Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 18.06.2020, aktuelle Version,

Haiming (Tirol)

Haiming
Wappen Österreichkarte
Wappen von Haiming
Haiming (Tirol) (Österreich)
Haiming (Tirol)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Imst
Kfz-Kennzeichen: IM
Fläche: 40,18 km²
Koordinaten: 47° 15′ N, 10° 53′ O
Höhe: 670 m ü. A.
Einwohner: 4.697 (1. Jän. 2019)
Postleitzahlen: 6425, 6430, 6433
Vorwahl: 05266
Gemeindekennziffer: 7 02 02
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Siedlungsstraße 2
6425 Haiming
Website: www.haiming.tirol.gv.at
Politik
Bürgermeister: Josef Leitner (ÖVP)
Gemeinderat: (2016[1])
(17 Mitglieder)

8 Allgemeine Liste
3 Neue Liste
2 Die Grünen
2 Bürgerliste
1 Akzente für unsere Gemeinde – AFG
1 Freie Haiminger Liste

Lage von Haiming im Bezirk Imst
Arzl im PitztalHaimingImstImsterbergJerzensKarresKarröstenLängenfeldMiemingMils bei ImstMötzNassereithObsteigOetzRietzRoppenSt. Leonhard im PitztalSautensSilzSöldenStamsTarrenzUmhausenWennsTirol (Bundesland) Lage der Gemeinde Haiming (Tirol) im Bezirk Imst (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

BW

Ortsteil Ochsengarten, westliche Ortseinfahrt

Haiming ist eine Gemeinde im Oberinntal in Tirol, Österreich, zwischen Telfs und Imst gelegen. Die Gemeinde liegt im Bezirk Imst (Gerichtsbezirk Silz), hat 4697 Einwohner (Stand 1. Jänner 2019) und erstreckt sich in 670 Metern Höhe über eine Fläche von 40,18 km².

Geografie

Der Hauptort liegt am Rand des Tschirgant-Bergsturzes und ist landwirtschaftlich geprägt, während sich im Ortsteil Ötztal-Bahnhof (am Eingang des Ötztales) ein ausgedehntes Industrie- und Wohngebiet gebildet hat. Der Haimingerberg ist hauptsächlich bergbäuerlich geprägt. Der Ortsteil Ochsengarten hat als einer der beiden Talorte des Schigebietes Hochoetz, sowie durch die Nähe des ostwärts benachbarten Kühtai auch Anteil am Wintertourismus. Ansonsten ist Haiming durch den Sommertourismus (Rafting am oberen Inn) bestimmt.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende sechs Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2019[2]):

  • Brunau (112)
  • Haiming (2412)
  • Haimingerberg (316)
  • Ochsengarten (145)
  • Ötztal-Bahnhof (1578)
  • Schlierenzau (134)

Die Gemeinde besteht aus der einzigen Katastralgemeinde Haiming.

Nachbargemeinden

Alle neun Nachbargemeinden von Haiming liegen im Bezirk Imst.

Tarrenz Nassereith   Obsteig Silz
Karrösten
Karres
Silz
Roppen Sautens   Oetz Silz

Klima

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Haiming
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 2,9 5,6 11,3 15,8 20,8 23,5 25,8 24,8 20,5 15,4 7,8 3,1 Ø 14,8
Min. Temperatur (°C) -6,4 -5,3 -1,3 2,1 6,6 9,8 11,6 11,5 7,9 3,6 -1,6 -5,1 Ø 2,8
Temperatur (°C) -2,4 -0,7 4,1 8,3 13,3 16,1 18,0 17,2 13,2 8,1 2,2 -1,8 Ø 8
Niederschlag (mm) 38 33 46 38 67 97 111 116 66 48 47 45 Σ 752
Luftfeuchtigkeit (%) 64,5 52,0 42,9 40,0 41,9 45,4 46,3 48,0 49,6 52,4 62,3 71,1 Ø 51,4
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
2,9
-6,4
5,6
-5,3
11,3
-1,3
15,8
2,1
20,8
6,6
23,5
9,8
25,8
11,6
24,8
11,5
20,5
7,9
15,4
3,6
7,8
-1,6
3,1
-5,1
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
38
33
46
38
67
97
111
116
66
48
47
45
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Geschichte

Ein 1952 ergrabenes Urnenfeld beim Forchet belegt, dass die Gegend von Haiming bereits um 800 v. Chr. besiedelt war. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte aber erst im Jahre 1269 in einer Kaufurkunde von Meinhard II., in der er dem Grafen Heinrich von Eschenlohe fünf Höfe im Gebiet des Gerichts Petersberg abkaufte. 1313 schien Haiming erstmals als Untergemeinde beim Gericht St. Petersberg auf, die Brücke über den Inn 1320. Bis 1939 war diese Strecke aktiv, jedoch mussten wegen Steinschlaggefahr neue Konzepte entworfen werden, um den Straßenverlauf neu zu versetzen.

