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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
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im Lauftext wurden Lothars »Flunked« beibehalten. Eine Streitfrage waren auch die Namen der Charaktere. Lothar war der Ansicht, sie sollten deut lich machen, dass es sich um europäische und nicht um amerikanische Charaktere handele. Wären die Namen etwa typisch amerikanisch, würden die Leser zu der Annahme verleitet, dass der zu dem Namen gehörende Charakter so handelt und denkt, wie ihnen bekannte Personen mit ebendiesem Namen. Hier setzte sich Lothar mit seiner Meinung offenbar durch. Am häufigsten scheint jedoch über die Titel der Kapitel und einzelnen Teile verhandelt worden zu sein. Neben dem oben erwähnten Fall ist noch ein weiterer dokumentiert, der insofern interessant ist, als er Einblicke in Lothars Romankonzept bietet: Es handelt sich hierbei um den Titel des zweiten Teils, der in Lothars Fassung »Dachfeuer« heißt, in Hapgoods Übersetzung dann »The roof on fire«. Die vier Teile des Romans sind wie folgt überschrieben: erstes Buch »Der vierte Stock« (»The fourth foor«), zweites Buch »Dachfeuer« (»The roof on fire«), drittes Buch »Der Keller« (»The cellar«) und viertes Buch »Der gelbe Salon« (»The yellow drawing room«). Dazu kommen ein Prolog und ein Epilog, die in der deutschen Fassung denselben Titel tragen: »Die Grundlagen«. In der ameri kanischen bzw. eng lischen Version wird der Prolog mit »The founda tions« überschrieben, der Epilog mit »Preface as epilogue«. Der Prolog beschreibt das Eckhaus Seilergasse/Annagasse mit dem namensgebenden Steinwappen über dem Haupteingang: ein steinerner Barockengel, der in eine Posaune bläst. Weiters wird ein Abriss über die Entstehung des Hauses gegeben, auch werden dessen Bewohner kurz eingeführt. Im gleichnamigen Epilog wird dann auf die historische Basis des Romans eingegangen, nachdem Lothar darauf hingewiesen hatte, dass in dem Buch (»[b]is auf Namen, Daten, Dokumente und Ereignisse, die der Geschichte angehören« 341) alles erfunden sei. Der Roman solle einen »Bilderbogen Österreichs« darstellen, »der den Versuch unternahm, hinter die Fassade zu schauen und mit dem Bild die Schatten zu zeigen« 342. Als »Grund- lagen der österreichischen Ewigkeit« bezeichnet Lothar hier: »Joseph II. oder die Religion der Toleranz. Mozart oder die Himmel des Gefühls. Der Wiener- wald oder die Rettung durch Anmut.« 343 Obwohl Lothar das Buch doch gerade für all diejenigen geschrieben hatte, »die Österreich überhaupt nicht oder nur 341 EL: Der Engel mit der Posaune. Roman eines Hauses. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 2003, S. 623. 342 Ebd., S. 624. 343 Ebd., S. 625. 1938 – 1946: Exil202 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Ernst Lothar
Untertitel
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Autor
Dagmar Heißler
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
484
Schlagwörter
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, Rücktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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