzeichnungen 618
- Inhaltsverzeichnis und Begleittext zu den beiliegenden Tondokumenten 629
- Sängerinnen, Sänger und Vorbeter der Tonaufzeichnungen 630
- Inhaltsverzeichnis zu den beiliegenden CDs 632
- Autoren und Mitarbeiter 640