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bb. 58
bb. 59 Austriazismen Deutschlandismen
65,6
62 62
49,7 47,9 45,4
36,2 35 34,4 31,9 31,9
17,8 16,6
0
20
40
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Deutschlandismen:
am häufigsten korrigiert oder unterwellt (in %)
Abb. 58: Deutschlandismen: am häufigsten korrigiert oder unterwellt (in %)
Welche Korrekturen oder Anmerkungen haben die obigen Deutschlandismen
hervorgerufen? Die folgende Tabelle zeigt, mit welchen Verbesserungsvorschlägen
und Kommentaren die LehrerInnen am häufigsten reagiert haben:
Deutschlandismen Korrekturvorschläge/Anmerkungen
Jungs „deutsches Deutsch“; Buben; Burschen
Aprikosenkonfitüre „deutsch“; das passt nicht zusammen!; Marillenmarmelade
Sahne „deutsch“; A Schlagobers; Schlag; Obers; Schlagrahm; „das passt
nicht zusammen!“; inzwischen schon quasi selbstverständlich
An Weihnachten Zu Weihnachten; Am Hl. Abend; am Weihnachtstag; Ausdruck!;
dte. Version
Plätzchen „deutsch“; Ö: Kekse
Schlachter „deutsch“; Fleischhauer; Ö: Fleischer; Metzger; Fleischhacker
Tab. 3: Korrekturvorschläge/Anmerkungen zu Deutschlandismen
Wenn wir nun unseren Blick auf die Austriazismen richten, die von den Lehre-
rInnen im Aufsatz besonders häufig angestrichen wurden, dann fällt auf, dass die
beiden Spitzenreiter unter den Meistkorrigierten jene waren, die laut Varianten-
wörterbuch als Grenzfall des Standards einzuordnen sind (fladern, Küchenkastl)
–
trotz einer der Mündlichkeit nahen, narrativen Textsorte. Die folgende Abbildung
gibt einen Überblick über die am häufigsten von den LehrerInnen markierten
Austriazismen (korrigiert oder unterwellt):
Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO. KG, WIEN KÖLN WEIMAR
| Ergebnisse der empirischen Erhebung an
Schulen168
Österreichisches Deutsch macht Schule
Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
Veröffentlicht mit Unterstützung des Austrian Science Fund (FWF)
- Titel
- Österreichisches Deutsch macht Schule
- Untertitel
- Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
- Autoren
- Rudolf de Cillia
- Jutta Ransmayr
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20888-4
- Abmessungen
- 15.5 x 23.0 cm
- Seiten
- 266
- Schlagwörter
- Austriacism, teaching German, dialect, Austria, Austrian German, Austriazismus, Deutschunterricht, Dialekt, Lehrbücher, Lehrpläne, Österreich, Österreichisches Deutsch, Plurizentrik, Pluriarealität, Spracheinstellungen, Sprachnormen, Standardsprache
- Kategorie
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung 10
- 2 Theoretische Einordnung des Forschungsgegenstandes Innere Mehrsprachigkeit – sprachliche Variation – Sprach/en/unterricht 14
- 2.1 (Innersprachliche) Mehrsprachigkeit und sprachliche Variation 14
- 2.2 Status und Rolle/Funktion der deutschen Sprache in den deutschsprachigen Ländern/Regionen 16
- 2.3 Sprachliche Variation und deutsche Sprache 21
- 2.4 Konzeptualisierungen der Variation im Standarddeutschen 24
- 2.5 Sprachliche Variation der deutschen Sprache in Österreich 46
- 2.6 Sprachnorm und Sprachenunterricht 52
- 2.7 Forschungslage zum österreichischen Deutsch als Unterrichts- sprache und ExpertInnenbefragung 57
- 2.7.1 Forschungslücken/Forschungsfragen 59
- 3 Forschungsfragen und Untersuchungsdesign 61
- 4 Analyse von unterrichtsrelevanten Dokumenten (Lehrpläne, Studienpläne, Lehrbücher) 68
- 5 Empirische Erhebung bei LehrerInnen und SchülerInnenan österreichischen Schulen Beschreibung der Daten 89
- 6 Ergebnisse der empirischen Erhebung an Schulen 120
- 6.1 Konzeptualisierung der Variation des Deutschen in Österreich 120
- 6.2 Spracheinstellungen gegenüber den Varietäten des Deutschen 144
- 6.2.1 Korrektheit des österreichischen Deutsch 144
- 6.2.2 Einstellungen gegenüber dem österreichischen, deutschen und Schweizer Standarddeutsch: Polaritätsprofile 152
- 6.2.3 Sprache – Identität 154
- 6.2.4 Zusammenfassung der Ergebnisse zu den Einstellungen gegenüber den Varietäten des Deutschen unter LehrerInnen und SchülerInnen 161
- 6.3 Korrekturverhalten 163
- 6.5 Dialekt – Umgangssprache – Standard? Angaben zum Varietätengebrauch innerhalb und außerhalb der Schule 198
- 6.6 Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse der empirischen Erhebung an den Schulen 215
- 7 Schlussbetrachtung und Ausblick 221
- Anhang 232
- Literatur 237
- Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen 252
- Sachregister 256