Im Jahre 1315 wurde in Ochsengarten ein Schwaighof urkundlich genannt. In diesem Ortsteil befindet sich eine der ältesten hochalpinen Dauersiedlungen Tirols. Im Mittelalter fand man in der Umgebung einen marmorartigen Stein, der bei vielen Kirchenbauten Verwendung fand. Eine Geschichte erzählt, dass Herzog Friedrich IV. bei seiner Flucht aus Konstanz sich einige Tage in einer Hütte im Wald unterhalb des Brandseetales aufgehalten haben soll.

Ab dem Jahre 1627 bilden Haiming, Schlierenzau und Ochsengarten eine eigene Gemeinde des Gerichts Petersberg. Beim Bau der Arlbergbahn verlegte man 1884 eine Brücke über die Ötztaler Ache, 1893 folgte der Bau des Bahnhofs Ötztal.

Nach dem Anschluss Österreichs plante die Westtiroler Kraftwerke AG, ein Tochterunternehmen der Alpen-Elektrowerke-AG (AEW), im Ötztal die Errichtung einer Kette von Speicherkraftwerken. Im Zuge der Kraftwerksplanung mussten in den Jahren 1941/1942 zahlreiche Bauern in Haiming Grundstücke an die Kraftwerksgesellschaft abtreten und wurde auf diesen Flächen das Zwangsarbeiterlager Lager Haiming errichtet.[3] Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Lager Haiming in ein Flüchtlingslager umfunktioniert.[4] Der Standort erfuhr im Februar 2017 ein verstärktes Medieninteresse, da die TIWAG ein 95.000 m² großes Grundstück, auf dem sich das ehemalige Lager befand, an den Speckerzeuger Handl Tyrol verkaufte.[3][5][6] 34 Bauern fordern im März 2017 die Rückübereignung ihrer ehemaligen Grundstücke, da sie ihnen im Nationalsozialismus abgepresst worden wären.[7]

Im Zweiten Weltkrieg errichtete die deutsche Luftfahrtindustrie einen großen Windkanal in Haiming, welcher nach 1945 abgebaut wurde. Von ihm wurde einiges Material für die Reparatur der Brixlegger Eisenbahnbrücke verwendet. Im Jahre 1951 stellte man den Windkanal in Hochsavoyen wieder auf.

1958 nannte man den Silzerberg schließlich Haimingerberg. 1972 baute man eine Straße von Haiming nach Ochsengarten. Zuvor war dieser Ort nur über einen Fußsteig erreichbar.

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche hll. Chrysanthus und Daria
Kirche Mariae Heimsuchung in Haimingerberg

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Bahnhof Ötztal

Haiming liegt an der Tiroler Straße B 171 und ist über die Anschlussstelle Haiming-Ötztal an die Inntal Autobahn angebunden. An der Arlbergbahn liegen die Haltestelle Haiming (Halt der S-Bahn Tirol) und der Bahnhof Ötztal, an dem auch der Fernverkehr hält.

Politik

Bürgermeister

  • Zoller Johann, „Franzeppn“, 1899–1908, Ehrenbürger der Gemeinde Haiming
  • Sterzinger Josef, 1908–1912
  • Stigger Tobias, „Hartler“, 1912–1919
  • Stigger Josef, 1919–1935
  • Zoller Johann, „Urweles“, 1935–1938
  • Auderer Erich, 1938–1939
  • Götsch Albrecht, 1940–1941
  • Golser Erwin, 1942–1945
  • Kapeller Karl, 1945–1968, Ehrenbürger der Gemeinde Haiming
  • Stigger Wilfried, 1968–1992
  • Leitner Josef, seit 1992

Wappen

Blasonierung:

„In Rot drei goldene Ähren, deren Halme von einem schwarzen Zahnrad bedeckt sind.“

Die Farben der Gemeindefahne sind Gelb-Rot.[9]
Mit den Ähren und dem Zahnrad verweist das 1984 verliehene Gemeindewappen auf die beiden wichtigsten Erwerbszweige in der Gemeinde, Landwirtschaft und Industrie.[10]

Gemeindepartnerschaften

Commons: Haiming  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2016. Gemeinde Haiming. Land Tirol, abgerufen am 2. Juni 2016.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2019 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2019), (CSV)
  3. 1 2 dietiwag.org: Die TIWAG verkauft 95.000 m² Gewerbegrund, der ihr nicht gehört; abgerufen am 18. Februar 2017.
  4. Volksschule Haiming: Entstehung des Lagers; abgerufen am 18. Februar 2017.
  5. oe1.orf.at vom 18. Februar 2017: Umstrittener Grundstücksdeal zwischen TIWAG und Handl; abgerufen am 18. Februar 2017
  6. orf.at vom 10. Jänner 2017: Aufregung um TIWAG-Grundstücksgeschäft; abgerufen am 18. Februar 2017.
  7. Bauern fordern von TIWAG Grundstücke zurück orf.at, 14. März 2017, abgerufen 14. März 2017.
  8. Dehio Tirol 1980. S. 298–301.
  9. Landesgesetzblatt für Tirol, Nr. 43/1984. (Digitalisat)
  10. Tirol Atlas: Wappen von Tirol, Bezirk Imst