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Geschichte
Nach 1918
Zwischen geistiger Erneuerung und Restauration - US-amerikanische Planungen zur Entnazifizierung und demokratischen Reorientierung und die Nachkriegsrealität österreichischer Wissenschaft 1941-1955
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5. US-Reorientierungs-Planungen im Frühen Kalten Krieg 570 darunter waren 16 Frauen.2414 Bis 1955 kamen über das „Exchange of Persons Program“ 634 Personen aus Österreich in die USA.2415 Obwohl nun der Smith-Mundt Act Aktivitäten in weltweitem Maßstab legalisierte , blieb das Programm , aufgrund fehlender finanzieller Mittel , noch im Fiskaljahr 1949 wei- testgehend auf Lateinamerika beschränkt , mit Ausnahme von 63 US-Büchereien in der östlichen Hemisphäre ,2416 einem kleinen Buch-Ausstellungs projekt sowie der Förderung inoffizieller , gegenseitiger Exchange-Aktivitäten durch das Foreign Service , wie zum Bei- spiel dem Fulbright-Programm. Um all die im Smith-Mundt Act vorgesehenen , weitgespannten Aufgaben im Bereich des „mutual understanding between the peoples of the United States and the peoples of other countries“2417 umsetzen zu können , reorganisierte das Department of State im Sommer 1947 zunächst das  – im Dezember 1945 geschaffene  – „Office for Inter national and Cultural Affairs“ ( OIC ) und dessen im Ausland tätige Stabsstelle United States In- formation Service ( USIS ) unter dem neuen Namen „Office of Information and Cultural Exchange“.2418 Am 22. April 1948 erfolgte eine neuerliche Umbenennung dieser Abteilung des State Departments in „Office of International Educational Exchange“ ( OIE ),2419 wo- bei zwei neue Stabstellen eingegliedert wurden : zum einen das „Office of International Information“ ( OII ), das speziell mit dem Bereich Massen medien befasst sein sollte , zum anderen das „Office of Educational Exchange“ ( OEX ), dessen Aufgabe die Administrati- on der Personen aus tausch-Programme sowie die weltweite Hilfe und Unterstützung für 2414 Thomas König , Das Fulbright Program in Wien : Wissenschaftspolitik und Sozialwissenschaften am „versunkenen Kontinent“, Diss., Univ. Wien 2008 , 306 ff. ; siehe dazu auch die überarbeitete und gekürzte Publikationsfassung : Thomas König , Die Frühgeschichte des ‚Fulbright Program‘ in Österreich. Transat- lantische „Fühlungnahme auf dem Gebiet der Erziehung“ (= Transatlantica , hrsg. v. Günter Bischof , 6 ), Innsbruck  – Wien  – Bozen 2012. 2415 Siehe : Wagnleitner , Coca-Colonisation , a. a. O., 195. 2416 In einem darauf folgenden Bericht steht in Bezug auf die weltweiten Aktivitäten im Jahr 1949 zu lesen , dass 67 US-Bibliotheken in 60 Ländern unterhalten wurden , die mit insgesamt 22 „reading rooms“ in Summe 3. 000. 000 Leserinnen und Leser erreichten. Siehe : Trading Ideas with the World. Inter national Educational and Technical Exchange. Report of the United States Advisory Commission on the Educa- tional Exchange , a. a. O., 14. 2417 Vgl. Kennon H. Nakamura / Matthew C. Weed , U. S. Public Diplomacy : Background and Current Issues ( Congressional Record Service. Report for Congress ), [ Washington D.C. ] December 2009 , 4. 2418 Die Einrichtung war u. a. mit der Produktion von Bulletins für über 70 US-Gesandtschaften weltweit be- traut , gab das russischsprachige Magazin America in einer Auflage von 50. 000 Stück heraus , pro du zierte Rundfunksendungen für über 30 Sendestationen von „Voice of America“ ( VOA ) in 25 Spra chen und organisierte Ausstellungen sowie Filmdokumentationen. 1948 übernahm George V. Allen die Leitung der umbenannten Einrichtung von William Benton. Siehe : Elder , The Information Machine. The Uni- ted States Information Agency and American Foreign Policy , a. a. O., 36 ; vgl. weiters : Belmonte , Selling the American Way. U. S. Propaganda and the Cold War , a. a. O., XI. 2419 International Educational Exchange. United States Advisory Commission and The Program of the De- partment of State , a. a. O., 9.
