Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 03.06.2021, aktuelle Version,

Burgruine Neuhaus (Terlan)

Burgruine Neuhaus
Alternativname(n) Burg Maultasch
Staat Italien
Ort Terlan
Entstehungszeit 1228 erstmals erwähnt
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Ruine
Geographische Lage 46° 32′ N, 11° 15′ O
Höhenlage 383 m
Burgruine Neuhaus (Südtirol)

Die Burgruine Neuhaus (auch Burg Maultasch genannt) ist die Ruine einer Burg oberhalb des Weinortes Terlan im Südtiroler Etschtal zwischen Bozen und Meran.

Anlage

Vom Tal aus erblickt man kaum mehr als den charakteristischen, innen vier- und außen fünfeckigen Bergfried, welcher an der höchsten Stelle des Burgfelsens steht, noch in voller Höhe erhalten ist und früher bis zum obersten gemauerten Stock bewohnbar war. Der zinnenlos abschließende Turm könnte einen bewohnbaren, hölzernen Obergaden gehabt haben. Erst auf dem Burghügel wird klar, dass es sich um eine ausgedehnte Burganlage mit mehreren noch leidlich erhaltenen Vorburgen mit Ringmauern samt teils verkümmerten Schwalbenschwanzzinnen handelt. Vom westlich des Bergfrieds gelegenen viergeschossigen Palas blieben die Südwand in voller Höhe und die Kellerräume mit einer Regenwasserzisterne erhalten. Die an die Ringmauer angestellte Burgkapelle mit Blockaltar und den Resten einer gewölbten Empore gehört dem 15. / 16. Jahrhundert an. Ein durch den Fels getriebener Verbindungstunnel stellt die Verbindung zum Raum mit Tonnengewölbe im Osttrakt der Burg her.

Geschichte

Die Anlage wird 1228 erstmals in den schriftlichen Quellen erwähnt und dürfte kurz nach 1200 von den Grafen von Tirol als Grenzfestung gegen den Bozner Raum hin erbaut worden sein.[1] In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde unterhalb der Burg eine Zollstätte errichtet. Burg und Klause verloren durch die dauerhafte Besetzung Bozens durch Graf Meinhard II. von Tirol jedoch rasch an militärischer Bedeutung. Nach 1300 war Neuhaus nur mehr Mittelpunkt des gleichnamigen Landgerichts, das in etwa die Ausdehnung der heutigen Gemeinde Terlan hatte.

Die Burg war laut einer Legende einer der Lieblingsaufenthaltsorte der Landesfürstin Margarethe Maultasch und erhielt nach Abtragung der darunterliegenden Klause im 19. Jahrhundert den gebräuchlicheren Namen Burg Maultasch. Historisch belegt sind die legendären Aufenthalte der Gräfin auf Neuhaus aber nicht.

Im Jahr 1362 ist mit pons aput Nouam domum eine nahegelegene Brücke über die Etsch bezeugt, deren älterer Verlauf vor den Regulierungen des 19. Jahrhunderts nähe an Neuhaus vorbeiführte; die Burg kontrollierte in dieser Zeit offenbar diesen wichtigen Flussübergang.[2]

Von 1382 bis 1559 war Neuhaus im Besitz der aus Bozen stammenden Herren von Niedertor, die durch dieses Lehen den Aufstieg in den Landadel schafften. Nach ihrem Aussterben folgten von 1585 bis 1733 die Wolkensteiner. Seit 1733 ist Neuhaus in Besitz der Grafen Tannenberg-Enzenberg. Hugo Graf Enzenberg sicherte 1883 den Bergfried vor dem Verfall. Die gesamte Anlage wurde von Georg Graf Enzenberg in den Jahren 1990 bis 1996 restauriert. Teile der Anlage wurden befestigt sowie mit neuen Dächern und Geländern versehen.

Panoramablick von der Burgruine Neuhaus über das Etschtal

Literatur

  • Sighard Graf Enzenberg: Nova domus (Neuhaus bei Terlan). In: Der Schlern, 1921, S. 121–125. (online)
  • Franz Huter: Art. Neuhaus. In: Handbuch Historische Stätten Österreich. Band 2. Stuttgart: Kröner 1978, S. 596.
  • Rudolf Tasser: Neuhaus. In: Oswald Trapp (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch. VIII. Band: Raum Bozen. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 1989, ISBN 978-88-7014-495-6, S. 275–302.

Anmerkungen

  1. Rudolf Tasser: Neuhaus. In: Oswald Trapp (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch. VIII. Band: Raum Bozen. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 1989, ISBN 978-88-7014-495-6, S. 275ff.
  2. Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band 1. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2005, ISBN 88-901870-0-X, S. 349, Nr. 709.
Commons: Burgruine Neuhaus  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Diese Datei zeigt das Baudenkmal mit der Nummer 17576 in Südtirol. Eigenes Werk Uwelino
CC BY-SA 4.0
Datei:Am Schloss Tirol.jpg
Diese Datei zeigt das Baudenkmal mit der Nummer 17531 in Südtirol. Eigenes Werk Richard Huber
CC BY-SA 3.0
Datei:Blick von Burgruine Maultasch nach Terlan.jpg
Diese Datei zeigt das Baudenkmal mit der Nummer 17531 in Südtirol. Eigenes Werk Richard Huber
CC BY-SA 3.0
Datei:Burgfried Innenansicht.jpg
an icon for castles and fortresses Eigenes Werk Herzi Pinki
Public domain
Datei:Castle.svg
Diese Datei zeigt das Baudenkmal mit der Nummer 17531 in Südtirol. Eigenes Werk ManfredK
CC BY-SA 3.0
Datei:Castle Neuhaus, Terlan, South Tyrol.jpg
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Physische Positionskarte von Südtirol , Italien own work, using United States National Imagery and Mapping Agency data Generic Mapping Tools NordNordWest , relief by Lencer
CC BY-SA 3.0
Datei:Italy Bolzano-Bozen relief location map.jpg
SVG Icon für die Vorlage:Panorama Eigenes Werk, basierend auf: Magnifying glass.png : Mrmw
Public domain
Datei:Magnifying glass.svg
Diese Datei zeigt das Baudenkmal mit der Nummer 17531 in Südtirol. Eigenes Werk Thesurvived99
CC BY-SA 3.0
Datei:Neuhaus (Burgruine) Terlan.JPG
Burgruine Neuhaus , Ruine Maultasch Eigenes Werk Michele Lupoli at de.wikipedia
Public domain
Datei:RuineMaultasch.jpg