Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Seite - 222 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 222 - in Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus

Bild der Seite - 222 -

Bild der Seite - 222 - in Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus

Text der Seite - 222 -

222 Die Institution: Struktur & Werte … als Quelle von Förderungen Die bisherige Darstellung konnte aufzeigen, welche physische Präsenz der gr.-orient. Religionsfonds in der Bukowina besaß. Aus dieser Situation heraus erklärt es sich fast schon von selbst, dass der Fonds für unterschiedlichste kulturelle Projekte des Kronlan- des über die Jahrzehnte hin auch immer wieder kleinere Summen bereitstellte. Vielen dieser vom Konsistorium oder dem Erzbischof mitgetragenen Initiativen kam ein ho- her Symbolgehalt zu, wenngleich sie buchhalterisch kaum nennenswerte Größen er- reichten. So half der Fonds beispielsweise beim Bau eines jüdischen (sic !) Bethauses im Ort Straza, Bezirk Radautz mit einer Bauholzspende im Wert von 300 Kronen aus. An der Eröffnung dieser Einrichtung nahm denn auch  – mit Selbstverständlichkeit  – Erz- bischof Repta persönlich teil.22 Wiederholt mit kleineren Summen subventionierte der Religionsfonds bis 1914 unter ausdrücklicher Zustimmung des Kultusministeriums die Übersetzung von Lehr- und Schulbüchern ins Rumänische.23 So erschien  – wohl als Ausdruck dynastischer Loyalität  – 1908 zum Thronbesteigungsjubiläum im Verlag des Fonds eine kleine Festschrift als Lesebuch für Bukowiner Volksschulen, mit der notier- ten Kaiserhymne in rumänischer Sprache im Anhang.24 Darüber hinaus hatte sich der Fonds immer wieder an der Finanzierung von Denkmälern beteiligt. Selbst während des Krieges er steuerte für die Errichtung eines solchen auf dem Soldatenfriedhof von Czernowitz 10.000 Kronen bei.25 Überdies vergab der Fonds auf Antrag oder zu besonderen Anlässen regelmäßig Sti- pendien zum Besuch von Schulen und Universitäten.26 Im Vergleich zu den Gesamt- 22 Bukowinaer Rundschau Nr. 5181 v. 12.IX.1906, Zur kanonischen Visitation des Erzbischofs Dr. von Repta. 23 DACZ 320/2/2244, fol. 8, Landesregierung v. 21.XII.1898, Nr. 22257 : Manual de istorie universală I, Istoria vechie (Isopescul Samuil), Istoria Bisericeasca (Calistrat Coca) ; fol. 22 Landesregierung an Konsistorium v. 9.III.1908, Zl. 8859, Carte de citire germana pentru clasa II gimnasiala (Gerasim Bulega) ; fol. 34, Abschrift Zl. 21593 v. 1.VI.1909 an Steueramt : Zweitauflage einer rumänischen Grammatik für Mittelschulen (erscheint hier ohne Titel) (Eusebius Popowicz). Ähnlich gelagerte Zuweisungen für ukrainische Lehrmittel konnten hingegen nicht belegt werden. 24 Dan 1908, Împăratul. 25 DACZ 320/1/3080, fol. 216, Landesregierung an Magistratspräsidium sowie Konsistorium (alle Prag) v. 14.IX.1916, Erlass des Ministeriums für Kultus und Unterricht v. 30.VIII.1917, Zl. 25643. 26 Bukowinaer Post Nr. 2313 v. 1.XII.1908, 2, Wohlfahrtsstiftungen anlässlich des Regierungsjubiläums ; der Religionsfonds stiftete mehre Stipendien zu 120 K »für arme, doppelt verwaiste Mädchen gr.-or. Konfession«. Im Studienjahr 1917/18 standen »für Söhne gr.-or. Priester aus der Bukowina, welche sich dem forstwirtschaftlichen Studium an der kk Hochschule für Bodenkultur widmen« ›mehrere‹ Stipendien des gr.-orient Religionsfonds à 800 bzw. 1.000 K pro Jahr zur Verfügung ; Programm Hochschule für Bodenkultur Wien, Studienjahr 1917/18, Wien 1917, 13ff. Open Access © 2020 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN
zurück zum  Buch Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus"
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Titel
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Untertitel
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Autor
Kurt Scharr
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
447
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949