Seite - 13 - in WeXel oder Die Musik einer Landschaft - Das Geistliche Lied, Band 1
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Zum vorliegenden Band
Helmut Huber: Totenbrauchtum in Niederösterreich. Häusliche Leichenwache in der alpi-
nen Zone. Erscheinungsformen des 20. Jahrhunderts, Wien 1981.
Helmut Huber: Gebet- und Liedgut um Tod und Begräbnis aus Niederösterreich. Mit einem
Beitrag von Walter Deutsch, Verband der wissenschaftlichen Gesellschaften Ă–sterreichs
(= VWGĂ–), Wien 1981.
Franz Stubenvoll: Geistliche Lieder aus der Weinviertler Singtradition, (= corpus musicae
popularis austriacae 3/1, bearbeitet und ergänzt von Anton Hofer, unter Mitarbeit von
Walter Deutsch, Franz Hadriga und Katharina Hofer), Wien 1995.
Jakob Dobrovich und Ingeborg Enislidis: Spricˇane. Das Toten-Abschiedslied der Kroaten im
Burgenland (= corpus musicae popularis austriacae 11), Wien 1999.
Hans Pleschberger: Totenwache und Wachlied im Katschtal. In: Kärntner Volksliedwerk
(Hg.): Kärnten und seine Nachbarn. Brauchlied (= Mageregger Gespräche zur Volkskultur
in Kärnten), Klagenfurt 2000, S. 200–241.
Viele der darin veröffentlichten Lieder finden sich im gesamten Wechselgebiet, wenn auch selten
mit gleicher Melodie. Vergleiche brachten Nachweise fĂĽr ein breit gestreutes Liedgut, welches im
steirisch-niederösterreichischen Wechselgebiet, im Burgenland, in der Oststeiermark sowie in Ober-
kärnten in den genannten Arbeiten ausgewiesen ist und nun im vorliegenden Teilband eine ausführ-
liche Darstellung erhält. Die aufgezeichneten Lieder zum Totenbrauch aus dem Wechselgebiet datie-
ren aus sechs Sammelperioden (um 1900, 1930, 1950, 1970, 1990 bis 2010), welche 2013 ihr vorläu-
figes Ende fanden.2
Diese „Leichhüatlieder“ sind Teil des religiösen Singens im Volksleben des Wechsels und fast
ausschließlich Frauen-Domäne. Die ungebrochene Überlieferung dieser geistlichen Lieder – über
Generationen hinweg mündlich tradiert von Mutter zu Tochter – und die Liedtexte in den hand-
geschriebenen „Leichhüatbüchln“ ermöglichten die Erstellung des vorliegenden Liedcorpus zum
Totenbrauch.
Die Nachweise belegen die Verbreitung der Lieder: Viele sind – neben ihrer mündlich tradierten
Herkunft – auf Flugblättern und in Gesangbüchern gedruckt. Die lokale Verbreitung der Lieder er-
folgte wohl auch durch missionierende Augustiner- und Redemptoristen-Patres oder Weltpriester.
FĂĽr manche Lieder ist der Verfasser in Kreisen der Priesterschaft, vor allem bei franziskanischen
und jesuitischen Ordensträgern, zu suchen. Letzteres trifft vor allem auf die nachweislich älteren
Lieder zu, deren Inhalte die LehrverkĂĽndigung der Kirche deutlicher in den Vordergrund stellen als
die jüngeren Gesänge, welche in jener Zeit entstanden, als sich „Schullehrer, Kantoren, Verleger und
Drucker an der Liedproduktion beteiligten“3. Manche Lieder sind anonyme Werke und entziehen sich
damit der Quellenforschung.
Das vorliegende Werk „Das Geistliche Lied im Wechselgebiet“ erweitert durch seine umfassende
Dokumentation der Liedquellen die bisher erschienenen Sammlungen von Totenliedern und
Gesängen zum Begräbnis von Helmut Huber und Hans Pleschberger sowie Rudolf Hadwichs
„Totenlieder und Grabreden aus Nordmähren und dem übrigen sudetendeutschen Gebiete“
2 Rudolf Preitensteiners kursorische Dokumentation des relevanten Materials aus dem nö. Volksliedarchiv ermöglicht
Rückschlüsse auf kriegsbedingte Verluste: Das geistliche Volkslied in Niederösterreich mit besonderer Berücksichtigung
des Weihnachtsliedes, Dissertation, Universität Wien 1931, Maschinschrift. NÖVLA, IN 402.
3 Vgl. Dietz-RĂĽdiger Moser: VerkĂĽndigung durch Volksgesang. Studien zur Liedpropaganda und -katechese der Gegenrefor-
mation, Berlin 1981 (= Moser 1), S. 47–54.
WeXel oder Die Musik einer Landschaft
Das Geistliche Lied, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- WeXel oder Die Musik einer Landschaft
- Untertitel
- Das Geistliche Lied
- Band
- 1
- Autoren
- Erika Sieder
- Walter Deutsch
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79584-1
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 648
- Schlagwörter
- Wechselgebiet, Geistliches Lied: Leichhüatlieder, bäuerliche Tradition der Totenwache, historische Tondokumente, Wörterbuch, Melodienincipits
- Kategorie
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- AbkĂĽrzungen 10
- Zum vorliegenden Band 12
- Die Landschaft 18
- Der Totenbrauch 24
- 1. Die Totenwache 26
- 2. Das Begräbnis und das Totenmahl 33
- 3. Das Singen 38
- 4. Das Liedgut und seine Quellen 40
- 5. Die Liedgattungen 47
- Die Sammlung: Lei(ch)hüat- / Leichwåcht-Liadln – Lieder zur Totenwache 59
- Anmerkungen zur Edition der Lieder 60
- Johannes Leopold Mayer
- Zusammenfassung
- Register für das Wechselgebiet und die angrenzenden Regionen in Niederösterreich und in der Steiermark
- Allgemeines Register
- a) Ortsregister 601
- b) Personenregister 607
- Sachregister 613
- Register der Liedanfänge, Sammelorte und Tonaufzeichnungen 618
- Inhaltsverzeichnis und Begleittext zu den beiliegenden Tondokumenten 629
- Sängerinnen, Sänger und Vorbeter der Tonaufzeichnungen 630
- Inhaltsverzeichnis zu den beiliegenden CDs 632
- Autoren und Mitarbeiter 640