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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 - Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
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Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 23 wie ihr kultureller Einfluss oder ihre regionale Bedeutung  – bei synchroner Betrachtung des jeweiligen Herrschaftszentrums und der von dort ausgehenden Ideen  – ein.33 Das Zusammenwirken von Institution und Modernisierung wird in diesem Rahmen viel- fach nach wie vor gerne von den Feldherrenhügeln der Staatsverfassung aus beobachtet, wenngleich die Analyse der Auswirkungen selbst wiederum in einer breiten gesellschaft- lichen Basis stattfindet.34 Das Feld der Institutionenforschung erscheint, basierend auf diesem verdichteten Befund, weitgehend der Soziologie35 und der Politikwissenschaft36 überlassen worden zu sein.37 Letztere haben in den vergangenen beiden Jahrzehnten eine Reihe von Ideen und möglichen analytischen Ansätzen vorgelegt38, deren angepasste Umsetzung für historische Fragestellungen neue Ergebnisse versprechen. Zusammenfassend bleibt zu erwähnen, dass zwar aus der soziologischen Perspektive herrührende theoretische Impulse durch die Geschichtswissenschaft aufgegriffen wor- den sind, eine breite praktische Umsetzung anhand konkreter Studien jedoch bislang nicht festzustellen ist. Lediglich im Rahmen jüngerer historischer Forschung zum Insti- tutionenwandel und Rechtstransfer während des 20.  Jahrhunderts findet die erwähnte, aus der Soziologie kommende strukturell-funktionelle Betrachtung von Institutionen eine sichtlich fruchtbare Anwendung. Das zeigt etwa der Schwerpunkt am Geisteswis- senschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO) in Leipzig, wo Institutionenforschung am Beispiel des Eigentumsbegriffes an der Schnittstelle von Verfassung, Verfassungsrealität und Reformpolitik in Ostmittel- und Südosteuropa der Zwischenkriegszeit einen zentralen Stellenwert einnimmt.39 33 Eine Ausnahme dazu bildet in Teilen die Studie von Schindler, die explizit zentrale Institutionen und deren Einfluss bzw. Auswirkungen auf die Verwaltung der Peripherie diskutiert ; Schindler 1998, Bedeutung ; auf der Ebene landwirtschaftlicher Organisationen hat sich besonders Bruck- müller aus sozialhistorischer Sicht mit Fragestellungen der Modernisierung auseinandergesetzt ; Bruckmüller 1977, Organisationen ; ders. (Hg.) 2002/2003, Geschichte. 34 Vogt 2008, Erneuerung ; die anderen Beiträge in diesem Sammelband, die unter Kapitel V mit dem Titel ›Modernisierung : Akteure und Institutionen‹ zusammengefasst sind, beziehen einen vorwie- gend staatlich zentralen Standpunkt am Ausgang ihrer Überlegungen zur institutionellen Moderni- sierung. 35 Zum Begriff ›Institution‹ in den Sozialwissenschaften vgl. Lane & Ersson 2000, Politics. 36 Czada 1995, Theorien. 37 Bezieht man sich auf die Bedeutung von Institutionen wie Schulen und der Kirche für die Herausbildung bzw. Bewahrung von Identitäten (ein ohnedies weites Feld), so liegen dafür zahlreiche neuere Studien vor, die allerdings in ihrer fachlichen Zuordnung wie inhaltlichen Qualität als sehr heterogen zu betrach- ten sind und kaum (methodisch) aufeinander Bezug nehmen ; stellvertretend für die Bandbreite sind hier zu erwähnen : Pacholkiv 2002, Emanzipation ; Gafu & Nubert-Cheţan 2009, Institutions. 38 Etwa Rehberg 1994, Institutionen, 47–84 ; Dauss & Rehberg 2009, Raumsymbolik. 39 Vgl. die Webseite des GWZO [https://www.uni-leipzig.de/~gwzo/index.php?option=com_content
