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4 1. EINLEITUNG
Abbildung 1.3: Einsatz vonCFK (rot eingefärbteBauteile) in der aktuellenKarosserie des 7er [10].
eingesetzt, um die Hybridgarnen zu Preforms zu verarbeiten [9]. Mit Blick auf die Verwertung der
Werkstoffe nach der Primärlaufzeit ist auch hier ein Vorteil der thermoplastischen Kunststoffe zu
verzeichnen. Die reversible Schmelzbarkeit des Kunststoffs ermöglicht die Lösung vonVerbindungen
mit anderen Bauteilen und die Trennung der Komponenten der Verbundwerkstoffe in die Einzelbe-
standteileFaser-undMatrixwerkstoff.DurchschonendeRecycling-ProzessekönnendieWerkstoffemit
derenAusgangseigenschaften hinsichtlichmechanischerBeanspruchbarkeit, chemischerBeständigkeit
und optischer Eigenschaften für die Sekundärverwendungwiedergewonnenwerden.
ImVergleichmit derzeit in der Fahrzeugkonstruktion verwendeten duroplastischen FKV besitzt die
Einzelkomponente-Matrix inthermoplastischerAusführunggeringereFestigkeit, einestärkereNeigung
zur Feuchtigkeitsaufnahme und eine niedrigere Temperaturbeständigkeit. Diese Nachteile, wie sie in
derGegenüberstellung inTabelle 1.1 zu sehen sind,werdendurchdenAnwendungsbereich relativiert.
Bei derKostenbetrachtungwirkt sichderRohstoffpreis einesPolyamid66Granulatesmit aktuell 1,74
e/kg günstig imVergleich zu üblichen Epoxidharzen aus. Hier ist aber darauf hinzuweisen, dass für
einegesamtheitlicheKostenbetrachtungdievollständigeBauteilherstellungberücksichtigtwerdensoll-
te.DiewirtschaftlicheGroßserienanwendungvonhochperformanteThermoplaste (zumBeispiel (z.B.)
PEEK-CF), die charaktristische SchwächenderThermoplaste nur in sehr geringemUmfangbesitzen,
ist in der Regel nicht darstellbar. Zur Erfüllung von Sonderfunktionen in der Luftfahrt aber auch in
derHumanmedizinwird auch das hochpreisigePEEKalsWerkstoff für Implantate eingesetzt [11].
EinentscheidenderVorteildesthermoplastischenKunststoffsbeiFKVistseinecharakteristischerever-
sible Schmelzbarkeit ohneBeeinträchtigung derWerkstoffeigenschaften. Sie ist verantwortlich für die
Anwendungvon thermischenUmformprozessen,wie inAbbildung 1.2 dargestellt.Gleichzeitig ermög-
licht sie die Anwendung von klassischen Kunststoffschweißverfahren nach DIN 1910. Die bekannten
kaltenVerbindungstechniken und dasKleben von duroplastischenCFK-Bauteilen wird durch Press-
und Schmelzschweißverfahren nach DIN 8593-0 erweitert. In vielen Fällen liegt bei dieser Art des
Fügens eine lösbareVerbindung vor.
Induktionsfügen von thermoplastischen Faserverbundwerkstoffen
Table of contents
- Abkürzungen XIV
- Symbolverzeichnis XVI
- 1 Einleitung 1
- 2 Stand derTechnik 11
- 2.1 ThermoplastischeKunststoffe 11
- 2.1.1 Grundlagen undEinteilung derKunststoffe 11
- 2.1.2 Werkstoffeigenschaften vonThermoplasten 12
- 2.1.3 FaserverstärkteThermoplaste 16
- 2.1.4 Herstellverfahren vonHalbzeugen undBauteilenmit thermoplastischerMatrix 21
- 2.1.5 Konsolidierung vonThermoplasten 22
- 2.1.6 Betrachtung des Schmelzschweißprozesses bei Thermoplasten 23
- 2.1.7 Prüfmethoden 23
- 2.1.8 Ermüdungsverhalten 29
- 2.1.9 ThermischeKunststoffkennwerte 31
- 2.1.10 BildgebendeAnalyseverfahren 32
- 2.1.11 Schadensanalyse 33
- 2.2 Grundlagen der induktivenErwärmung 33
- 2.3 Erwärmung carbonfaserverstärkterKunststoffe 44
- 2.4 Schweißbarkeit 48
- 2.5 Modelle zurmathematischenBeschreibung 51
- 2.1 ThermoplastischeKunststoffe 11
- 3 Aufgabenstellung 53
- 4 Systemtechnik undVersuchsaufbau 55
- 5 Plastifizierung derMatrix 97
- 6 Rekonsolidierung und Schweißnahteigenschaften 151
- 7 FertigungstechnischeUmsetzung 171
- 8 Zusammenfassung 177
- Literaturverzeichnis 178
- Abbildungsverzeichnis 189
- Tabellenverzeichnis 197
- A Zeichnungen, Tabellen undErklärungen 199
- A.1 Werkstoffeigenschaften undDatenblätter 199
- A.2 Numerische Lösungsverfahren 213
- A.3 Datenblätter und Spezifikation derAnlagentechnik 215
- A.4 Berechnungen zu den Strömungszuständen in derKonsolidierungsrolle 224
- A.5 Komponenten undProgrammumgebung derVersuchs-anlage 231
- A.6 Optimierungsmethode 234
- A.7 Festigkeitsuntersuchung 245
- A.8 Prozessfenster 246
- A.9 Prozessfähigkeitsuntersuchung 247
- B Veröffentlichungen 249