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Joseph Lanner - Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
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14 Joseph Lanner – Leben und Werk Joseph Lanner wurde am 1110. April 1801 in Wien geboren. Über seine Kindheit, schulische und musika- lische Ausbildung liegen keine Berichte vor. Dies ist umso erstaunlicher, als Lanner als Violinspieler ein hohes Niveau erreichte, auf das in allen zeitgenössischen Berichten besonders hingewiesen wurde. Ob er sich das Geigenspiel tatsächlich autodidaktisch beibringen konnte, ist mehr als fraglich. Auch über eine theoretische musikalische Ausbildung wissen wir nichts, wir kennen weder einen Kompositionslehrer noch andere Musiker, welche Lanner das nötige Rüstzeug beigebracht haben könnten. Lanner war kein Wunderkind, das durch einen umsichtigen Vater gefördert wurde, er strebte keine Virtuosenlaufbahn an, sah sich nicht als Nachfolger Mozarts, Schuberts oder Beethovens. Erste Spuren Lanners als Musiker sind im Umkreis der Brüder Scholl und der Brüder Drahanek, vor allem aber in Zusammenhang mit Michael Pamer zu finden. Letzterer zählte zu den bedeutendsten Tanz- komponisten des frühen Biedermeiers, seine ersten Auftritte mit einer eigenen Kapelle datieren aus der Zeit nach Abschluss des Wiener Kongresses. Vorbilder waren weiters Joseph Wilde und Franz Martin Pe- chatschek. Dass Lanner in Pamers Kapelle seine ersten Engagements erhielt, wurde in späteren Berichten immer wieder behauptet, Belege dafür sind allerdings nicht aufzutreiben. Pamers Abtreten ermöglichte Lanner und Johann Strauß Vater den eigenen Aufstieg. Erstmals wird Lan- ner erwähnt als Musikdirektor11 im „Schwarzen Bock“ in Konzertanzeigen vom Januar 1825, doch hatte Lanner bereits in den Jahren davor ausgiebig in Tanzlokalen in den unterschiedlichsten Formationen gespielt. Früheste Kompositionsversuche dürften Bearbeitungen der damals gerade ungemein populären Rossini-Opern gewesen sein, die z. Tl. in Lanners Handschrift erhalten geblieben sind. Sein erstes ge- drucktes Werk, „Neue Wiener Ländler mit Coda in G“, herausgegeben vom Verlag Diabelli, wurde in der „Wiener Zeitung“ am 6. Juli 1825 angezeigt. Um Lanners Zusammenarbeit und Freundschaft mit Johann Strauß Vater ranken sich zahlreiche Le- genden, welche in erster Linie auf Langes Doppelbiographie zurückgehen. Gesichert ist, dass beide ge- meinsam musiziert haben, dass Strauß einige Zeit in Lanners Kapelle mitwirkte, bevor er sein eigenes Ensemble gründete. Lanners Trennung von Strauß war nicht durch ein Zerwürfnis bedingt, wie Lange suggeriert, beide wirk- ten in den Folgejahren nebeneinander in Wien, fanden die ihnen angemessenen Auftrittsmöglichkeiten, bald auch Verleger für ihre Tänze und Potpourris. Für eine mehrere Stunden dauernde Tanzveranstaltung brauchte ein Ensemble ein großes und abwechslungsreiches Repertoire, es war daher nahe liegend, die Tänze des jeweils anderen zu spielen. Die Folgejahre waren geprägt durch wachsende Bekanntheit, immer zahlreichere Engagements und damit verbunden eine Periode fruchtbaren Schaffens. 1828 nahm der Verleger Tobias Haslinger Lanner unter seine Fittiche, allerdings nur für einige Werke. Bereits 1829 fand Lanner in Mechetti den Verleger, der seinen rasanten Aufstieg zum führenden Tanzkomponisten Wiens begleitete. Seine ersten Auftritte hatte Lanner im Saal „Zum Schwarzen Bock“ und im legendären „Sperl“. Zahl- lose Gaststätten hatten neben dem Restaurationsbetrieb eigene Säle, in denen sie Tanzveranstaltungen abhalten durften. In den Sommermonaten wurde Gartenbetrieb abgehalten, auch hier spielten kleinere Orchesterformationen zur Unterhaltung auf. Systematisch erarbeitete Lanner sich seinen Platz im Mu- sikleben Wiens. 10 Über das Geburtsdatum gibt es Unsicherheiten, in manchen Publikationen wird der 12. April genannt. Siehe Herbert Krenn, „Lenz-Blüthen“, wo auf die divergierenden Daten eingegangen wird. 11 In den Ballanzeigen findet sich immer wieder dieser Titel für den Leiter der Tanzmusik. Eine genaue Definition von Stellung und Aufgabengebiet lässt sich nicht eruieren, gemeint ist wahrscheinlich eine Gesamtverantwortlichkeit für die musikali- schen Aktivitäten im jeweiligen Lokal. (Anm. d. V.)
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Joseph Lanner Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
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Titel
Joseph Lanner
Untertitel
Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
Autor
Wolfgang Dörner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78793-8
Abmessungen
21.0 x 29.5 cm
Seiten
752
Schlagwörter
Joseph, Lanner, list of works, waltz, Vienna, danse, Joseph, Lanner, Werkverzeichnis, Walzer, Wien, Tänze
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 7
  2. Danksagung 9
  3. Verzeichnis der AbkĂĽrzungen 10
  4. Biographische Notizen 13
  5. Reisen 16
  6. Beginn – Werden – Sein 21
  7. Vorläufer – Mitläufer – Nachfolger 23
  8. Tanz 28
  9. Bälle – Tanzstätten – Aufführungsorte 32
  10. Solisten – Ensemble – Kapelle – Orchester 39
  11. Akademie – Assemblée – Conversation – Piquenique – Réunion 42
  12. Publikum 44
  13. Werke 46
  14. Instrumentation 69
  15. Formen 79
  16. Notenmaterialien 86
  17. Widmungsträger 95
  18. Titel 97
  19. Verlage 100
  20. Quellen – Bibliotheken – Sammlungen 101
  21. Funktionalität – Autonomie – Interpretation 102
  22. Virtuosentum 106
  23. Romantik – Biedermeier 108
  24. Strahlender Stern – leuchtender Stern 112
  25. Rezension – Rezeption 113
  26. FlĂĽchtige Lust 115
  27. Literatur 117
  28. I. Gedruckte und mit Opuszahlen versehene Werke
    1. Vorwort 119
    2. Verlage 123
    3. AbkĂĽrzungen 123
    4. Bisherige Verzeichnisse 125
    5. Werkverzeichnis
    6. Opus 1 – 208 127
  29. II. Nicht mit Opuszahlen versehene Werke
    1. Werkverzeichnis Anhang 1 – 90 e 605
  30. III. Sammelwerke und diverse Werke 717
  31. IV. Anhang
    1. Verzeichnis der Werke Joseph Lanners in alphabetischer Reihenfolge 721
    2. Widmungsträger 737
    3. August Lanner. Chronologisch-Thematisches Werkverzeichnis 739
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