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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
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sich von dem Direktorenwechsel nicht allzu viel:196 »Mir gegenüber erwarte ich alles Schäbige, weil meine Posi tion schwach ist.« 197 Nach Besuchen in Lausanne und Genf kehrte er schließ lich nach Wien zurück. Hier ging er an seine nächste Regiearbeit, Anton Tschechows Jugendwerk Platonow. Auch mit der Einrichtung seiner Inszenierungen für die Salzburger Festspiele begann Lothar zu dieser Zeit. Darüber hinaus erhielt er am 13. Dezem- ber 1958 gemeinsam mit Alexander Lernet- Holenia, Max Mell, Felix Hurdes und Oskar Helmer die Ehrenmitgliedschaft und die Goldene Feder des Presseclubs Concordia, die ihnen für ihre Verdienste als Schriftsteller oder als Förderer des »Concordia- Gedankens« verliehen wurden. Die Verleihung der Nadeln fand am Vormittag statt, am Abend kamen Rudolf Holzer (Ehrenpräsident der Concor- dia), Alexander Lernet- Holenia, Ernst Lothar und Max Mell in dem Presseclub mit eigenen Dichtungen zu Wort. Anfang Februar 1959 fand die Premiere von Lothars Platonow- Inszenierung mit Josef Meinrad und Käthe Gold in den Hauptrollen im Akademiethea- ter statt.198 Dieser Platonow war das erste rus sische Drama im Spielplan des Burgtheaters nach seiner Wiedereröffnung, es wurde bis Ende April 1959 an 32 Abenden gezeigt.199 Für seine Inszenierung griff Lothar auf die deutsche Übersetzung des Stücks durch Robert Schnorr zurück, der sich wiederum auf die von Pol Quentin für Jean Vilar besorgte franzö sische Fassung gestützt hatte, präsentierte also eine »deutsche Übersetzung einer franzö sischen Bear- beitung des rus sischen Originals« 200. Der Vierakter kam beim Publikum gut an, die Kritiken fielen sehr positiv aus,201 sprachen von einer Aufführung, an der »überhaupt kein schwacher Punkt« 202 zu finden sei. Von den österrei- chischen Kritikern äußerte sich einzig Hans Weigel in seiner Beurteilung des Theaterabends gänz lich negativ: Die Textvorlage sei einerseits zu lang, ande- rerseits »eine Enttschechowisierung«. Das Stück selbst und die Inszenierung 196 Vgl. Brief von EL an AG. o. O [Salzburg], o. D. [3./4. September 1958]. a. a. O. 197 Brief von EL an AG. Lugano, 2. Oktober 1958. a. a. O. 198 EL: Zu Tschechows »Platonow«. In: Bundestheaterverwaltung (Hg.): Blätter des Burgtheaters. Wien 1959, S. 4. 199 Daniela Elena Trummer: Die Rezep tion rus sischer Dramen am Wiener Burgtheater von 1955 bis 2005, S. 36. 200 Forum, 63 (1959), S. 105. 201 Vgl. u. a.: Wort in der Zeit, 5 (1959), S. 242 f.; Neues Österreich, Wiener Zeitung und Die Presse vom 8. 2. 1959; Salzburger Nachrichten, 9. 2. 1959. 202 Arbeiter- Zeitung, 8. 2. 1959. Wiener P. E. N.-Club, Concordia, Salzburger Schauspielchef 329 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Ernst Lothar
Untertitel
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Autor
Dagmar Heißler
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
484
Schlagwörter
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, Rücktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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