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Zwischen geistiger Erneuerung und Restauration US-amerikanische Planungen zur Entnazifizierung und demokratischen Reorientierung und die Nachkriegsrealität österreichischer Wissenschaft 1941-1955
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Zwischen geistiger Erneuerung und Restauration
Subtitle
US-amerikanische Planungen zur Entnazifizierung und demokratischen Reorientierung und die Nachkriegsrealität österreichischer Wissenschaft 1941-1955
Author
Christian H. Stifter
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2014
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
762
Keywords
US-Reorientierung, Amerika, USA, Besatzungszeit, Demokratisierung, Amerikanisierung, Entnazifizierung, Kalter Krieg, Österreich, Universität, Wissenschaft, Wien
Categories
Geschichte Nach 1918

Table of contents

  1. Vorbemerkung 11
  2. Einleitung 15
  3. 1. Images , Stereotype und Vorurteile – Herkunft und Veränderung der kulturellen Geringschätzung der USA in Europa seit dem 18. Jahrhundert 31
    1. Das Bild Amerikas aus europäischer Sicht bis Anfang der 1930er-Jahre 33
    2. Spiegelung : Anmerkungen zum Bild Deutschlands und Österreichs aus US-amerikanischer Sicht 66
    3. NS-Feindbild Amerika : Antiamerikanismus als Kampf gegen „Niggerkultur“, „Judenstaat“ und „westliche Demokratie“ 82
  4. 2. „ Education for Victory“ – US-Demokratisierungs-Konzepte und die zivilen Reeducation-Planungen für ein post-totalitäres Europa , 1941–1945 97
    1. „Education in Wartime“ – Nationalsozialismus als Fundamentalbedrohung der US-amerikanischen Zivilgesellschaft 99
    2. „Our Country’s Call to Service“ – konkrete Auswirkungen des Verteidigungs- und Abwehr-Diskurses 107
    3. Binnenamerikanische Reeducation : Stärkung nationaler Moral , Militarisierung des Bildungswesens und Bildungsreform 108
    4. Educational Reconstruction – Überlegungen und Konzepte 1942–1943 / 44 zur Demokratisierung nach Kriegsende 138
    5. „What to do with the mentally ill Germans ?“ Ursprünge , Entwicklung und Veränderungen der zivilen Reeducation-Konzepte , 1940–1944 157
    6. Exkurs : die österreichische Emigration in den USA – ein kultur- und bildungspolitisch folgenloses Kapitel für die Nachkriegsplanungen 175
    7. Spätphase der zivilgesellschaftlichen Überlegungen und Konzepte zur Reeducation und Reorientation 1943 / 44–1945 – langfristige Reorientierung als Paradigma 201
    8. Missing Link : Fehlende Umsetzung der Reorientierungs-Konzepte in die militärischen Planungen , 1943–1945 210
    9. „Takeover“ durch die U.S. Army : Wirrwarr und Kompetenzgerangel – Ausdünnung der Reorientation auf ‚unpolitische‘ Säuberungsmaßnahmen 210
    10. Randnotiz zu einem fehlgeschlagenen Experiment der US-Armee – POW-Camps zur Reeducation 228
    11. Zur Rolle Österreichs in der Reeducation-Planung der US-Militärstäbe 1943 / 44–1945 239
    12. Österreich – ein unklarer Planungsfaktor alliierter Politik bis 1944 / 45 239
    13. Militärisch-gremiale Detailplanung für Österreich – Administrationsunterlagen ohne Reorientation als Ergebnis 248
