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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
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304 Die Institution: Struktur & Werte onsfonds Holz in verschiedenen Qualitäten zu einem Wert von 25 Millionen Lei an die Sovromlemn.55 Letztlich hatte die für die Auflösung des Fonds zuständige Kommission in den Judeţe Câmpolung, Rădăuţi und Suceava immerhin noch über 192.000 Hektar, aufgeteilt auf 27 Forstbezirke, zu verwalten.56 Die mit Juni 1948 eingeleitete Nationali- sierung des Kircheneigentums in der bei Rumänien verbliebenen südlichen Bukowina (zuletzt unter der Bezeichnung S.A. Domeniile Bucovina)57 bewirkte, dass die im letzten Fondsbudget ausgewiesenen Überschüsse sowie die Rückflüsse aus den getätigten Holz- verkäufen (für 1949 immerhin knapp 16 Millionen Lei) bereits direkt in die Staatsbank der nunmehrigen Volksrepublik Rumänien flossen.58 Zusammenfassung Die unterschiedlichen Vorhaben des Bukowiner Religionsfonds sowie die einschneiden- den politischen Ereignisse in Rumänien um das Jahr 1938 offenbarten in aller Deut- lichkeit die teilweise erheblichen Schwachstellen in Verwaltung und Wirtschaft dieser Institution. Obwohl es dem Metropoliten Visarion noch einigermaßen gelungen war, die Autonomie der Landeskirche als auch des Fonds zurückzugewinnen und damit das Heft des Handelns wiederzuerlangen, rächten sich jetzt jene über die Jahrzehnte seit 1918 angehäuften strukturellen Mängel und der Filz politischer Interventionen. Schon die Maßnahmen der Agrarreform in der Bukowina zeigten, dass sich auch der neue rumänische Staat durchaus darauf verstand, den Fonds für die eigenen Zwecke einzu- spannen. Selbst das Prestigebauvorhaben eines millionenschweren rumänischen Kul- turpalastes in Czernowitz als Symbol einer erfolgreichen Vereinigung der Bukowina mit dem Königreich hatte darunter sichtbar zu leiden, sodass sich dessen Verwirklichung um Jahrzehnte verzögerte. 55 ANR-S inv. 35, pach. 1–1949, fol. 20–27, Raport de expertiza contabila v. 28.XI.1949. Absolute Zah- lenangaben lassen sich aus der Quellenlage nur mit Einschränkung rekonstruieren. Huţu errechnet etwa auf dieser Basis allein für den Zeitraum Juni bis November 1944 einen durch die Rote Armee verursachten Verlust für den Religionsfonds von ca. 14 Millionen US-Dollar (umgerechnet zum Wert von 1938 ; bzw. 81.000 US-Dollar zum freien Wechselkurs vom November 1944). Das wären Huţu zufolge (zum Basiswert 1938) annähernd fünf Prozent der von Rumänien seitens der Sowjet- union eingeforderten Reparationszahlungen ; Huţu 2010, Bucovina, 79–84. 56 ANR-S inv. 35, pach. 1–1950, fol. 1f., Comisa de lichidare an FBis, Tablou al suprafaţelor de proprietăţi ale fostului Fond Bisericesc Ortodox Român. 57 ANR-S inv. 35, pach. 159–1948, fol. 10f., Direcţia Financiară Nr. 16.072/1948, Circulară, Câmpolung v. 17.V.1948. 58 ANR-S inv. 35, pach. 2–1950, fol. 1, Ministerul Finanţelor, Direcţiunea Bugetului an Comisia de lichidare a FBis v. 10.I.1950 ; pach. 2–1950, Comisia de lichidare, Nota v. 16.XII.1949. Open Access © 2020 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Titel
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Untertitel
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Autor
Kurt Scharr
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
447
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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