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Schriftsteller, Kritiker; Vater: Gustav Saure [sic], Mutter: Luise Clever [sic],
Ehepartner: Adrienne Geßner, Bruder: Hans Müller.« 12 Und auch in Siegmund
Kaznelsons Sammelwerk Juden im deutschen Kulturbereich kann man folgenden
Auszug finden: »Die Wiener Schriftsteller Hans Müller (1882 – 1950), sein Bruder
Rudolf Lothar [sic] (geb. 1865 – gest. im Exil), ferner der Romancier gleichen
Namens Ernst Lothar (geb. 1890 in Brünn)«.13
Hat man diese falschen Fährten und potenziellen Fehlerquellen hinter sich
gelassen, ergibt sich in Bezug auf den Forschungsstand folgendes Bild:
Sichtet man die Quellen zu Ernst Lothar in der Literatur, so wird man zwar
durchaus fündig, allerdings beschränken sich die Beiträge bei genauerem Hinsehen
zum Großteil darauf, Lothars Namen überhaupt zu erwähnen. Mehr Informa-
tionen zu dem Autor lassen sich in dem überwiegenden Teil der Werke nicht
finden. Einer unter vielen, taucht sein Name in Fachbüchern zur Exilliteratur in
Aufistungen jener Autorinnen und Autoren auf, die durch die NS-Herrschaft
zur Emigra
tion gezwungen wurden.14 In den Nachschlagewerken, wie Schrift-
stellerlexika und Literaturgeschichten, wird, der Aufgabenstellung entsprechend,
eine Aneinanderreihung der Titel und Erscheinungsdaten der von ihm verfassten
Schriften geboten, so beispielsweise in einer Deutsch-
Österreichischen Literaturge-
schichte aus dem Jahr 1937,15 in der in neutralem Ton über die von Lothar publizier-
ten Gedichte, Novellen und Romane referiert wird.16 In Theaterlexika werden die
Eckdaten seines Lebens und Angaben zu einigen von ihm inszenierten Stücken
geliefert (Titel des Stückes und Aufführungsjahr, gelegent
lich Aufführungsort).
Anfang der 1960er Jahre erschien im Rahmen einer Darstellung der Wiener
Juden in der deutschen Literatur ein Beitrag des Literaturhistorikers Harry Zohn
über Ernst Lothar, der sich allerdings darauf beschränkte, die Autobiographie
12 Paul S. Ulrich: Biographisches Verzeichnis für Tanz, Theater und Musik, S. 1134.
13 Siegmund Kaznelson (Hg.): Juden im deutschen Kulturbereich, S. 62.
14 Manfred Durzak (Hg.): Die deutsche Exilliteratur 1933 – 1945, S. 557; Sylvia M. Patsch: Öster-
reichische Schriftsteller im Exil, S. 298 f.; F. C. Weiskopf: Unter fremden Himmeln, S. 283;
Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigra tion nach 1933. Bd. 2, S. 749 f.
15 Deutsch- Österreichische Literaturgeschichte. Bd. 4, S. 1376 – 1379.
16 Etwas ausführ licher beispielsweise ebenso: Archiv Bibliographia Judaica (Hg.): Lexikon deutsch-
jüdischer Autoren. Bd. 16, S. 173 – 183 sowie Thomson Gale (Hg.): Biography – Lothar, Ernst
(1890 – 1974); zu Lothars Werken: Christoph Heinrich Binder: Die Ereignisse der Jahre 1938
bis 1945 im Spiegel der österreichischen Nachkriegsliteratur, S. 349 f.; Adalbert-
Stifter-
Verein
(Hg.): Verwehte Spuren; Desider Stern: Werke von Autoren jüdischer Herkunft in deutscher
Sprache, S. 259; Guido K. Brand: Werden und Wandlung, S. 354; Heinz Kindermann (Hg.):
Wegweiser durch die moderne Literatur in Österreich, S. 69.
Quellenlage18
Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
Ernst Lothar
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Ernst Lothar
- Untertitel
- Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
- Autor
- Dagmar Heißler
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-20145-8
- Abmessungen
- 15.5 x 23.5 cm
- Seiten
- 484
- Schlagwörter
- österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung 9
- 2. Quellenlage 15
- 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
- 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
- 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
- 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
- 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
- 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
- 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
- 10. Schluss 373
- Literaturverzeichnis 385
- Anhang 415
- Bibliographie Ernst Lothar 415
- Selbstständige Publikationen 415
- Unselbstständige Publikationen 421
- Inszenierungen 464
- Zeittafel 467
- Personenregister 473
- Werkregister 478