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Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949 Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Titel
Der griechisch-orientalische Religionsfonds der Bukowina 1783–1949
Untertitel
Kontinuitäten und Brüche einer prägenden Institution des Josephinismus
Autor
Kurt Scharr
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20927-0
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
447
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Zum Geleit! 11
  2. Einleitung 13
  3. 1. Vorwort 13
  4. 2. Institutionen als Forschungsgegenstand: Analyse & Methodik 18
    1. Soziologische Institutionenforschung 18
    2. Institutionen in den Geschichtswissenschaften 22
    3. Institution Religionsfonds 24
    4. Analyseeinheiten und Thesen 28
    5. Die Organisation: Von der Gründung zur Konsolidierung 33
  5. 3. Aspekte des Josephinismus. Der katholische Religionsfonds 34
  6. 4. Gründung des griechisch-orientalischen Religionsfonds 43
    1. Kirchliche Ausgangssituation 43
    2. Diözesanregulierung & Einrichtung des Fonds 46
    3. Exkurs : Die Klostergüter um 1785 60
    4. Verpachtung oder Verkauf ? 71
    5. Zusammenfassung 86
  7. 5. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds Mitte des 19
    1. Jahrhunderts 89
    2. Wirtschaftsreformen & Religionsfonds 93
    3. Das Religionsfondsvermögen 100
    4. Zusammenfassung 112
    5. Die Institution: Struktur & Werte 114
  8. 6. Nationsidee, Kirche & Religionsfonds 116
    1. Die Ära Eugen Hackmann (1835–1873) 116
    2. Im Sog nationaler Politik : Silvester Morariu-Andriewicz (1880–1895) 151
    3. Zusammenfassung 171
    4. Ausgleichsversuche – Arkadius Czuperkowicz & Wladimir v. Repta (1896–1924) 173
    5. Zusammenfassung 211
  9. 7. Die wirtschaftliche Situation des Religionsfonds bis 1914 215
    1. Die Institution in Bilanzdaten : die Jahre 1864 bis 1913 217
    2. … als Quelle von Förderungen 222
    3. … als Unternehmer: die Forstwirtschaft 227
    4. … als Kriegsverlierer nach 1918 ? 240
    5. Zusammenfassung 242
  10. 8. Fondul Bisericesc Ortodox Român 1918–1948 246
    1. Zwischen Autonomie und Zentralregierung 249
    2. Rumänische Kirche – Rumänischer Fonds ? 256
    3. ›În biserică nu e politică‹. Konsolidierungsversuche versus Dauerkrise 267
    4. ›În caz de evacuare‹. Der Krieg und seine Folgen 282
    5. Zusammenfassung 286
  11. 9. Die wirtschaftliche Situation um 1938 289
    1. Agrarreform und Religionsfonds 289
    2. Kulturpalast Czernowitz 294
    3. Kriegswirtschaft und Religionsfonds 297
    4. Zusammenfassung 304
  12. 10. Hebel strukturellen Wandels : Jakobeny – Dornawatra (1784–1949) 306
    1. Jakobeny und seine Bodenschätze 307
    2. Die Manzschen Werke 310
    3. Übernahme durch den Religionsfonds 314
    4. Von Heilquellen zum Kurort : Dornawatra 328
    5. Umbruchszeiten: 1918 bis 1948 333
    6. Zusammenfassung 338
  13. 11. Zusammenfassungen 340
    1. Der Bukowiner Religionsfonds : Kontinuität einer Institution ? 340
    2. The Bukovina Religious Fund : continuity of an institution ? 348
    3. Fondul religionar bucovinean : continuitatea unei instituții ? 355
    4. Буковинський Релігійний фонд : безперервна діяльність інституції ? 363
  14. I. Verzeichnis ungedruckter Quellen 371
  15. II. Abbildungsverzeichnis 377
  16. III. Abkürzungsverzeichnis 380
  17. IV. Literaturverzeichnis 381
  18. V. Personenregister 433
  19. VI. Synoptische Ortsnamenkonkordanz 439
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