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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Seite - 267 -
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Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 267 diese stellvertretend der Bischof von Radautz, Archimandrit Ipolit Vorobchievici (1875– 1937).70 Noch im selben Jahr wurde, abweichend von der bislang gängigen Nachfolge- praxis, der Theologe Nectarie Cotlarciuc als Erzbischof von Czernowitz und Metropolit der Bukowina (Arhiepiscop al Cernăuților şi Mitropolit al Bucovinei, 1924–1936) inthro- nisiert.71 ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise Vom neuen Erzbischof Cotlarciuc war für die Zentralisten um Nistor nur geringer Wi- derstand zu erwarten gewesen, zumal er zu diesen schon zuvor ein gewisses Nahever- hältnis unterhalten hatte.72 In einer gedruckten umfangreichen Verteidigungsschrift deckte der ehemalige Leiter der Güterdirektion Georgi Sârbu unter Beibringung einer Reihe von Dokumenten die überaus enge personelle Verflechtung der Religionsfonds- verwaltung und der Liberalen Partei sowie die angeblich regelmäßige Begünstigung ih- rer Mitglieder bei Verpachtungen, der Vergabe von Verträgen u. ä. auf.73 Die Liberalen diesen Akt, indem sie darin »keinen Ausdruck des freien Willens eines alten Hierarchen, sondern ein direktes Produkt gezielten Einflusses« zu erkennen glaubten ; ANR-B Fonds 2719 pach. 11–1924, fol. 12, Preşedintele Organizatiei Part. Poporului din Bucovina, Cernăuţi v. 6.XI.1924. 70 Czernowitzer Morgenblatt Nr. 1656 v. 22.I.1924, 2, Wechsel in der Leitung der Czernowitzer Metro- polie ; Vorobchievici hatte schon 1918  – unter österreichischer Herrschaft  – interimistisch die Diö- zese geleitet. Das offizielle Rücktrittsschreiben selbst ist mit 14.X.1924 datiert. Repta belegte bis zu seinem Tod am 24.IV.1926 weiterhin einige Zimmer der Residenz und bezog ein Holzdeputat von 216m³ aus dem Religionsfonds. Beides hatte ihm das Kultusministerium unter Zustimmung Nistors auf Ansuchen hin bewilligt ; ANR-B Fonds 2719 pach. 11–1924, fol. 45ff.; DACZ 988/1/229 Repta an Minister Nistor v. 14.X.1924. 71 Geb. als Nicolae Cotlarciuc in Stulpikani (rum. Stulpicani) in der Bukowina, Studium der Theologie und Philosophie in Wien, Bonn und Würzburg, seit 1901 Gymnasialprofessor in Czernowitz, 1901 bis 1915 Direktor der Universitätsbibliothek Czernowitz, nach dem Tod seiner Frau (1918) als Nec- tarie Übertritt in den Mönchsstand, 1915–1923 Professor für praktische Theologie an der Universi- tät Czernowitz, 1923 zum Bischof von Cetatea Albă /Ismail geweiht ; nach Satco 2004, Enciclopedia, 277 ; 1907 hatte Cotlarciuc u.a. eine Studie über Stifterrecht und Kirchenpatronat in der Bukowina veröffentlicht ; Cotlarciuc 1907, Stifterrecht. 72 In einer Stellungnahme gegenüber der Glasul Bucovinei betonte Cotlarciuc, dass die Priesterschaft der Bukowina grundsätzlich nichts dagegen hätte, wenn die Fondsadministration durch den rumä- nischen Staat ausgeübt werden würde, wenn dabei gleichzeitig einem Kirchenkongress die überge- ordnete Kontrollfunktion zukäme. Eine völlige Säkularisierung des Fonds lehnte Cotlarciuc hinge- gen ab ; Glasul Bucovinei Nr. 77 v. 8./21.II.1919, 2, Fondul religionar al biserici din Bucovina. Convor- bire cu d. Profesor N. Cotlarciuc ; Nr. 85 v. 17.II./2.III.1919, 2, Fondul religionar [Dr. N. Cotlarciuc]. 73 Sârbu 1931, Reflexiuni, XVIIff.; Sârbu hatte 1919 kurzzeitig als Güterdirektor den Fonds geleitet und dann in der Folge 1926–1930 als technischer Konsulent des Religionsfonds den Eparchialrat beraten ; ders. 1931, Reflexiuni, XXV.
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Titel
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Untertitel
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Autor
Kurt Scharr
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
447
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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