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Österreichisches Deutsch macht Schule - Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
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Einige weitere Fragen haben sich erst im Laufe der Forschungsarbeit wäh- rend der ersten Projektsäule bei den Modulen Lehrbuchanalyse, Lehrplanana- lyse und Studienplananalyse herauskristallisiert und wurden daher zusätzlich ins Forschungsprogramm der Befragungsmodule aufgenommen. So hat etwa die Lehrbuchanalyse aufgezeigt, dass der Kodex des österreichischen Deutsch Schwächen und Lücken hat, die auch von anderen konstatiert worden sind. (vgl. Ender/Kaiser 2009, 268)4. Es erschien uns sinnvoll, die Gelegenheit zu nutzen und entsprechende Fragestellungen in die Erhebung mit aufzunehmen. Wir haben beispielhaft danach gefragt, wie sich das im Kodex beschriebene österreichische Standarddeutsch im Sprachgebrauch der LehrerInnen und SchülerInnen nach deren Selbstauskunft abbildet, wie LehrerInnen und SchülerInnen einige ausge- wiesene bzw. präsumptive Austriazismen zu verwenden angeben. Untersucht wurde auch, ob es wesentliche Unterschiede in der angegebenen Sprachverwendung, in den Spracheinstellungen und in den Konzeptualisierun- gen gibt  – und ob zum Beispiel zwischen LehrerInnen und SchülerInnen sowie altersmäßig oder regional (und anhand von weiteren sprachlichen und außer- sprachlichen Variablen) Unterschiede feststellbar sind. Eine wichtige, immer wieder in der Literatur formulierte Hypothese ist die, dass ÖsterreicherInnen eine geringe Sprachloyalität gegenüber der eigenen Varie- tät aufweisen (z. B. Clyne 1995, Muhr 2005b, Schmidlin 2011, Ammon/Bickel/ Lenz 2016), die eigene Varietät nicht als gleichwertig betrachten bzw. nicht als gleich korrekt wie deutsches Standarddeutsch, ja dass österreichische Lehre- rInnen exonorm- orientiert korrigieren würden, d. h., sich nach der deutschen Norm orientieren. Eine Reihe von Items in den Befragungsmodulen Fragebogen, Interviews und Gruppen diskussionen widmeten sich diesen Fragestellungen. Im LehrerInnen- Fragebogen ging es bei einer Frage explizit um das lehrerseitige Korrekturverhalten, in das wir anhand eines exemplarischen Schüleraufsatzes, der von LehrerInnen in Hinblick auf normative Sprachrichtigkeit sowie stilistische Angemessenheit korrigiert und kommentiert wurde, Einblick nehmen konn- ten. Auch das Spannungsfeld zwischen österreichischem Deutsch und nationaler Identitätskonstruktion wurde in diesem Kontext in den Blick genommen. Ein weiterer Teil der Erhebung befasste sich mit der Verwendung von unterschied- lichen Varietäten bei LehrerInnen und SchülerInnen, und zwar nicht nur in der Schule, sondern auch im Kontext Familie/Freundschaft. Ergänzt wurden diese Sprachverwendungsdaten schließlich mit der teilnehmenden Beobachtung in sie- ben Klassen in vier Bundesländern, die die Daten der Befragung komplettierten. Die Befragung wurde, wie schon erwähnt, unter LehrerInnen und Schüler- Innen durchgeführt. LehrerInnen und SchülerInnen stehen dabei zum einen natürlich für die jeweilige Gruppe und gleichzeitig auch für unterschiedliche 4 „Der österreichische Standard war und ist dabei relativ wenig kodifiziert.“ (Ender/Kaiser 2009, 268). Einleitung  | 13
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Österreichisches Deutsch macht Schule Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
Veröffentlicht mit Unterstützung des Austrian Science Fund (FWF)
Titel
Österreichisches Deutsch macht Schule
Untertitel
Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
Autoren
Rudolf de Cillia
Jutta Ransmayr
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20888-4
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
266
Schlagwörter
