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26 2. STANDDERTECHNIK
Die Schubspannung τxx ergibt sich aus der Überlappungslänge lü, der Probenbreite b und der anlie-
gendenLast F.Diemaximal ertragbare Spannung τmax liegt beiFmax vor.
τxx= F
lü ·b (2.2)
Bei der axialen quasistatischenZugprüfungvonKunststoffen zurBeschreibungderGrundwerkstoffei-
genschaften liegt ein ebener Spannungszustand vor. Durch die axiale Zugbelastung ergibt sich in der
Zugprobe eine Längsdehnung der Probe und eine Querkontraktion in y- und z-Richtung. Dies führt
somit zu einemdreidimensionalenDehnungszustand. [42]
Die Dehnung l in Probenlängsrichtung ergibt sich aus der Anfangslänge des ProbekörpersL0 und
der resultierendenLängenänderung∆L:
l= ∆L
L0 ·100% (2.3)
DieErmittlungderDehnungerfolgtdurchAnsetzdehnungsaufnehmeroderausdemTraversenverfahr-
weg.DerVergleichvonWerten,die ausderMessungmitAnsetzdehnungsaufnehmer ermitteltwerden,
mitWerten aus demTraversenverfahrweg ist nicht zulässig [42].
DerZugversuchzurKunststoffprüfung ist inderNormISO527-4 [44] geregelt.DieZug-Scher-Prüfung
ist fürVerklebungen in derDINEN1465 [45] geregelt. DieDurchführung der Prüfung vonKlebever-
bindungen an Polymerwerkstoffen ist in der DVSRichtlinie DVS2203-6 Beiblatt 2 [46] beschrieben.
Hier wird bei derAnwendung der Zug-Scher-Prüfung an einfach überlapptenProben auf das entste-
hendeBiegemoment unddie hierdurch verursachtenRandschälkräfte hingewiesen [46].Dies ist neben
der obenbeschriebenenÜberlagerungder Spannungszuständebei derAuswertungmitzuberücksichti-
gen.
DieBesonderheit der quasistatischenPrüfmethoden liegt in derBedingung, dass eineDehngeschwin-
digkeit von 10−5 bis 10−1s−1 nicht überschritten wird [42]. In den Prüfabläufen muss dies durch
dieWahl der entsprechenden Zuggeschwindigkeit berücksichtigt werden. Hierbei soll lautGrellmann
[42] dennoch eine ökonomische Bearbeitungszeit vorliegen. In der DINEN1465 wird dies durch die
Vorschrift einer Belastungszeit bis zumVersagen von 65± 20s gefordert. Die Krafterhöhungmuss
stetig erfolgen.Die Fähigkeit der Zug-Prüfmaschinemuss nach ISO527-1 [47] entsprechend derNor-
men ISO7500-1 [48] und ISO9513 [49] nachgewiesen sein [42].
DerStandardprüfkörper fürdieDurchführungderZug-Scher-PrüfungvonVerklebungennachDINEN1465
[45] ist in Abbildung 2.13 zu sehen. Derzeit liegen keine gesonderten Normen oder Richtlinien für
diePrüfung von Schmelzschweißverbindungen anThermoplasten inÜberlappausführung vor. Bereits
durchgeführte Untersuchungen zu Schmelzschweißverbindungen, hergestellt durch Induktionsfügen,
wurdenvonMitschang ([50]; [51])undVelthuis [52] angelehntandiePrüfungvonKlebstoffverbindun-
gen durchgeführt. Auf gleicheWeise wurdenVerbindungen durchWiderstandselementschweißen von
Stavrov [53] undbei demVerfahrensvergleichvonFügeverfahren fürFRTPvonAgeorges [54] geprüft.
Induktionsfügen von thermoplastischen Faserverbundwerkstoffen
Table of contents
- Abkürzungen XIV
- Symbolverzeichnis XVI
- 1 Einleitung 1
- 2 Stand derTechnik 11
- 2.1 ThermoplastischeKunststoffe 11
- 2.1.1 Grundlagen undEinteilung derKunststoffe 11
- 2.1.2 Werkstoffeigenschaften vonThermoplasten 12
- 2.1.3 FaserverstärkteThermoplaste 16
- 2.1.4 Herstellverfahren vonHalbzeugen undBauteilenmit thermoplastischerMatrix 21
- 2.1.5 Konsolidierung vonThermoplasten 22
- 2.1.6 Betrachtung des Schmelzschweißprozesses bei Thermoplasten 23
- 2.1.7 Prüfmethoden 23
- 2.1.8 Ermüdungsverhalten 29
- 2.1.9 ThermischeKunststoffkennwerte 31
- 2.1.10 BildgebendeAnalyseverfahren 32
- 2.1.11 Schadensanalyse 33
- 2.2 Grundlagen der induktivenErwärmung 33
- 2.3 Erwärmung carbonfaserverstärkterKunststoffe 44
- 2.4 Schweißbarkeit 48
- 2.5 Modelle zurmathematischenBeschreibung 51
- 2.1 ThermoplastischeKunststoffe 11
- 3 Aufgabenstellung 53
- 4 Systemtechnik undVersuchsaufbau 55
- 5 Plastifizierung derMatrix 97
- 6 Rekonsolidierung und Schweißnahteigenschaften 151
- 7 FertigungstechnischeUmsetzung 171
- 8 Zusammenfassung 177
- Literaturverzeichnis 178
- Abbildungsverzeichnis 189
- Tabellenverzeichnis 197
- A Zeichnungen, Tabellen undErklärungen 199
- A.1 Werkstoffeigenschaften undDatenblätter 199
- A.2 Numerische Lösungsverfahren 213
- A.3 Datenblätter und Spezifikation derAnlagentechnik 215
- A.4 Berechnungen zu den Strömungszuständen in derKonsolidierungsrolle 224
- A.5 Komponenten undProgrammumgebung derVersuchs-anlage 231
- A.6 Optimierungsmethode 234
- A.7 Festigkeitsuntersuchung 245
- A.8 Prozessfenster 246
- A.9 Prozessfähigkeitsuntersuchung 247
- B Veröffentlichungen 249