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4. SYSTEMTECHNIKUNDVERSUCHSAUFBAU 69
Tabelle 4.2: TeilfaktoriellerVersuchsplan fürdieEffektanalyse zurAuslegungderGrenzwertederPro-
zessparameter.
A:
Stromstärke I [A] B:
Frequenz f [kHz] C:
Koppelabstand h
[mm] D:
Schweißgesch. vw
[m/min]
- + - + - + - +
196 252 651 838 3 2 0,36 0,24
Tabelle 4.3: Ergebnisse der Effektanalyse anhand desBewertungskriteriumsBruchkraftFB.
Faktor A B C
DBCD
ACD ABD ABC
MW+ 7.719 12.946 17.189 7.802
MW- 15.109 9.882 5.639 15.026
Effekt -7.390 3.064 11.550 -7.224
einemöglichstwerkstoffgerechteVerbindungbei kleinstmöglichemFügeflansch darzustellenwird eine
Schweißnahtbreite von 20mm gewählt. Diese Nahtbreite soll während der Untersuchungen in dieser
Arbeit konstantbleiben.Angepasst andie Schweißnahtbreitewird ein spiralförmigerFlächeninduktor
mitdemDurchmesser 20mmverwendet.Durchdie spiralförmigeLeiterführung ergibt sich einnahezu
homogenes Erwärmungsfeld im statischen Zustand. Die Leistungsdichten imBereich der Anschlüsse
sindwegen der Leitungsführung nicht zu vermeiden, durch eine dynamischeÜberlagerung und einer
Positionierung der Anschlüsse vorauslaufend erfolgt eine Homogenisierung der Erwärmungszone im
Schweißbereich. Eine Einschränkung bringt der Randeffekt bei zu geringemAbstand zuWerkstück-
kanten.
Aus der Betrachtung der Leistungsgleichung der induktiven Erwärmung in Gleichung 2.34 ergeben
sich die Anforderungen an die weiteren Prozessparameter. Der Koppelabstand hmuss für eine hohe
Leistungseinbringungund einen gutenWirkungsgradmöglichst klein gewähltwerden.Gleichzeitig ist
jedoch auf eine Gewährleistung eines isolierenden Luftspaltes zwischen der Induktorfläche und dem
Werkstück zu achten. Andernfalls besteht bei freiliegenden elektrisch leitenden Fasern Kurzschluss-
Gefahr undder frühzeitigeVerschleiß des Induktors.Auch für die Stromstärke lässt sich aus der phy-
sikalischenBeschreibung einLeistungsoptimumableiten.DieFrequenzdes Schwingkreises beeinflusst
neben der abgegebennen Leistung die Eindringtiefe des elektromagnetischen Feldes und den Wir-
kungsgrad.Es ist jedoch zubeachten, dass einehoheFrequenz zuhohenSpannungen imSchwingkreis
führt.Dies bedingt eineReduktion der Stromstärke, umnicht an die Leistungsgrenzen der elektroni-
schenBauteile imSchwingkreis zu gelangen. Somit ergibt sich eine konkurrierendeBeziehung, dessen
Optimum in der nachfolgendeUntersuchung ermittelt wird.
Die Effektanalyse wird anhand eines teilfaktoriellen Versuchsplans mit zwei Faktorstufen durchge-
führt. Als Faktorenwerden die zu untersuchendenProzessparameter Schweißgeschwindigkeit vw, der
Koppelabstandh, die Stromstärke I unddieFrequenz f definiert.DerVersuchsplan ist derTabelle 4.2
zu entnehmen.DieBewertungderVersuche erfolgtmit den in der quasistatischenZug-Scher-Prüfung
(vgl. 2.1.7) ermitteltenBruchkräften an den Standardproben.DieProbenwerden aus Schweißnähten
von siebenWiederholungen herausgetrennt. JeWiederholungwird derMittelwert derBruchkraft ge-
bildet, anschließend werden durch Aufsummieren der jeweils positiven bzw. negativen Faktorstufen
dieEffekteabgeleitet (sieheTabelle4.3). AusderEffektanalyse lässt sichableiten,dass einemöglichst
hohe Frequenz und ein geringerKoppelabstand zuwählen sind. Ebenso zeigt sich, dassmit einer zu
hohenStromstärke auch einRückgangderBruchkraft eintreten kann.Hier ist einOptimumzwischen
Stromstärke und Schweißgeschwindigkeit zuwählen. EineAbstimmung zwischenEnergieeinbringung
undAbkühlung, sodass sicheinestationäreEnergiebilanzeinstellt, erweist sichals zielführend.Zusam-
Induktionsfügen von thermoplastischen Faserverbundwerkstoffen
Table of contents
- Abkürzungen XIV
- Symbolverzeichnis XVI
- 1 Einleitung 1
- 2 Stand derTechnik 11
- 2.1 ThermoplastischeKunststoffe 11
- 2.1.1 Grundlagen undEinteilung derKunststoffe 11
- 2.1.2 Werkstoffeigenschaften vonThermoplasten 12
- 2.1.3 FaserverstärkteThermoplaste 16
- 2.1.4 Herstellverfahren vonHalbzeugen undBauteilenmit thermoplastischerMatrix 21
- 2.1.5 Konsolidierung vonThermoplasten 22
- 2.1.6 Betrachtung des Schmelzschweißprozesses bei Thermoplasten 23
- 2.1.7 Prüfmethoden 23
- 2.1.8 Ermüdungsverhalten 29
- 2.1.9 ThermischeKunststoffkennwerte 31
- 2.1.10 BildgebendeAnalyseverfahren 32
- 2.1.11 Schadensanalyse 33
- 2.2 Grundlagen der induktivenErwärmung 33
- 2.3 Erwärmung carbonfaserverstärkterKunststoffe 44
- 2.4 Schweißbarkeit 48
- 2.5 Modelle zurmathematischenBeschreibung 51
- 2.1 ThermoplastischeKunststoffe 11
- 3 Aufgabenstellung 53
- 4 Systemtechnik undVersuchsaufbau 55
- 5 Plastifizierung derMatrix 97
- 6 Rekonsolidierung und Schweißnahteigenschaften 151
- 7 FertigungstechnischeUmsetzung 171
- 8 Zusammenfassung 177
- Literaturverzeichnis 178
- Abbildungsverzeichnis 189
- Tabellenverzeichnis 197
- A Zeichnungen, Tabellen undErklärungen 199
- A.1 Werkstoffeigenschaften undDatenblätter 199
- A.2 Numerische Lösungsverfahren 213
- A.3 Datenblätter und Spezifikation derAnlagentechnik 215
- A.4 Berechnungen zu den Strömungszuständen in derKonsolidierungsrolle 224
- A.5 Komponenten undProgrammumgebung derVersuchs-anlage 231
- A.6 Optimierungsmethode 234
- A.7 Festigkeitsuntersuchung 245
- A.8 Prozessfenster 246
- A.9 Prozessfähigkeitsuntersuchung 247
- B Veröffentlichungen 249