Austriacism, teaching German, dialect, Austria, Austrian German, Austriazismus, Deutschunterricht, Dialekt, Lehrbücher, Lehrpläne, Österreich, Österreichisches Deutsch, Plurizentrik, Pluriarealität, Spracheinstellungen, Sprachnormen, Standardsprache
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Einleitung 10
  2. 2 Theoretische Einordnung des Forschungsgegenstandes Innere Mehrsprachigkeit – sprachliche Variation – Sprach/en/unterricht 14
    1. 2.1 (Innersprachliche) Mehrsprachigkeit und sprachliche Variation 14
    2. 2.2 Status und Rolle/Funktion der deutschen Sprache in den deutschsprachigen Ländern/Regionen 16
      1. 2.2.1 Die deutsche Sprache in Österreich 19
    3. 2.3 Sprachliche Variation und deutsche Sprache 21
    4. 2.4 Konzeptualisierungen der Variation im Standarddeutschen 24
      1. 2.4.1 Plurizentrik 24
      2. 2.4.2 Pluriarealität 31
      3. 2.4.3 Plurizentrisch – Pluriareal? 39
    5. 2.5 Sprachliche Variation der deutschen Sprache in Österreich 46
    6. 2.6 Sprachnorm und Sprachenunterricht 52
    7. 2.7 Forschungslage zum österreichischen Deutsch als Unterrichts- sprache und ExpertInnenbefragung 57
    8. 2.7.1 Forschungslücken/Forschungsfragen 59
  3. 3 Forschungsfragen und Untersuchungsdesign 61
    1. 3.1 Zentrale Fragestellungen 61
    2. 3.2 Untersuchungsdesign 63
  4. 4 Analyse von unterrichtsrelevanten Dokumenten (Lehrpläne, Studienpläne, Lehrbücher) 68
    1. 4.1 Deutschlehrpläne 68
    2. 4.2 Studienpläne für die Ausbildung von DeutschlehrerInnen 72
    3. 4.3 Deutsch-Lehrwerke 75
    4. 4.4 Zusammenfassung der Lehrwerksanalysen 85
    5. 4.5 Zusammenfassung der Dokumentenanalyse 87
  5. 5 Empirische Erhebung bei LehrerInnen und SchülerInnenan österreichischen Schulen Beschreibung der Daten 89
    1. 5.1 Fragebogenerhebung 89
    2. 5.2 Fragebogenerhebung: Stichprobe der LehrerInnen 93
    3. 5.3 Fragebogenerhebung: Stichprobe der SchülerInnen 103
    4. 5.4 Interviews mit LehrerInnen 114
    5. 5.5 Gruppendiskussionen 115
    6. 5.6 Teilnehmende Beobachtungen 117
  6. 6 Ergebnisse der empirischen Erhebung an Schulen 120
    1. 6.1 Konzeptualisierung der Variation des Deutschen in Österreich 120
      1. 6.1.1 Wie wird die Mehrheitssprache in Österreich benannt? 120
      2. 6.1.2 Mit welchen Varietäten wird österreichisches Deutsch assoziiert? 124
      3. 6.1.3 Unterschiede im Deutschen aus der Perspektive von LehrerInnen und SchülerInnen 131
      4. 6.1.4 Deutsch als plurizentrische Sprache? 135
    2. 6.2 Spracheinstellungen gegenüber den Varietäten des Deutschen 144
      1. 6.2.1 Korrektheit des österreichischen Deutsch 144
      2. 6.2.2 Einstellungen gegenüber dem österreichischen, deutschen und Schweizer Standarddeutsch: Polaritätsprofile 152
      3. 6.2.3 Sprache – Identität 154
      4. 6.2.4 Zusammenfassung der Ergebnisse zu den Einstellungen gegenüber den Varietäten des Deutschen unter LehrerInnen und SchülerInnen 161
    3. 6.3 Korrekturverhalten 163
      1. 6.3.1 Normen und Korrektur bei schriftlicher Kommunikation im Deutschunterricht 163
      2. 6.3.2 Normen und Korrektur bei mündlicher Kommunik ation im Deutschunterricht 179
      3. 6.4 Sprachverwendung: Präferenz von Deutschlandismen/ Austriazismen 181
    4. 6.5 Dialekt – Umgangssprache – Standard? Angaben zum Varietätengebrauch innerhalb und außerhalb der Schule 198
      1. 6.5.1 Thematisierung des österreichischen Deutsch im Unterricht 211
    5. 6.6 Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse der empirischen Erhebung an den Schulen 215
  7. 7 Schlussbetrachtung und Ausblick 221
    1. 7.1 Zusammenfassung der Ergebnisse 221
    2. 7.2 Schlussfolgerungen und Empfehlungen 227
  8. Anhang 232
  9. Literatur 237
  10. Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen 252
  11. Sachregister 256
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