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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
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aus k lischierten Vorstellungen kannten« 344, wird »der Österreicher« hier mit den üb lichen Stereotypen (musika lisch, anmutig, gefühlvoll) in Zusammenhang gebracht. Demgegenüber steht der ebenfalls im Epilog konkretisierte Blick hinter die (Haus-)Fassade. Das Haus, von dem Lothar erzählt, soll das »Haus Österreich« 345 darstellen: Sie wohnten, sie wohnen in einem widerspruchsvollen, zwie lichtigen, verwinkelten, unsinnig- sinn lichen, herr lich schönen, gefähr lichen, im Zentrum stehenden, tief unterkellerten, dämonischen Haus, welches das Haus Österreich ist. Es steht auf den ewigen Grundlagen der Menschennatur, wo sie am erden- und himmelsnächsten bleibt. Deshalb wird es aus Ruinen sich phönixhaft erheben.346 Die vier Teile des Romans beziehen sich mit ihren Titeln auf die Architektur und Räum lichkeiten des Hauses und geben gleichermaßen Interpreta tionen der jeweiligen Kapitelinhalte vor. Nur der Titel des zweiten Buchs, Dachfeuer, weicht durch die Implika tion einer Tätigkeit (des Brandes) ein wenig von diesem Rah- men ab. Lothar selbst verteidigt den Titel mit folgender Erklärung: As to the fire I see your point perfectly made. However what I wanted to stress was another symbolic meaning that of the Emperor’s death. You see, the parts of the book are marked by the deaths of 3 people […][:] Rudolph, Francis Joseph, Dollfu[ß]. That’s why I felt that the death of Francis Joseph who was the man who provided the »roof« for the house Austria was more than sufficient to express what I wanted to bring out. Consequently I stress the »fire« as I did the »Cellar- Case« in part three inten tionally, also a mere trife, as trivial, accidental and casual as possible. Otherwise the symbolism – at least to my mind – would have been too pointed and artificial. Still, part two in which the roof of Austria burns down with Francis Joseph’s demise deserves its title.347 344 Ebd., S. 623. 345 In der zweiten Hälfte des 14.  Jahrhunderts machten die Habsburger den Namen des Herzog- tums Österreich zum Namen ihrer Dynastie, seitdem waren Habsburg und »Haus Österreich« (domus Austriae) Synonyme. Das »Haus Österreich« meint also sowohl die habsbur gische Hausmacht (die Territorien der Habsburgermonarchie, insbesondere die Erblande) als auch das ganze Adelsgeschlecht in der österreichischen und der spanischen Linie und ihren Neben- linien. Vgl. Rudolf Hoke: Österreichische und deutsche Rechtsgeschichte, S. 198. 346 EL: Der Engel mit der Posaune, S. 624. 347 Brief von EL an Elizabeth Reynolds Hapgood. [Colorado Springs,] 8. September 1943. Elizabeth Reynolds Hapgood Papers, Mss 1984 – 010. Billy Rose Theatre Division. The New »Amerikanischer« Bestsellerautor 203 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Ernst Lothar
Untertitel
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Autor
Dagmar HeiĂźler
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
484
Schlagwörter
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, RĂĽcktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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