  5. 3. Beginn der US-Reorientierung nach 1945 – die Education Division als zentrale US-Militärbehörde 265
  6. 4. „ The democratic way of life in Austria“ – erste Umsetzungsphase bis zum Nationalsozialistengesetz 1947 : Zwischen Laissez Faire , strenger Observation und milder Beurteilung 277
    1. Kooperation statt Intervention und die Folgen für die Entnazifizierung im Bildungsbereich : das Fallbeispiel Universität 277
    2. Ausgangslage : Perspektive nötiger ‚Säuberungsmaßnahmen‘ 277
    3. Bestimmungen zur Entnazifizierung in US-Planungsdirektiven 288
    4. Die Ausgangssituation an den Universitäten im Frühjahr 1945 292
    5. Personalsäuberungen durch „Sonderkommissionen“ und deren Senate 318
    6. Entnazifizierung am Beispiel der Universität Wien 346
    7. Rückkehr unerwünscht ? – Maßnahmen zur Rückholung österreichischer WissenschafterInnen aus der Emigration 365
    8. Fallbeispiel : Ernst Karl Winter ( 1895–1959 ) 373
    9. Fallbeispiel : Hans Kelsen ( 1881–1973 ) 393
    10. Fallbeispiel : Felix Ehrenhaft ( 1879–1952 ) 404
    11. Wissenschaftspolitische Restauration und amerikanisch- österreichische Beziehungen. Ein Zwischenresümee 410
    12. Rahmenrichtlinien und Entnazifizierung der Studentenschaft an Österreichs Universitäten 427
    13. ÖH-Wahlen November 1946 : erste Großdemonstration gegen „nazistische Umtriebe“ in der Zweiten Republik und die Folgen 448
    14. Auswirkungen der Hochschulkrawalle : Turbulenzen im Alliierten Rat , Re-Screening der Studierenden und Lehrkräfte 477
    15. Turnaround in der Entnazifizierungspolitik – Kontroverse zwischen State Department und War Department 502
  7. 5. US-Reorientierungs-Planungen im Frühen Kalten Krieg : Zwischen Popularisierung des „American Way of Life“ und Psychologischer Kriegsführung , 1947–1950 517
    1. Longe Range Policy 1946 / 47 – Paradigmenwechsel : langfristige zivile Reorientierungs-Konzepte anstelle militärischer Kontrolle 517
    2. Elitenbildung über „Austauschprogramme“: zentrales Element der besatzungspolitisch auf gewer teten US-Reorientierung ab 1947 / 48 548
    3. Die ideologische Überformung der US-Reorientierung durch Propagandakampagnen des Kalten Krieges 562
    4. Cultural Exchange – Rahmenbedingungen der US-Kulturoffensive 562
    5. Reorientierung und psychologische Kriegsführung : „War of ideas“ – „Campaign of Truth“ – „Struggle for Minds“ 573
  8. 6. Endphase der Besatzung : Akademische Austauschprogramme und ihre Umsetzung in Österreich , 1950–1955 595
    1. Beginn der „U.S. Exchange“-Programme – Seltsamkeiten und Pannen 595
    2. Kurzer Exkurs : das Salzburg-Seminar – akademische Freiheit mit Hindernissen 609
    3. Umstrukturierung und Expansion : neuer Anlauf unter Supervision des U.S. Department of State 616
    4. Übernahme durch das State Department – Instrumentalisierung des „Exchange-Program“ als Teil der psychologischen Kriegsführung gegen die Sowjetunion 625
    5. ‚Phasing out‘ – zivile Verwaltung und Beginn der Normalisierung 638
    6. Schlussbemerkung 655
    7. Quellenverzeichnis 665
    8. Literaturverzeichnis 673
    9. Verzeichnis der Abkürzungen 735
    10. Personenverzeichnis 741
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