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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
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Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19. Jahrhunderts 93 45% der Gesamtbodenfläche (von 1.045.000 Hektar).28 Nach der Reambulierung von 1867 betraf das 478.000 Hektar.29 Allerdings mussten sich die Behörden eingestehen, dass (vor der Herstellung des Eisenbahnanschlusses und vor dem Bau der Waldbah- nen) ein beträchtlicher Teil dieser Ressource aus Mangel an Beförderungsmöglichkei- ten und ungenügender Erschließung nur äußerst unbefriedigend in Wert gesetzt wer- den konnte.30 Selbst die Landesverwaltung vor Ort bemängelte die chronisch fehlende »zweckmäßige Benützung« der Wälder vor allem durch Private, da man »weder den Wert der Waldungen, noch die Vortheile, welche eine forstwissenschaftliche Behandlung derselben gewähren«, kenne.31 Daraus lässt sich für die ersten beiden Jahrzehnte nach 1848 in Summe ein in ökono- mischer Hinsicht wenig dynamisches Bild der Bukowina nachzeichnen, das zu einem Teil auch für den Religionsfonds seine Gültigkeit besaß. Ausgehend von dieser Skizze ist daher die wirtschaftliche Situation des Fonds noch vor den Reformen, die mit dem neuen Organisationsstatut von 1870 einsetzten und auch hier nunmehr endgültig eine spürbare Dynamisierung einleiteten, näher zu analysieren. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds Mitte des 19.  Jahrhunderts waren in der Bukowina drei Viertel aller Beschäftigten in Land- und Forstwirtschaft tätig bzw. im Erwerb ihres Lebensunterhaltes von diesem Sektor abhängig.32 Damit lag das Kronland über dem Durchschnitt der Monarchie, der für 1869 mit 70% der Erwerbstätigen angegeben wird.33 Ungeachtet der statistischen Ungenauigkeit und Mängel dieser Daten deutet das Verhältnis doch den grundsätzli- chen Stellenwert von Land- und Forstwirtschaft für weite Teile der Bevölkerung der Bukowina an, auch wenn dieser bis 1918 im Zuge der allgemeinen Entwicklung noch schrittweise abnehmen sollte. 28 Hinsichtlich der Waldfläche lag die Bukowina in Cisleithanien nach der Steiermark (48 %) und Kärnten/Krain (44 %) damit an dritter Stelle, gefolgt von Tirol (39 %) ; Kolossa 1965, Untersu- chung, 150f.; zit. nach Bruckmüller 2010, Arbeitswelten, 292f. 29 Zachar et al. 1901, Entwickelung, 43f. 30 Handels-Ministerium (Hg.) 1854, Mittheilungen, 46. 31 DACZ 3/1/68 Administrationsbericht an das Ministerium des Innern 1852. 32 In absoluten Zahlen betraf das ca. 298.000 von knapp 385.000 Einwohnern (der anwesenden er- werbsfähigen einheimischen Bevölkerung) ; Anonymus 1862, Hauptbericht, 106f.; Taglöhner sowie im Haushalt beschäftigte Frauen wurden der in Land- und Forstwirtschaft tätigen Bevölkerung hin- zugezählt ; zur Problematik der statistischen Erfassung agrarischer Arbeitswelten vgl. Bruckmül- ler 2010, Arbeitswelten, 256f. u. 277. 33 Kolossa 1965, Untersuchung, 141f.; zit. nach Bruckmüller 2010, Arbeitswelten, 253.
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Titel
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Untertitel
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Autor
Kurt Scharr
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
447
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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