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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
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Sprachen das alleinige Verlagsrecht an der Zeugin. Aufagenhöhe, Ausstattung etc. waren Sache des Verlegers, Erscheinungstermin war das Frühjahr 1951.5 Mit den Kürzungen und Korrekturen der Zeugin wurde Lothar Ende Januar 1951 fertig,6 das Pariser Tagebuch einer Wienerin, »ein Stück aufwühlender Zeit- geschichte« 7, konnte in Druck gehen.8 Bei Rudolf Holzer, der das Buch für die Wiener Zeitung rezensierte, bedankte sich Lothar für die »herzenswarme Beurtei- lung«.9 Volksstimme- Redakteurin Hilde Röder, die Lothars »Frankreich- Roman« neben jenen von Fritz Habeck (Das Boot kommt nach Mitternacht), Hermann Schreiber (Sturz in die Nacht) und Anna Seghers (Transit) bespricht, kritisiert, dass der von Lothar gewählte »Jungmädchenstil«, »der eine fache Anschau- ungsart von Menschen und Ereignissen bedingt«, »auf die Dauer des dicken Buches […] viel zu dünn« sei, Die Zeugin »einen sehr begrenzten Ausschnitt aus dem Frankreich des vergangenen Krieges« vermittle und nur für ein Publi- kum, »das sich gerne mit Illusionen begnügt«, einen »wirkungsvoll gebauten Roman« darstelle.10 Auch die Arbeiter- Zeitung schränkt ihr Lob (»ein ganz ausgezeichnet geschriebener, spannender, packender Zeitroman eines Meisters der Schilderung«) ein, indem sie von dem Buch als einem Roman »eines Ken- ners der Dinge und Menschen innerhalb seines Horizonts« spricht (»jener Art Umgebung, deren Sprache und Denken eine Mischung aus bagatellisierender Nonchalance und Sacré- Coeur- Erziehung ist«).11 Als Die Zeugin erschien, hatte Lothar sein Romanprojekt Verwandlung durch Liebe, zu dem ihm die Idee während seines Londonaufenthalts Anfang 1949 gekommen war, so gut wie abgeschlossen. Verwandlung durch Liebe sollte den »tapferen Lebenskampf einer unheroischen Heldin des Alltags« 12 schildern: Marianne Josefa Erdlehner, Gastwirtstochter aus Badgastein, als Ordina- tionsgehilfin eines Frauenarztes zu Unrecht »wegen Mitschuld am Verbrechen der Abtreibung einer fremden Leibesfrucht zur Strafe des schweren Kerkers 5 Der Roman wurde unter dem Titel Die Zeugin. Tagebuchblätter einer Wienerin in Paris im ersten Halbjahr 1951 in der Wiener Weltpresse abgedruckt, das Schlusskapitel in der Weihnachtsausgabe der Arbeiter- Zeitung (EL: Ich täte es wieder. In: Arbeiter- Zeitung (Beilage), 24. 12. 1950, S. III). 6 Vgl. Brief von EL an AG. Zürich, 24. Januar 1951. WBR, ZPH 922a. 7 Forum, 1 (1954), S. 20 und 24. 8 EL: Die Zeugin. Pariser Tagebuch einer Wienerin. Wien: Danubia- Verlag 1951. 579 S. 9 Brief von EL an Rudolf Holzer. Badgastein, 2. Juli 1951. WBR, H. I. N. 176280. 10 Hilde Röder: Vier Romane in Frankreich. Ernst Lothar: Die Zeugin. Roman. Danubia- Verlag, Wien 1951. In: Tagebuch, 13. 10. 1951. 11 Arbeiter- Zeitung, 1. 6. 1951, S. 5. 12 Adalbert Schmidt: Dichtung und Dichter Österreichs im 19. und 20.  Jahrhundert. Bd. 1, S. 432. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste«294 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Ernst Lothar
Untertitel
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Autor
Dagmar Heißler
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
484
Schlagwörter
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, Rücktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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