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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
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310 Die Institution: Struktur & Werte Binnenmarkt aus sich heraus lange Zeit nicht genügend Kapital, um die teuren und z.T. in ihrem Wert letztlich minderen Produkte aus landeseigener Eisenerzeugung abzuneh- men. Gusseisen, Nägel und Werkzeuge mussten daher vielfach aus den entfernt gelege- nen galizischen oder steiermärkischen Bergwerken und ihren Verarbeitungsbetrieben bezogen werden.16 Die Handels- und Gewerbekammer der Bukowina sah sich noch 1852 zur Klage gegenüber den Wiener Ministerien veranlasst und vermerkte nachdrücklich die  – geradezu symptomatisch für das Land  – immer noch zu geringe Verbreitung von Eisenschaufeln und -pflügen. Allenfalls würden die Bauern »schwerfällige« Holzschau- feln und Pflüge verwenden, die nur am Rande mit Eisen verstärkt waren.17 Am Ende des 19.  Jahrhunderts lag der prozentuelle Anteil des Bergbaus in der Buko- wina im Vergleich zum restlichen Cisleithanien weit unter einem Prozent. Die Montan- industrie des Kronlandes »war von keinem Belang«.18 Während das Bergwesen trotz unbestreitbarer Verbesserungen vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges noch »in den Kinderschuhen steckte«, hatte die »großangelegte Verwertung des Holzes« nahezu in- dustrielle Ausmaße angenommen.19 Aus regionaler Sicht bewirkte die Montanindustrie jedoch gerade für die Berggebiete der südlichen Bukowina erhebliche Veränderungen und begründete  – wie noch zu zeigen sein wird  – Strukturen für die später dort so er- folgreich tätige Holzindustrie des Religionsfonds. Die Manzschen Werke Auf der Suche nach einer günstigen Trasse für die anzulegende Reichsstraße vom sieben- bürgischen Bistritz (rum. Bistriţa) kommend über den Borgo- und Mestecănesti-Pass nach Kimpolung (rum. Câmpolung) in die Bukowina hatten Generalstabsoffiziere um 1780 bei Jakobeny Manganerzvorkommen entdeckt.20 Wenig später ließ eine aus privaten gungen fähig ist«, Wochenschrift der Bukowiner Handels- & Gewerbekammer (Czernowitz) Nr. 44 v. 5.XI.1852, 351. 16 DACZ 1/1/5070, Ökonomische Landesbeschreibung 1828, fol. 5–16. 17 Wochenschrift der Bukowiner Handels- & Gewerbekammer (Czernowitz) Nr. 44 v. 5.XI.1852, 360. 18 Romstorfer & Wiglitzky (Hg.) 1886, Statistik, 27 Tabelle IX, Bergbau und Hüttenbetrieb ; mit einem Gesamtwert aller Hüttenprodukte der Bukowina von knapp 190.000 fl. lag das Kronland 1872 in Cisleithanien (in Summe 36,9 Millionen fl.) mit Abstand an letzter Stelle, Mittheilungen des k.k. Ackerbau-Ministeriums 10/1873, Bergwesen, 11. 19 Czernowitzer Allgemeine Zeitung Nr. 1011 v. 28.V.1907, 5, Das Berg- und Hüttenwesen der Bukowina von seinen Anfängen an (Faustin v. Krasuski). 20 Prelicz 1904, Geschichte, 84 ; mehrere Skizzen zu den 1788 bestehenden Anlagen in Jakobeny be- finden sich im Österreichischen Staatsarchiv, ÖSTA-FHKA SUS N-204/1–5, 1788 ; eine kolorierte »Ansicht der Eisenberg- und Hüttenwerke zu Jakobeny in der Bukkowina« (datiert nach 1810) liegt im Bildarchiv der OeNB [http://data.onb.ac.at/rec/baa13787265]. Open Access © 2020 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Titel
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Untertitel
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Autor
Kurt Scharr
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
447
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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